Michael Piccolruaz: Ein Geologe erklimmt den Fels

Nach einem Geologie-Studium in Innsbruck (&bdquo;ich habe alle Prüfungen fertig, es fehlen nur noch ein Paar Unterschriften“ – O-Ton) kennt sich Sportkletterer Michael Piccolruaz am Fels noch besser aus. Corona-bedingt ist die prächtige Kletterhalle in Innsbruck derzeit geschlossen. Daher trainiert der Grödner in seinem Heimatort St. Christina.

Die Saison beginnt mit dem Weltcup in Meiringen in der Schweiz (17. April). Danach geht es in China und Korea weiter. Höhepunkt des Jahres ist für Piccolruaz natürlich Tokio. Bei den Olympischen Sommerspielen in Japan (23. Juli bis 8. August) wird Sportklettern erstmals vertreten sein. Die Premiere eine Ehre &bdquo;Es ist natürlich eine besondere Ehre, bei der Premiere dabei sein zu dürfen. Seit einem knappen Jahr weiß ich, dass ich in der Kombination (Bouldern, Lead, Speed) dabei sein kann“, freut sich der Grödner. Aber findet Olympia sicher statt? &bdquo;Man hört nicht viel. Ich weiß, dass derzeit diskutiert wird, ob die Spiele mit oder ohne Fans ausgetragen werden. Man arbeitet intensiv am Sicherheitskonzept. Aber ich bin optimistisch und glaube fest an eine Austragung der Spiele“, sagt der 25-Jährige.

Michael Piccolruaz wie er leibt und lebt.

Piccolruaz ist froh, dass er seiner Leidenschaft nachgehen kann: &bdquo;Als Profisportler habe ich die Erlaubnis zum Training.“ Dabei sah die Welt vor zwei Monaten noch anders aus. &bdquo;Ich und meine Familie erkrankten an Corona. Es ging uns zwar nicht schlecht, aber das war keine schöne Zeit“, erinnert der Sportkletterer. Derzeit sucht er die die kleine Kletterhalle in St. Christina öfters auf. &bdquo;Ich trainiere fünfmal die Woche vormittags von 9 bis 13 Uhr dort. Nachmittag gibt es Ausgleichsübungen oder Krafttraining. Beim Sportklettern werden Fingerkuppen und Haut sehr beansprucht. Daher ist aktive Erholung wichtig. Ab uns zu unternehme ich eine Skitour der mache Yoga“, wird es Piccolruaz nie langweilig. Vorfreude auf Japan Das Sportklettern soll auch in den kommenden Jahren im Mittelpunkt stehen. &bdquo;Auch 2024 möchte ich bei den Olympischen Spielen dabei sein. Dann gibt es wohl ein neues Format. Viel weiter in die Zukunft blicke ich noch nicht“, sagt er. Auf Japan freut er sich ganz besonders. &bdquo;Mir gefällt dieses Land, ich war 2019 schon dort. Die Menschen sind sehr freundlich, alles ist gut organisiert und das Essen schmeckt hervorragend“, schwärmt der Grödner.

Heimatverbunden: Michael Piccolruaz

Aber wie gesagt, derzeit dreht sich alles um das Klettern. Auch im Winter: &bdquo;So ist es, ich habe in Gröden herrliche Felswände entdeckt und hatte Zeit Gegenden zu sehen, die ich gar nicht kannte. Das schätze ich sehr und mir wird immer mehr bewusst in welch wunderschönem Landschaft wir wohnen“, berichtet der Athlet der Polizeisportgruppe. Beim Alpinklettern geht man gewisse Risiken ein, &bdquo;beim Sportklettern nicht. Da ist man immer gut abgesichert“, bestätigt Piccolruaz. Das Sportklettern ist für ihn eine Lebenseinstellung: &bdquo;So ist es, da kann ich mich gut entfalten und fühle mich wohl.“ Derzeit vor allem in der Heimat. &bdquo;Seit der Mittelschule war ich nicht mehr so oft daheim. Aber es tut gut. Ansonsten musste ich viel reisen, war immer unterwegs.“ Aber Corona zeigt seit einem Jahr die Grenzen auf – im wahrsten Sinn des Wortes. Zur Person Michael Piccolruaz ist am 31. Dezember 1995 geboren und wohnt in St. Christina. Der 25-Jährige hat in Innsbruck Geologie studiert. Das Sportklettern ist seine Leidenschaft, sein Beruf. Er hat sich im Vorjahr für die Olympischen Sommerspiele qualifiziert. In Tokio erlebt das Sportklettern Premiere. Andi Sanin (AVS Meran) ist sein Trainer.

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Michael Piccolruaz: Ein Geologe erklimmt den Fels

Seit einem Jahr weiß der Grödner Michael Piccolruaz, dass er bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio am Start sein darf. Als erster Sportkletterer Südtirols, denn diese Sportart erlebt in Japan Olympische Premiere.

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