4 Extremsport

Favorit Christian Maurer in Aktion. © Lukas Pilz

X-Alps: Halbzeit für die ersten Athleten

Die Athleten nutzen die guten Bedingungen, um riesige Distanzen zu überwinden – zu Fuß und in der Luft, denn die Führenden haben nun die Überquerung des Mont Blanc nach Italien im Visier.

Nach einem der schnellsten Starts in der 20-jährigen Red Bull X-Alps Geschichte, hatten die führenden Athleten heute Italien im Visier.

Seit dem Startschuss in Kitzbühel, Österreich, am Sonntag, sind nur 72 Stunden vergangen, aber es haben bereits mehrere Athleten fast die gesamte nordwestliche Hälfte der Strecke durch Österreich, Deutschland und die Schweiz durchquert. Am Nachmittag standen sie kurz davor, den französischen Abschnitt zu überqueren - den wahrscheinlich anspruchsvollsten Teil der Strecke, bei dem die Athleten den Mt. Blanc im Westen passieren müssen.

„Ich habe noch nie ein so schnelles Rennen erlebt“, kommentiert Ulrich Grill, Mitbegründer des Rennens. „Eine interessante Beobachtung – es ist ein bisschen wie bei einem Radrennen, wo es eine große Kameradschaft im Feld gibt und die Athleten zusammenarbeiten. Auch bei Red Bull X-Alps helfen sich die Athleten, um in der Luft so schnell wie möglich zu sein - aber wir sehen auch, dass Einzelne mutige Versuche unternehmen, um sich von der Gruppe abzusetzen. Es ist einfach unglaublich spannend.“


Die Red Bull X-Alps liefern stets spektakuläre Bilder. © Sebastian Marko


Einer der Athleten, die heute einen Ausreißversuch wagen, ist der siebenfache Weltmeister Chrigel 'The Eagle' Maurer (SUI1). Gestern Abend hat er einen Night Pass gezogen und ist bis Mitternacht gewandert, um weiterzukommen. Er wollte nicht nur seine Konkurrenten abhängen, sondern auch als Erster am Turnpoint 7 in Frutigen ankommen - in seinem Revier.

Bei seiner Landung wurde er sehr emotional als Held von Fans, Familie und Freunde empfangen. Er kämpfte mit den Tränen und sagte: „Es ist unglaublich. Es ist ein Traum, als Erster hier zu sein. Gestern war ich mir nicht sicher, ob es funktioniert. Wir haben uns ausgerechnet, dass es mit einem Night Pass möglich ist und der Gleitwinkel (vom Lötschenpass) war genau auf dem Turnpoint.“

Maurer und Pinot im Schlagabtausch

Trotz nur vier Stunden Schlaf nutzte Maurer seinen zweistündigen Vorsprung, um so schnell wie möglich Vorsprung zu gewinnen und führte den ganzen Morgen das Feld an. Der amtierende Gleitschirmweltmeister Maxime Pinot (FRA1) war ihm jedoch dicht auf den Fersen. Auf die Frage, ob er glaube, dass Maurer einen strategischen Vorteil habe, antwortete er entschlossen mit „Nein“.


Paul Guschlbauer (AUT2) bei Turnpoint 7. © Vitek Ludvik


Er wählte eine andere Linie als Maurer und führte am Nachmittag das Rennen an, als er sich seinem Heimatgebiet näherte. Er, Maurer und Pal Takats (HUN) waren kurz davor, den Turnpoint 9, den Mont Blanc, zu erreichen. Dies ist der Punkt, an dem die Athleten umdrehen und sich auf den Rückweg machen. Der Südtiroler Aaron Durogati befindet sich aktuell etwa 30 Kilometer hinter Maurer und Co. auf Platz 5. Tobias Grossrubatscher liegt derzeit auf Platz 13, 30 Kilometer hinter Durogati.

Der Kampf ums Überleben

Im hinteren Teil des Feldes kam es in der Nacht zu einem erbitterten Kampf, als die Athleten versuchten, die erste Ausscheidungsrunde des letztplatzierten Athleten zu vermeiden, die alle zwei Tage stattfindet. Junming Song (CHN) wanderte 74 km durch die Nacht. Damit lag Ondrej Prochazka (CZE) an letzter Stelle und schied heute Morgen aus. Das rasche Tempo des Rennens geht weiter, und es ist zu erwarten, dass die Führenden bereits an diesem Wochenende das Ziel in Zell am See erreichen werden.

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