Das großartige Jahr der Laura Runggatscher

Runggatscher hat eine bemerkenswerte Saison 2024/25 hinter sich. Und das, obwohl sie seit der EM im Februar angeschlagen gespielt hat. Da hat sie sich im serbischen Apatin an der Seite von Tamás Kiss im Mixed zur Europameisterin gekürt. Sie und der Italo-Ungare von der KK Neumarkt stiegen wenig überraschend auch zu den Schnittlisten-Besten. Ein weiteres Schmankerl hatte für Runggatscher der vergangene Freitag parat.

Bei der Sporthilfe Gala im Kurhaus von Meran war sie nämlich auch dabei. Mit 2500 Stimmen landete die gebürtige Villnösserin, die in Tramin wohnt, auf dem sechsten Platz. Für die Randsportart Kegeln ist das ein Riesenerfolg, wie auch Runggatscher betont: &bdquo;Ski Alpin und Biathlon stehen normalerweise im Fokus aller. Dass eine Keglerin so weit kommt, ist für den Sport eine großartige Sache. Ich bin super happy über diese Anerkennung. Auch die Erfahrung, bei der Sporthilfe Gala dabei zu sein, war einzigartig. Ich war mit meiner Familie, mit Familienfreunden und Arbeitskollegen dort und habe den Abend genossen. Cool war es auch, die anderen Sportler näher kennenzulernen“, blickt sie auf den vergangenen Freitag zurück.

Mit dem Schnitt von 597,45 Kegeln hat Runggatscher in den 22 Spielen, die sie bestritten hat, an der 600er-Marke gekratzt. Dabei war das nicht einmal die beste Form, die sie hatte: &bdquo;Seit der EM im Februar bin ich verletzt, ich laboriere an einer Sehnenzerrung im Oberschenkel, habe aber trotzdem immer gespielt. Mit der Verletzung konnte ich aber nicht mehr in Bestform auflaufen, das ist klar. Es geht also noch mehr“, sagt sie, fügt aber gleich hinzu: &bdquo;Mit der Saison bin ich trotzdem sehr zufrieden.“

Laura Runggatscher und Tamás Kiss mit der EM-Goldenen.

Mit den Fugger Sterzing holte sich Runggatscher heuer ungefährdet die Meisterschaft. Lieferten sie sich ein Jahr zuvor noch einen spannenden Zweikampf mit Villnöß, so holten sie heuer in 22 Spielen 42 Punkte, einzig am 12. März verloren sie gegen Kiens mit 2:4. Dabei haben sie aber eine &bdquo;Watschn“ kassiert, wie Runggatscher erklärt: &bdquo;Der verlorene Italienpokal (2:4 im Halbfinale gegen den späteren Sieger Villnöß, Anm. d. Red.) hat uns vielleicht sogar gut getan. Wir haben danach immer besser gespielt, waren fast unschlagbar. So ist es heuer nicht mehr so spannend geworden wie in der vergangenen Saison“, blickt Runggatscher zurück.

Für Runggatscher selbst ginge es eigentlich mit der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Ungarn im Mai weiter. Da wird sie aber nicht dabei sein, wie sie bedauerlich sagt: &bdquo;Ich muss diese Verletzung auskurieren und habe deshalb absagen müssen. Das tut natürlich weh, aber es geht nicht anders.“

Tamás Kiss löst Vilmos Zavarko ab Bei den Herren gibt es einen Wechsel an der Spitze des Schnittlisten-Führenden, der kommt aber nicht überraschend. KK-Neumarkt-Spieler Tamás Kiss, im Vorjahr noch Dritter in der Schnittliste, steht mit 646,20 Kegeln ganz vorne und hat damit seinen Mitspieler Vilmos Zavarko vom Thron gestoßen. Zavarko hat aber fast die ganze Saison über verletzungsbedingt gefehlt und nur die letzten 3 Saisonspiele bestritten, in denen er mit einem Schnitt von 648 Kegeln gezeigt hat, dass er wieder auf dem Weg der Besserung ist und, sollte er auch kommende Saison noch bei Neumarkt spielen, wieder auf Kegeljagd gehen kann.

Kiss hat genau wie Runggatscher eine hervorragende Saison hinter sich, vor allem international. Wie bereits erwähnt kürte sich der Italo-Ungare an der Seite von Runggatscher zum Europameister im Mixed-Team, außerdem erreichte er bei der EM in Apatin im Einzel das Finale, wo er sich dem Kroaten Hrvoje Marinovic geschlagen geben musste und somit mit Silber in sein Wahlheimatdorf Tramin zurückkehrte.

Außerdem holte Kiss mit der KK Neumarkt beim Weltpokal in Zalaegerszeg (Ungarn) überraschend Bronze und knallte im Halbfinale 741 Kegel auf die Bahn, was ein inoffizieller Weltrekord wäre (die offizielle Bestmarke steht bei 738 Kegeln, kann aber nur bei Weltmeisterschaften aufgestellt werden). Mit der KK Neumarkt holte Kiss auch den Italienpokal und die Meisterschaft in der A1-Klasse, wobei sie für letzteres heuer länger benötigten als sonst. Das lag neben der Verletzung von Zavarko auch an starken Fugger Sterzing, die der Neumarkter Startruppe lange Paroli boten.

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