5 Formel 1

Geling Ferrari in dieser Saison die Wiedergutmachung? © ANSA / ALI HAIDER

Das muss man zum Großen Preis von Bahrain wissen

Wer kann Max Verstappen aufhalten? Der Formel-1-Superstar peilt den WM-Hattrick an. Der Auftakt in Bahrain ist der erste Gradmesser für eine XXL-Saison.

Wer ist der Favorit auf den Auftaktsieg?

Es wäre keine Überraschung, wenn Max Verstappen auf dem Podest ganz oben steht. Der Weltmeister der vergangenen beiden Jahre hat mit Red Bull in den Tests einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. „Wir starten aus einer guten Position in das Wochenende“, befand der Superstar, dessen Wagen im Gegensatz zu den vergangenen Jahren auf Anhieb ausgereift und zuverlässig wirkt. Vorjahressieger Charles Leclerc würde einen Erfolg in der Wüste nur allzu gerne als Anschubhilfe für die eigenen Titelträume mit Ferrari nutzen. Mercedes um Bahrain-Rekordgewinner Lewis Hamilton ist zurückhaltend. Man könne mit dem W14 arbeiten, meinte Teamchef Toto Wolff reserviert. Der Rennstall sei aber zuversichtlich, „dass wir in einer stärkeren Position sind als vor zwölf Monaten“.

Was ist von Nico Hülkenberg und Haas zu erwarten?
Nach drei Jahren hat Nico Hülkenberg wieder ein Formel-1-Stammcockpit. Das US-Team Haas servierte für ihn Mick Schumacher ab. Der Deutsche ist bekannt dafür, sich schnell einzufinden und konstant Leistung zu bringen. „Ich habe mich gut eingelebt, das Team hat mich gut aufgenommen, es läuft bereits gut“, meinte der 35-Jährige, der zuletzt Ersatzfahrer bei Aston Martin war. „Ich bin eher ein Renn- als ein Testfahrer, also freue ich mich, wenn es darauf ankommt.“ Er sei „bereit für den Angriffsmodus“. Haas ist von der Leistungsfähigkeit her aktuell im hinteren Mittelfeld zu finden, deshalb wartet auf Hülkenberg ein schwieriger Neustart. Der einzige Deutsche mit einem Formel-1-Stammcockpit kennt sich mit komplizierten Situationen aber bestens aus.


Wird der Südtiroler Günther Steiner mit Haas feiern dürfen. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE


Was zeichnet die Strecke aus?
Der Aachener Formel-1-Baumeister Hermann Tilke hat den abwechslungsreichen Kurs in die Steinwüste von Sakhir gebettet. Auf dem Gebiet einer ehemaligen Kamel-Farm gibt es lange Geraden, der Vollgasanteil ist hoch. Auf den neun Rechts- und sechs Linkskurven in jeder Runde müssen die Fahrer zugleich immer wieder stark bremsen, die Reifen werden erheblich beansprucht. Das Rennen wird unter Flutlicht ausgetragen, mehr als 1100 Palmen säumen den Kurs. Das alles garantiert spektakuläre Bilder. Der Wind kann eine Herausforderung für die Fahrer werden, der Sand hingegen kaum. Die umliegende Wüste ist mit einer haftenden Substanz besprüht, um zu verhindern, dass zu viel Sand auf die Strecke geweht wird.


Ein Mercedes in der Wüste. © ANSA / ALI HAIDER


Welches Bahrain-Rennen bleibt in Erinnerung?
Ein Wüsten-Grand-Prix, den vermutlich niemand so leicht vergessen kann, ist jener von 2020. Damals krachte kurz nach dem Start der ehemalige Haas-Pilot Romain Grosjean in die Leitplanken. Sein Wagen brach in zwei Teile, das Benzin entzündete sich und das Auto ging in Flammen auf. Erst nach knapp 30 unvorstellbar langen Sekunden tauchte der Franzose aus dem Inferno wieder auf. Es war wie ein Wunder: Grosjean verstauchte sich nur den Knöchel und erlitt Verbrennungen an den Händen. „Ich habe den Tod kommen sehen“, erinnerte er sich später. Das verkohlte Monocoque ist ab Ende März in einer Ausstellung in Madrid auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wie heiß sind die alten Eisen?
Fernando Alonso (41) erkennt an sich auch vor seiner 20. Formel-1-Saison keine Verschleißerscheinungen. „Ich habe noch keine Bedenken wegen des Alters. Ich werde der Erste sein, der es zu spüren bekommt, wenn ich etwas verliere, wenn ich beim Fahren etwas vermisse oder nicht motiviert bin, zu reisen oder morgens aufzustehen und zu trainieren“, sagte der zweimalige Formel-1-Weltmeister vor dem Saisonauftakt am Sonntag (16.00 Uhr MEZ) in Bahrain.


Fernando Alonso in seinem Aston Martin. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE


Alonso ist mit 41 Jahren der älteste Fahrer im Feld, er hat außerdem mit 355 die meisten Grand-Prix-Einsätze. „Es gibt keine Geheimnisse. Man widmet sein Leben seiner Leidenschaft. Man kennt seinen Körper besser, also trainiert man besser, isst besser. So kann man seine Karriere verlängern“, meinte Alonso, der zwischendurch die Formel 1 auch schon mal verlassen hatte. Auf die Frage, wie viele Jahre er sich noch gebe, um einen dritten WM-Titel zu holen, antwortete Alonso lächelnd: „Ich weiß nicht. Acht? Zehn?“

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