Die Könige der WM: Wer räumte am meisten ab?

Bei den Herren ist der erfolgreichste WM-Teilnehmer aller Zeiten nicht mehr dabei. Marcel Hirschers Ausbeute bei den internationalen Medaillenkämpfen ist bislang einzigartig. So deutlich wie im Gesamt-Weltcup führt Hirscher die Rekordlisten bei Weltmeisterschaften aber nicht an. Er hat 7 Titel gewonnen und 4 Silberne dazu. Der legendäre Toni Sailer bringt es ebenfalls auf 7 Goldmedaillen, dazu aber nur einmal Silber.

Allerdings gab es zu Sailers Zeiten kein Team-Event, in dem sich Hirscher 2 seiner 7 Goldenen holte. Außerdem gewann Sailer alle seine Medaillen bei nur 2 Weltmeisterschaften: 1956 in Cortina d'Ampezzo bei den Olympischen Spielen, die damals auch als Weltmeisterschaften zählten und 1958 in Bad Gastein. Bis auf den Slalom in Bad Gastein gewann Sailer bei diesen beiden Titelkämpfen alle Rennen und natürlich auch jeweils die Kombination. Damals gab es noch keinen Super-G, den Sailer sicher auch dominiert hätte. Cranz räumte am meisten ab Erfolgreicher als Hirscher und Sailer war bei Weltmeisterschaften aber eine Frau. Christl Cranz gewann zwischen 1934 und 1939 12 WM-Titel und 3 Silbermedaillen. Damals fand allerdings noch jedes Jahr eine Weltmeisterschaft statt. Die Französin Marielle Goitschel brachte es zwischen 1962 und 1968 auf die gleiche Ausbeute wie Hirscher, also 7 Goldene und 4 Silberne.

Die ewige Bestenliste der Weltmeisterschaften kann sich in Cortina d'Ampezzo wohl höchstens bei den Damen auf den vorderen Plätzen verändern. Mikaela Shiffrin scheint dort schon auf dem 6. Rang auf mit 5 Goldenen und je einmal Silber und Bronze. Shiffrin hätte die Klasse, in jeder Disziplin zu gewinnen, aber es ist sehr fraglich, ob sie die Speed-Rennen bestreiten wird, und auch in den technischen Disziplinen ist sie diesmal nicht unbedingt die Favoritin Nummer 1. Thöni ist Südtirols WM-Held Aus Südtirol werden 2 Athleten in Cortina dabei sein, die schon einmal Weltmeister waren: Dominik Paris (Super-G 2019) und Christof Innerhofer (Super-G 2011). Mehr als einen WM-Titel haben in der WM-Geschichte nur 2 Athleten aus Südtirol gewonnen: Gustav Thöni und Isolde Kostner. Thöni ist mit 5 Gold- und 2 Silbermedaillen sogar die Nummer 6 der ewigen Bestenliste bei den Herren. Er hat 1974 in St. Moritz Riesentorlauf und Slalom gewonnen, 1972 in Sapporo Riesentorlauf und Kombination und 1976 in Innsbruck die Kombination. Auch zu Thönis aktiver Zeit waren die Olympischen Spiele noch gleichzeitig Weltmeisterschaften. Die Titel von 1972 und 1976 hat er bei Olympia errungen, wobei die Kombination damals nur als WM gewertet wurde. Olympische Kombi-Medaillen gab es noch nicht.

Isolde Kostner hat ihre 2 WM-Titel 1996 bei der um ein Jahr verschobenen WM in der Sierre Nevada gewonnen und ein Jahr später in Sestriere, beide Male im Super-G. In ihrer eigentlich stärkeren Disziplin, der Abfahrt, blieb ihr ein WM-Titel versagt. Da war Silber 2001 in St. Anton ihre einzige WM-Medaille.

Der erste Südtiroler WM-Titel wurde übrigens von einer Frau gewonnen. Paula Wiesinger gewann 1932 Gold in der Abfahrt. Wiesinger, die auch als Bergsteigerin Berühmtheit erlangte, errang diesen Titel übrigens genau dort, wo auch diese WM stattfindet: In Cortina d’Ampezzo.

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