
War der große Sieger in Saudi-Arabien: Oscar Piastri. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE
In Saudi-Arabien: Piastri übernimmt die WM-Führung
In der Formel 1 stand am Ostersonntag der Große Preis von Saudi-Arabien auf dem Programm. Obwohl sich Max Verstappen am Samstag die Pole Position gesichert hatte, jubelte beim Rennen am Sonntag ein McLaren-Pilot. Gefreut hat sich am Sonntag auch der Ferrari-Stall.
20. April 2025
Von: dpa/mv
Oscar Piastri hat mit einer abgezockten Coolness-Vorstellung auf dem gefährlichen Highspeed-Kurs von Dschidda selbst dem überraschend wieder erstarkten Max Verstappen keine Chance gelassen und zum ersten Mal in seiner Karriere die WM-Führung übernommen. Der 24 Jahre alte Australier entriss dank seines zweiten Sieges in Serie und bereits dem dritten in dieser Saison seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris Platz eins im Klassement.
Verstappen, der wegen eines Manövers in der ersten Kurve beim Großen Preis von Saudi-Arabien gegen Piastri eine Zeitstrafe bekommen hatte, schaffte es auf den zweiten Platz. Nach der Überraschungs-Pole am Vortag unterstrich der 27 Jahre alte Niederländer, dass niemand ihn wegen des bockigen Red Bulls im Kampf um seinen fünften WM-Titel in Serie abschreiben sollte. Auf den dritten Platz in Dschidda fuhr Charles Leclerc im Ferrari, dann folgte Norris als Vierter. Für Nico Hülkenberg reichte es im Sauber nur zu Platz 15.
Start erweist sich als entscheidend
Alles kam auf den Start an. Ganz vorn warteten Piastri und Verstappen auf den mittelweichen Reifen, dass die Roten Ampeln ausgehen. Als es passierte, erwischte Piastri den etwas besseren Start. Er drängte sich neben Verstappen mit leichtem Vorteil in die erste Kurve, für den Niederländer wurde es eng, er wich aus, verließ die Strecke und fuhr vor Piastri wieder zurück auf den seitlich begrenzten Asphaltstreifen.Diese Szene direkt nach dem Start erwies sich als rennentscheidend. © ANSA / ALI HAIDER
Problem: Das ist nicht erlaubt. Problemlösung eins: Verstappen lässt freiwillig Piastri vorbei. Problemlösung zwei: Verstappen bekommt eine Zeitstrafe. Das Team verzichtete auf eine Ansage, stattdessen informierte sein Renningenieur Verstappen über die fünf Sekunden, die er aufgebrummt bekam. „Das ist verdammt wundervoll“, kommentierte Verstappen zynisch.
Safety Car nicht vorteilhaft für Verstappen
Wegen einer ganz frühen Safety-Car-Phase durch einen Unfall von Verstappens Teamkollege Yuki Tsunoda und dem französischen Alpine-Piloten Pierre Gasly konnte Verstappen erstmal auch keinen Vorsprung herausfahren. Piastri blieb auch groß im Rückspiegel, als Bernd Mayländer das Safety Car, das seit dem ersten Rennen in Dschidda dort jedesmal mindestens einmal zum Einsatz kam, zurück in die Box fuhr.Charles Leclerc komplettierte hinter Oscar Piastri und Max Verstappen das Podium. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE
Norris hatte von den Ausfällen von Tsunoda und Gasly profitiert, die vor ihm gestartet waren, und arbeitete sich weiter vor. Allerdings agierte der 25-Jährige dabei nicht immer clever. Zweimal überholte er Rekordweltmeister Lewis Hamilton im Ferrari so, dass dieser direkt kontern konnte.
Per Funk an Verstappen: „Gib alles, was du hast“
Nun machten sich Norris' härtere Reifen bezahlt. Die Konkurrenz auf den Gummis mit der gelben Markierung bekamen allmählich Probleme. Nur Verstappen offensichtlich nicht, er baute den Vorsprung auf Piastri auf knapp drei Sekunden aus. George Russell im Mercedes lag sogar fast neun Sekunden zurück.Zeit zum Handeln bei McLaren: Piastri kam an die Box und ließ nun seinerseits die haltbarsten Reifen aufziehen. Auch Russell kam rein. Nun war das Team um Red Bulls Strategin Hannah Schmitz gefragt. Und Verstappens Ausnahmekönnen. „Gib alles, was du hast“, funkte sein Renningenieur, ehe er seinen Schützling zum Reifenwechsel reinholte.
Fünf Sekunden verharrten die Mechaniker, dann wechselten sie die Reifen. Piastri war nun vor Verstappen, der kurzzeitig auch noch hinter Hamilton hing. Letztlich kam er an Piastri nicht mehr ran. Platz zwei war nach dem Wochenende zum Vergessen in Bahrain zuvor aber mehr, als Verstappen und Red Bull hatten erwarten können.
Die Top-10 beim GP von Saudi-Arabien. © F1
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