Vielseitig talentiert: Lanas Mehrkampf-Zukunft blüht

19-jährig, eine Frohnatur und vielseitig talentiert. Mehrkämpferin Linda Maria Pircher aus Burgstall hat bei der Italienmeisterschaft mit neuer Bestmarke den dritten Platz im Siebenkampf erobert. Trainiert wird sie von Gertrud Bacher (und deren Ex-Trainer und jetzigen Gatten Karl Schöpf), die selbst eine erstklassige Siebenkämpferin war und auf sagenhafte 6185 Punkte kam.

Pircher ist eine begabte, junge Frau. Im Vorjahr bestand sie die Matura mit 100 Punkten. Seit einigen Jahren hat es ihr die Leichtathletik angetan. &bdquo;Im Mehrkampf kann ich mich so richtig entfalten. Da besteht immer Abwechslung im Training. Nichtstun ist einfach nicht mein Ding“, erklärt die Informatik-Studentin an der Universität Bozen. Sie arbeitet sogar schon im elterlichen Betrieb mit und kann sich alles problemlos einteilen.

100-Punkte-Matura und eine ausgezeichnete Mehrkämpferin: Linda Pircher.

Fünfmal die Woche trainiert Pircher mehrere Stunden pro Einheit am Sportplatz in Lana, auch im Winter wenn die Temperaturen alles andere als angenehm sind. Die Früchte erntete sie wie bereits erwähnt bei den Titelkämpfen in Rovereto. Dabei packte Linda ihr Kämpferherz gleich mehrfach aus. Vor allem über die abschließenden, 800 Meter. Sie stürzte sich ins Ziel, zog sich Abschürfungen zu und konnte mit ihrer Bestleistung von 5119 Punkten über Rang drei jubeln. Die Vierte lag nur einen Punkt hinter ihr. Linda ist den Brüdern ein Vorbild Unterstützung erhielt sie vor Ort von ihren Eltern, die so wie die Brüder Daniel (18/selbst ein vielversprechender Leichtathlet) und Elias (13) stolz auf Linda sind. Mit Recht: Mit 19 gut erzogen, voller Lebensfreude, eine tolle Sportlerin, bereits berufstätig und zudem Informatik-Studentin. Mehr geht fast nicht. Da sage noch einer, junge Menschen hätte keine Ziele. Das fachkundige und motivierte Trainergespann Bacher/Schöpf steht Linda seit der ersten Oberschule zur Seite. Sie verstehen sich prächtig, alle sind mit ganzem Herzen bei der Sache.

Ebenso am Sportplatz von Lana ist Simon Zandarco aufgewachsen. Der 23-Jährige aus Gargazon überzeugte bei der Italienmeisterschaft mit Platz zwei im Zehnkampf – dabei schaffte er mit 6712 Punkten neue persönliche Bestleistung.

Zandarco studiert seit vier Jahren Physik in München. Er lebt dort in einer Wohngemeinschaft mit anderen Südtiroler Studenten und verdient sich als Lehrer (Mathematik) so nebenbei seinen Unterhalt. &bdquo;Zudem steht natürlich Training an. Ich bin mit meiner Trainerin Gerti in stetem Kontakt. Sie schreibt mir die Trainingsprogramme, ich schicke ab und zu ein Video und wir tauschen uns dann aus“, erzählt Zandarco. Als Kind spielte er auch Fußball, aber &bdquo;das war nicht so sehr mein Ding“. Auch weil Simon damals eher klein gewachsen war. Bei den ersten Leichtathletik-Wettkämpfen galt es für ihn darum, &bdquo;nur nicht Letzter zu werden“. Das änderte sich dann schlagartig. Ganz anders sein Bruder Andreas, der Fußball bevorzugte und sogar beim FC Südtirol und später in Lana spielte. Studium, Beruf und Sport Studium, Sport und das Unterrichten füllen die Münchner Tage von Simon locker aus. Es bleibt noch ein wenig Zeit, mit Freunden etwas zu unternehmen. Den Sport und das Studium sieht Zandarco &bdquo;als idealen Ausgleich. Es ist zwar etwas anstrengend, aber eine perfekte Mischung um Kopf und Körper in Schwung zu halten.“ Mit Organisation geht alles.

Simon Zandarco beim Kugelstoßen.

Da er ein Oberschuljahr in Irland verbracht hat, kann er praktisch perfekt Englisch, tut sich auch beim Studium der &bdquo;medizinischen Physik“ nicht sonderlich schwer. Im Juli warten einige Prüfungen auf Simon. &bdquo;Im August bin ich dann viel in Lana und bereite mich noch auf einen Wettkampf Ende August eben in Lana vor“, weiß der 23-Jährige. Die 7000 Punkte hat er sich zum Ziel gesetzt. &bdquo;So ist es. Und ich möchte zwei Meter hoch und sieben Meter weit springen“, erklärt der bodenständige Gargazoner. Im Stabhochsprung hat er sich dank der Hilfe von Hubert Indra auch stark verbessert.

Auch was die berufliche Zukunft anbelangt, hat Zandarco schon klare Vorstellungen. &bdquo;Es täte mich reizen, im Medizin-Technischem aktiv zu sein, in der Forschung. Da könnte ich einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Später möchte ich dann als Lehrer weitermachen. Und Zehnkampf betreiben, so lange sich alles einteilen lässt.“ Gäbe es nur mehr so vielseitige und talentierte Sportler wie Linda und Simon. Das sagt die Trainerin Trainerin Gerti Bacher über Linda und Simon: &bdquo;Linda ist fleißig, zielstrebig und immer mit dem Kopf bei der Sache. Sie stellt sich der Herausforderung. Die 5000 Punkte waren ein erstes Ziel, aber noch hat sie viel Luft nach oben. Wir werden nichts überstürzen, eine kontinuierliche Steigerung suchen. An der Schnelligkeit können wir noch viel arbeiten und mit 19 ist auch im Kraftbereich noch nicht alles ausgereizt.“ Zu Simon sagt die ehemalige Weltklasse-Siebenkämpferin: &bdquo;Er studiert, arbeitet und trainiert. Er ist ein lockerer Typ, bringt eine positive Einstellung mit. Seine Stärke liegt in der Schnelligkeit, wie die 11,00 Sekunden über 100 Meter bezeugen. Somit kann er auch in den Sprüngen davon profitieren.“

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Linda Pircher und Simon Zandarco (beide SV Lana) sind weit mehr als gute Mehrkämpfer. Sie haben mehrere Interessen und überzeugen bei allem, was sie anpacken.

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