
Nick Woltemade und Co. haben einen wichtigen Sieg eingefahren. © APA/afp / JOHN THYS
Woltemade verhindert deutsche Blamage in Luxemburg
Rumpelsieg statt Torefest: Der Weg zur WM bleibt für Julian Nagelsmann und die Fans der Nationalmannschaft eine Fußball-Qual. In Luxemburg feierte Deutschland einen wenig überzeugenden Sieg.
14. November 2025
Von: dpa
Ohne ihren verletzten Kapitän und Anführer Joshua Kimmich hat die DFB-Elf eine Blamage gegen Luxemburg nach einer indiskutablen ersten Halbzeit dank Doppelpacker Nick Woltemade noch abgewendet. Der Mittelstürmer (49./69. Minute) erlöste die von vielen Ausfällen geplagte und in allen Belangen enttäuschende DFB-Elf im mit 9.214 Zuschauern ausverkauften Stade de Luxembourg mit seinen Treffern zum schmeichelhaften 2:0 (0:0)-Pflichtsieg gegen den punktlosen, aber mit viel Leidenschaft spielenden Außenseiter.
Das von Nagelsmann einst vollmundig ausgerufenen Titelziel ist sieben Monate vor dem WM-Anpfiff nach einem mutlosen und uninspirierten Auftritt gegen die Nummer 97 der Welt unrealistisch. Erstmals stehen unter Nagelsmann als Bundestrainer vier Siege und drei Spiele ohne Gegentor in Serie in der Statistik. Doch die Art und Weise des Erfolgs macht keine Hoffnung auf einen rauschenden WM-Sommer. Bei der Premiere der an den Triumph 1990 erinnernden neuen WM-Trikots lief einfach nichts zusammen.
Ein Remis reicht für WM-Teilnahme
Die einzig gute Nachricht nach einem ernüchternden Fußball-Abend im Großherzogtum: Am Montag reicht in Leipzig gegen die Slowakei ein Unentschieden, um Platz eins in der Gruppe A zu verteidigen und das direkte Ticket für die Endrunde in den USA, Mexiko und Kanada zu lösen. Gibt es wie beim 0:2 im Hinspiel in Bratislava aber wieder eine Pleite gegen die Slowaken, muss der vierfache Weltmeister nach 24 Jahren wieder nervenaufreibende Playoffspiele gewinnen, um ein erstmaliges Scheitern in einer WM-Quali abzuwenden.Deutschland mühte sich in Luxemburg zu drei Punkten. © APA/afp / JOHN THYS
Entschlossenheit, Durchschlagskraft, Willen – Luxemburg machte es vor und brachte die DFB-Elf immer wieder höchst bedenklich in Bedrängnis. Von Leroy Sané, dem Nagelsmann eine klare Bewährungsansage gemacht hatte, war nach zwei, drei guten Szenen zu Beginn erstmal wieder wenig zu sehen. Florian Wirtz wirkte bei zwei Abschlüssen (9. und 18.) auch nicht überzeugend. Die DFB-Elf bliebt in der ersten Halbzeit nur allzu blass.
Brustlöser in Halbzeit zwei
Nagelsmanns Alternativen auf der Bank waren auch eher überschaubar – zumindest in Sachen Erfahrung. Eintracht Frankfurts Jonathan Burkardt hatte mit fünf Länderspielen bis zum Match in Luxemburg die meisten Einsätze. In den Katakomben redeten die Spieler noch aufeinander ein, Nagelsmann hatte im Regen von Luxemburg längst schon wieder auf dem Trainerstuhl Platz genommen. Einen Wechsel nahm er erstmal nicht vor.Luxemburg wehrte sich tapfer gegen die DFB-Elf. © ANSA / RONALD WITTEK
Nun spielten alle auf Bewährung. Entsprechend groß die Freude, als der Ball im Tor der Gastgeber war. Endlich mal ein schneller, schöner Spielzug. Über Aleksandar Pavlovic landete der Ball bei Sané und der legte von der rechten Seite das Spielgerät maßgerecht für Woltemade auf.
Der doppelte Woltemade
Die Beinah-Ernüchterung folgte nicht mal zwei Minuten später. Augsburgs Dardari verpasste aber den Ausgleich um wenige Zentimeter. Und weil Goretzka auch noch nah an einer Gelb-Roten Karte war, nahm Nagelsmann den Bayern-Profi vom Platz und brachte Dortmunds Felix Nmecha.Zumindest phasenweise wirkte die deutsche Mannschaft nun mit der Führung im Rücken etwas souveräner, konnte allerdings auch von Glück sprechen, dass Christopher Martins den Ball aus drei Metern nicht ins deutsche Tor brachte. Kurz darauf schlug Woltemade zum zweiten Mal zu, und wieder auf Vorarbeit von Sané. Auch Ridle Baku war beteiligt. Und nun hatte sogar Kimmich auf der Bank wieder gut lachen. Die Blamage war verhindert, viel mehr aber auch nicht.
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