m Klettern

Filip Schenk will in Zukunft für Furore sorgen. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ

Von Brixen nach Paris? Das ist Südtirols Kletter-Hoffnung

Der Klettersport boomt weltweit – so auch in Südtirol. Nicht nur weil im Juni zum zweiten Mal in Folge in Brixen ein Boulder-Weltcup stattfindet, sondern auch wegen zweier Athleten, die den Sprung in die Weltelite geschafft haben. Einer davon ist Filip Schenk, den wir hier etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Von:
David Lechthaler

Im Zuge der Vorstellung des Brixen-Weltcups haben wir die Gelegenheit genutzt, um mit Filip Schenk zu plaudern. Der 23-Jährige aus St. Christina ist neben seinem Kumpel Michael Piccolruaz (er ist vier Jahre älter) der einzige Südtiroler, der im Weltcup der Sportkletterer mitmischt. Im Vorjahr machte Schenk bei der Multi-EM in München auf sich aufmerksam, als er es gleich in drei Finals schaffte. Im olympischen Kombinationswettbewerb verpasste der Lead-Spezialist als Vierter sogar nur knapp eine Medaille.



SportNews sprach mit Filip Schenk über...

...den Heim-Weltcup in Brixen: „Ich habe mir vorgenommen, keine fixe Platzierung als Ziel auszugeben. Ich will den Wettkampf einfach genießen. Die Familie und viele Freunde werden vor Ort sein. Es macht einen stolz, dass wir einen Weltcup in Südtirol haben. Auch das Feedback der Athleten war im Vorjahr sehr gut. Damals war ich nicht dabei, heuer ist es sozusagen mein erster Heim-Weltcup.“

...den Saisonhöhepunkt: „Neben dem Heim-Weltcup in Brixen ist das die WM in Bern (1. bis 12. August, Anm.d.Red.). Natürlich blicke immer auch mit einem Auge auf die Olympia-Quali.“

...Olympia 2024 in Paris: „Es ist natürlich mein großer Traum, dabei zu sein. Dafür muss ich heuer bereits so gut wie möglich performen. Am meisten drin ist bei mir sicherlich im Lead (wird auch Schwierigkeitsklettern mit Seil genant. Hier gilt es, eine vorgegebene Route, so schnell bzw. hoch wie möglich zu erklimmen; Anm.d.Red.).“

„Es ist natürlich mein großer Traum, mich für Olympia in Paris zu qualifizieren.“ Filip Schenk

...die Olympia-Quali: „Die drei besten Boulder- und Lead-Weltcups werden zusammengezählt. Hier muss ich heuer in den Top-48 sein. Diese dürfen dann ab März nächsten Jahres an drei Olympia-Qualifikationswettkämpfen teilnehmen. Die besten 18 qualifizieren sich dann für die Spiele in Paris.“

Filip Schenk möchte nächstes Jahr zu Olympia. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ


...seinen Trainingsort:
„Im Winter war ich mit der Nationalmannschaft häufig in Mailand. Derzeit sind wir viel in Innsbruck. Wenn ich gerade zuhause bin, trainiere ich in der Vertikale von Brixen.“

...das Leben als Kletter-Profi: „Ich habe das Glück, das ich bei der Polizeisportgruppe angestellt bin und das Klettern als Profi ausüben darf. Ansonsten wird man im Vergleich zu anderen Sportarten finanziell vielleicht etwas weniger unterstützt. Aber der Sport wächst. Durch das gesteigerte Interesse gibt es auch mehr Sponsorenverträge.“

...die Vorteile als Kletter-Profi: „Man kommt beispielsweise überall auf der Welt herum. Sei es Asien, Südamerika oder Nordamerika. In Europa waren wir auch schon an vielen Orten. Allerdings sieht man meist nicht viel von den Städten, weil man hinfliegt und nur auf den Wettkampf fokussiert ist. Aber hin und wieder gab es dann schon trotzdem bärige Erlebnisse.“

Filip Schenk, hier beim Felsklettern im Ötztal. © Patrick Tirler/Social Media


...die schönsten Felsen: „Bei uns in der Gegend sind die schönsten Felsen in Arco. Für die Wettkämpfe trainieren wir aber eigentlich immer in der Halle. Wenn ich Felsklettern gehe, dann meistens in Frankreich, Spanien oder in der Schweiz, hier gibt es wunderbare Orte. Ich versuche schon immer, meinen Urlaub in diese Orte hinzuverlegen (lacht).“

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH