Warum Much Mair für Italiens Damen-Team unersetzlich ist

&bdquo;Eine WM-Medaille wäre das passendste Geschenk“, sagt Much Mair. Freilich weiß auch er, dass dieser Geburtstagswunsch nicht leicht zu erfüllen ist, nachdem Sofia Goggia verletzt ausgefallen ist. Federica Brignone und Marta Bassino sind ja auch nicht dabei, weil sie sich auf der &bdquo;Olympia delle Tofane“ keine Chancen ausrechnen. Es ist eher eine Piste für gute Gleiterinnen.

Much Mair gehört im Skiweltcup zu den Urgesteinen. Von den erfolgreichen Südtiroler Trainern im Weltcup ist er übrigens der einzige, der selbst Weltcuprennen gewonnen hat. Ein Kreuzbandriss, den er sich 1989 bei den Kamelbuckeln in Gröden zugezogen hat, war das Anfang vom Ende seiner Karriere. Als Rennsportleiter Helmuth Schmalzl und Abfahrtstrainer Theo Nadig die Mannschaft verjüngen wollten, war für ihn kein Platz mehr. &bdquo;Ich wollte unbedingt zur WM 1993 nach Morioka, denn das wäre eine Abfahrt für mich gewesen, aber auch mit diesem Argument konnte ich den Verband nicht überzeugen“, erzählt Mair. Eigentlich als Medienbetreuer vorgesehen Trainer ist er dann fast zufällig geworden. Eigentlich war er für die Aufgabe des Medienbetreuers vorgesehen, hat das auch an der Seite von Robert Brunner gemacht. Doch dann hat einmal ein Trainer gefehlt, er ist zurückgekehrt auf die Piste, und die Athleten wollten, dass er bleibt. &bdquo;Ich bin froh, dass es so gekommen ist, denn ich bin lieber auf der Piste“, sagt Mair.

Much Mair mit Italiens Superstar Marta Bassino. © Pentaphoto

Im Gegensatz zu vielen Südtiroler Kollegen ist er immer in Italien geblieben. Lange war er Speed-Trainer der Herren, ehe er Chef bei den Damen wurde, wo er ein starkes Team hatte. Er musste aber 2010 gehen, weil er es gewagt hatte, eine Entscheidung des damaligen FISI-Präsidenten Giovanni Morzenti zu kritisieren. Er hat dann die Jugend des Regionalverbandes der Abruzzen trainiert und hatte dort auch Giordano Ronci unter seinen Fittichen, der es dann bis ins Nationalteam geschafft hat.

Vor 8 Jahren ist er ins Nationalteam zurückgekehrt, wieder zu den Damen, aber nicht mehr als Chef. Wenn Italien derzeit das stärkste Speed-Team stellt, dann hat auch er seinen Teil dazu beigetragen. Das liegt nicht nur daran, dass er die gute Laune ins Team bringt und die Wattkarten immer dabeihat. Seine Tipps sind auch auf der Piste immer gefragt. &bdquo;Sofia Goggia kann noch viel besser werden. Marta Bassino ist nach Mikaela Shiffrin technisch die beste Läuferin.“ Much Mair Und was denkt er über seine Athletinnen? &bdquo;Sofia Goggia ist eine Ausnahme im Guten wie im Schlechten. Sie ist immer am Limit. Wir arbeiten daran, dass sie stabiler wird. Sie kann noch viel besser werden“, sagt Mair über Italiens beste Abfahrerin aller Zeiten, die bei dieser WM so schmerzlich vermisst wird. Nur Lob gibt es für Marta Bassino: &bdquo;Sie steht perfekt auf dem Ski. Sie ist technisch sicher die beste Läuferin hinter Mikaela Shiffrin und vom Charakter her sehr unkompliziert.“ An Federica Brignone gefällt ihm am meisten, dass sie ein richtiger Renntyp ist. &bdquo;Allerdings hat sie sich vielleicht zu viel erwartet, nachdem letztes Jahr alles so leicht gegangen ist und ist deshalb etwas verkrampft.“ Von Elena Curtoni erwartet er sich mehr Ehrgeiz. &bdquo;Sie ist zu viel in der Komfortzone, begnügt sich mit wenig. Sie hätte viel mehr drauf.“ Dietenheim bleibt seine Heimat Von Nadia Delago solle man sich bei dieser WM nicht zu viel erwarten. &bdquo;Sie kann sehr schnell sein, aber es gibt natürlich noch viel zu arbeiten. Dass es in der Abfahrt nur eineinhalb Trainingsläufe gab, ist für sie ein Handicap. Aber ich traue ihr schon zu, dass sie es unter die Top-15 schafft“, sagt Mair über die Grödnerin, deren ältere Schwester Nicol wegen eines Achillessehnenrisses außer Gefecht ist.

Rom ist für Much Mair eine zweite Heimat geworden, aber seine erste Heimat bleibt Dietenheim. Darauf legt er Wert. &bdquo;Ich bin ein Dietenheimer. Mein Wohnsitz ist dort, ich bin auch im Sommer immer in Dietenheim. In Rom bin ich gerne, wenn die Skisaison vorbei ist und ich genug Gletscher und Schnee gesehen habe. Da freue ich mich, wenn ich in die Wärme komme“, stellt Much Mair klar. Darauf muss er noch ein wenig warten, denn die Saison ist erst Mitte März nach dem Weltcupfinale in Lenzerheide vorbei.

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Warum Much Mair für Italiens Damen-Team unersetzlich ist

Much Mair ist einer der vielen erfolgreichen Südtiroler Trainer im Skiweltcup. Auch wenn er nicht an vorderster Front steht, so tragen die Speed-Erfolge von Italiens Ski-Damen auch seine Handschrift. Heute wird Mair 59 Jahre alt.

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