WM-Bronze: Hart, härter, Christian Klotz

Christian Klotz ist 47 Jahre alt und kommt aus Tscherms. Er war immer schon ein begeisterter Marathonläufer. &bdquo;15 davon habe ich absolviert, meist mit einer Zeit um die 2:40 Stunden“, erzählt er. Zum 40. Geburtstag schenkte ihm seine Frau dann die Teilnahme an einem Ironman. Beim Ironman Klagenfurt 2014 hat ihn das Triathlon-Fieber gepackt und nicht mehr losgelassen. &bdquo;Ich habe vor meinem Start letzte Woche in Colmar schon einen Double-Ironman gemacht. Das war 2017 in Emsdetten in Deutschland. Da bin ich auf Anhieb unter 80 Läufern Zwölfter geworden“, sagt Klotz. 2019 dann die Steigerung: Er nahm am Dreifach-Ironman in Bad Blumau in Kärnten teil. 11,2 km Schwimmen, 540 km Radfahren und 126 km Laufen. Kein Sport, für Weicheier. Das Rennen in Bad Blumau zählte zum Weltcup, Klotz wurde Vierter und nach der Wettkampfpause im Jahr 2020 nun zur Weltmeisterschaft nach Frankreich eingeladen.

Was ihn am Extrem-Triathlon fasziniert? &bdquo;Ich will schauen, was man zu leisten imstande ist. Wenn man auf seinen Körper hört, ist sehr viel möglich“, lautet sein Credo. &bdquo;Ich gehöre mit meinen 47 Jahren zu den älteren Teilnehmern im Feld“, sagt Klotz. 16 &bdquo;Eisenmänner“ nahmen am letzten Donnerstag die Herausforderung an. Alle beendeten auch das Rennen. Zunächst hieß es 7,6 km Schwimmen in einem 50-m-Becken in Colmar. &bdquo;Wir waren zu viert in einer Bahn“, so Klotz. Nach 152 Längen stieg er nach exakt 2:30.00 Stunden aus dem Wasser. Dann folgte das Radfahren. &bdquo;Wir sind die ganze Nacht durchgefahren von halb fünf am Nachmittag bis um halb sieben Uhr früh am nächsten Morgen.“ 12 bis 15 Liter Flüssigkeit 13:48.36 Stunden benötigte Klotz für die 360 km. &bdquo;Es war eine technisch anspruchsvolle Strecke mit vielen scharfen Kurven, in denen man wegen der Spitzkehren oft auf 15 km/h herunterbremsen musste. Dazu gab es keine Straßenbeleuchtung. Immer wieder waren Wildschweine, Rehe, Hasen und Katzen im Dunkeln zu sehen “ Klotz ist die ganze Nacht durchgefahren. Er hat im Sattel auch gegessen. &bdquo;Ich habe mich dauernd ernährt. Am liebsten mit Schwarzbeeren und Bananen. Sonst habe ich fast nur Flüssigkeit zu mir genommen. 12 bis 15 Liter werden schon zusammengekommen sein. Zweimal hat mir meine Frau auch eine Suppe mit Nudeln gekocht, dazu noch Tee zum Aufwärmen und natürlich Kaffee“, sagt Klotz, der sich nach 200 Kilometern richtig gut fühlte und vom 9. Platz nach vorne fuhr.

Das größte Problem beim doppelten Marathon sei es gewesen, &bdquo;dass es immer wärmer wurde, je länger wir gelaufen sind. 9:52.26 Stunden für 84,4 km waren die Teilzeit des Tschermsers. &bdquo;Wichtig war es, beim Laufen den Kopf zu kühlen. Aber ich bin auch ohne Pause durchgelaufen.“ Dass er am Ende Dritter wurde, hatte er seinem 12-jähirgen Sohn Gabriel zu verdanken. &bdquo;Ich war Vierter und damit eigentlich voll zufrieden. Gabriel ist immer neben mir hergelaufen und hat gesagt, dass ich nur 3 Runden hinter dem Dritten liege.“ Eine Runde waren rund 1,5 km. &bdquo;Nur stimmte das nicht ganz. Ich lag weiter hinten. Aber Gabriel musste mich anschwindeln, damit ich alles aus mir herausholte und als ich nach 65 Kilometern den 3. Platz hatte, habe ich es ein bisschen ruhiger angehen lassen. Platz 2 war ja nicht mehr drin. Da habe ich den Wettkampf auch ein wenig genossen.“ Christian Klotz kann stolz auf sich sein.

Natürlich ist bei diesem Pensum auch ein intensives Training vonnöten. &bdquo;Ich mache zwei Kerneinheiten die Woche. Da laufe ich von Mals nach Tscherms, wobei mich meine Frau auf dem Rad begleitet, ansonsten laufe ich täglich 10 Kilometer zur Arbeit nach Lana. Mit dem Rad geht es manchmal an den Gardasee mit ein paar Kollegen zum Nudelessen und dann wieder zurück. Und meine Schwimmeinheiten absolviere ich meist in der Meranarena.“

Jetzt heißt es für Klotz aber erst einmal ausspannen, erholen und etwas Urlaub machen. Aber er hat schon das nächste Ziel vor Augen. &bdquo;2022 habe ich mir wieder den Double-Ironman in Emsdetten vorgenommen.“ Bretzel Ultra Triathlon 2021 Double-Ironman: 1. Cyril Jechoux (Frankreich) 25:00.01 2. Christian Champtoussel (Frankreich) 25:51.35 3. Christian Klotz (Tscherms) 26:19.18 4. Magnus Gohn (Deutschland) 26:56.05 5. Marco Bartel (Schweiz) 28:41.10 6. Anthony Bavouzet (Frankreich) 29:06.14

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