5 Formel 1

Charles Leclerc war am Sonntag mächtig bedient. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE

„Eine Schande“: Ernüchterung bei Mercedes und Ferrari

Vorne Red Bull, dann lange nichts: So gestaltete sich der Formel-1-Saisonauftakt am Wochenende in Bahrain. Bei Ferrari und Mercedes ist dagegen Wundenlecken angesagt.

„Wenn man jetzt die Rangordnung anschaut, dann ist Red Bull auf einem anderen Planeten unterwegs“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei Sky. Der Wiener hatte in Sakhir überhaupt keinen Grund zur Freude.


„Es gibt keine positiven Dinge, in Summe relativ viel zu reparieren“, zog Wolff eine gnadenlose Bilanz. „Das war einer unserer schlimmsten Tage im Rennsport.“ Rekordweltmeister Lewis Hamilton fehlten als Fünfter fast 51 Sekunden auf Verstappen, George Russell auf Platz sieben sogar 56. „Aston Martin ist unglaublich stark, die sind eigentlich die zweitschnellsten auf der Bahn. Bei uns die Seuche“, ergänzte Wolff.

„Das war einer unserer schlimmsten Tage im Rennsport.“ Mercedes-Teamchef Toto Wolff

Die Kräfteverhältnisse waren in der Wüste von Bahrain für viele erschreckend eindeutig. Red Bull baute seinen Vorsprung mit einem Doppelsieg an der Spitze auch dank des minimalen Reifenverschleißes am RB19 aus, dahinter kämpfte Ferrari mit Problemen am Boliden und Mercedes sogar mit der ganzen Philosophie des „Silberpfeils“. Man müsse jetzt alles versuchen, „das Auto komplett auf den Kopf stellen, gnadenlos analysieren“, sagte Wolff. Es sei wichtig gewesen, diesen „dramatischen Weckruf“ bekommen zu haben.

Lewis Hamilton war im Mercedes chancenlos. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE


Die Schwächen der ersten Red-Bull-Verfolger nutzten Aston Martin und Fernando Alonso eiskalt. Der Spanier ist nach Platz drei nun erster Red-Bull-Verfolger. Der Rückstand des 41-Jährigen auf Verstappen betrug mehr als 38 Sekunden, allerdings auch bedingt durch einige Überholmanöver.

Leclerc sauer

Vizeweltmeister Charles Leclerc war unterdessen lange Zeit auf Podestkurs, ehe sein Ferrari nach 41 Runden ohne Antrieb ausrollte. Schon vor dem Rennen wurden beim roten Boliden des Monegassen der Energiespeicher sowie die Kontroll-Elektronik präventiv gewechselt. Für den neuen Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur kam der Ausfall jedenfalls überraschend. „Das ist das erste Mal aufgetreten“, sagte der 54-jährige Franzose über das Antriebsproblem mit Blick auf die vielen Testkilometer.

Charles Leclerc war nach seinem Ausscheiden sauer. © ANSA / Ali Haider


Vorjahressieger Leclerc war nach dem Ausfall bedient. „Erstes Rennen und erstes Zuverlässigkeitsproblem, also nicht gut“, sagte der 25-Jährige. „An Tagen wie diesen gibt es nicht viel Positives“, erklärte Leclerc anschließend: „Wahrscheinlich war das Qualifying nicht schlecht, auch der erste Stint gut. Aber abgesehen davon war es eine Schande.“
„Erstes Rennen und erstes Zuverlässigkeitsproblem“ Charlec Leclerc

Vasseur zog mit gemischten Gefühlen Bilanz, zumindest im Qualifying habe man mit Red Bull mithalten können. „Jetzt müssen wir realistisch sein. Wenn wir besser werden wollen, müssen wir ein klares Bild von der Situation haben und die Zuverlässigkeit ist nicht auf dem Niveau, das wir brauchen.“

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