5 Formel 1

Max Verstappen ist vierfacher Weltmeister. © APA / MARK THOMPSON

Nach verrückter Saison: Max Verstappen ist Weltmeister

Und schon wieder Max Verstappen: Der niederländische Superstar hat sich in Las Vegas zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister gekürt. Es war der Höhepunkt einer verrückten Formel-1-Saison.

Max Verstappen ist zum vierten Mal nacheinander Formel-1-Weltmeister. Dem niederländischen Red-Bull-Piloten reichte beim Großen Preis von Las Vegas ein fünfter Platz, um den Titelgewinn vorzeitig zu fixieren. Verfolger Lando Norris fuhr im McLaren direkt hinter Verstappen über die Ziellinie. Über einen Doppelsieg beim Flutlicht-Spektakel in der Glücksspielmetropole in Nevada durfte sich Mercedes am Samstag (Ortszeit) freuen, George Russell triumphierte vor Lewis Hamilton. Das Podest komplettierte Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der knapp vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc blieb.


Es war kein einfaches Jahr für Max Verstappen. Der pikante Skandal um Teamchef Christian Horner zu Saisonbeginn, viele Negativ-Schlagzeilen um Machtkämpfe, Anfeindungen und sportliche Rückschläge sowie stetige Wechselgerüchte erschwerten dem Red-Bull-Star die tägliche Arbeit. Trotzdem blieb der 27-jährige Niederländer cool, er besann sich auf seine Stärken hinter dem Lenkrad und bewahrte den teilweise erschreckend schwächelnden Branchenführer vor dem Totalschaden.

Max Verstappen holte in Las Vegas den Titel. © APA / CHRIS GRAYTHEN


Verstappen bescherte dem österreichisch-britischen Rennstall in Las Vegas sogar den Hauptgewinn: Der vierte WM-Titel in Serie wird eine Saison voller Ablenkungen überstrahlen. Verstappen trat auf dem Weg zur Formel-1-Legende in die Fußstapfen von Sebastian Vettel, der bei Red Bull Racing ebenfalls vier Weltmeisterschaften (2010-2013) einfuhr. Obwohl sein RB20 bereits vor der zweiten Saisonhälfte überraschend an Performance verlor – und dadurch noch mehr Verstappens Fähigkeiten gefragt waren.

Max-Faktor als Unterschied

Der „Max-Faktor“ machte im Saisonfinish wieder den Unterschied. „Max Verstappen ist für mich der beste Fahrer der Welt, und das hat er auch in den schwierigen Phasen dieser Saison unter Beweis gestellt“, lobte sein oberster Boss, Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Er habe sein Ziel zu keiner Zeit aus den Augen verloren, sagte der Deutsche.

Für Verstappen war es kein einfaches Jahr. © APA/afp / FREDERIC J. BROWN


Verstappen stellte zeitweise sogar seine Freundschaft mit Lando Norris aufs Spiel, mehrmals gerieten die beiden Weggefährten auf der Strecke aneinander. Um jeden Zähler kämpfte er mit aller Macht, was im Duell mit dem in der zweiten Saisonhälfte stärkeren McLaren wieder den knallharten und kompromisslosen Rennfahrer in Max Verstappen zum Vorschein kommen ließ. Am Limit – und manchmal auch ein bisschen darüber hinaus, ob er dafür bestraft wurde oder nicht.

Affären und Machtspiele

Zuvor hatten die Vorwürfe des unangemessenen Verhaltens von einer Mitarbeiterin gegen Teamchef Christian Horner seinen Rennstall monatelang belastet. Der Brite war am Ende in einer internen Untersuchung freigesprochen worden. Zwischendurch schien ein Aus von Horner bevorzustehen, befeuert auch durch öffentliche Aussagen von Verstappens Vater Jos. Dann wiederum schien es im internen Machtkampf für Verstappen-Intimus Helmut Marko, den 81-jährigen Motorsportberater von Red Bull, eng zu werden. Ein Krisengipfel mit Mintzlaff beendete die Spekulation auch um einen möglichen vorzeitigen Weggang von Verstappen trotz Vertrages bis einschließlich 2028.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner stand scharf in der Kritik. © ANSA / SHAWN THEW


Verstappen ließ sich sportlich davon zumindest nicht besonders beirren und gewann sieben der ersten zehn Rennen. Doch bei der Weiterentwicklung des Boliden wählte das Team den falschen Weg. Auf einmal blieb Verstappen zehn Saisonrennen ohne Sieg. Taktische Fehler kamen hinzu, selbst Paradedisziplinen wie Reifenwechsel machten auf einmal Probleme. Der oft so launig-freche Dialog zwischen Verstappen und seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase artete teilweise in gegenseitiges Angiften aus. Dennoch steht Verstappen wieder ganz oben, trotz aller Widrigkeiten.

„Wenn man sich am Ende einer solchen Saison mit Höhen und Tiefen durchsetzt, dann zeigt das die herausragende Qualität von Max Verstappen und unserem gesamten Team“, meinte Mintzlaff. Im kommenden Jahr wird Verstappen wieder angreifen – und womöglich wird 2025 auch etwas ruhiger für ihn verlaufen.

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