Party in Orange: Verstappen ist nicht mehr zu stoppen

Vor zehntausenden Niederländern auf den Tribünen hängte Verstappen beim einseitigen Österreich-Rennen am Sonntag die Konkurrenz um Dauer-Weltmeister Lewis Hamilton meilenweit ab und ist mit dem auf 32 Punkte gewachsenen WM-Vorsprung voll auf Titelkurs. Wie schon eine Woche zuvor an gleicher Stelle fuhr der 23-Jährige einen mühelosen Start-Ziel-Sieg heraus. Hamilton wurde mit einem lahmenden Mercedes nur Vierter hinter Teamkollege Valtteri Bottas und McLaren-Jungstar Lando Norris.

Für den Red-Bull-Pilot war es schon der fünfte Sieg im neunten Saisonlauf. Titelrivale Hamilton, der gerade erst einen neuen Zweijahresvertrag bei den Silberpfeilen unterzeichnet hatte, muss nun seine Hoffnung in eine Wende beim Heimspiel in Silverstone in zwei Wochen setzen.

Oranger Bengalo-Rauch lag das ganze Wochenende über der Strecke im beschaulichen Murtal. Erstmals seit Ende 2019 waren wieder große Zuschauermassen auf den Tribünen zugelassen. Scharen von Niederländern verwandelten den Red-Bull-Ring in eine Verstappen-Arena. 132.000 Zuschauer zählten die Organisatoren über die drei Grand-Prix-Tage in der Steiermark.

Tausende niederländische Fans verwandelten Spielberg in einen Hexenkessel. © APA / GEORG HOCHMUTH

Und die Fan-Gemeinde des WM-Führenden hatte mächtig Grund zum Feiern. Verstappen steuerte seinen bärenstarken Dienstwagen zum dritten Mal nacheinander auf die Pole Position und behauptete Platz eins auch nach dem Rennstart. McLaren-Fahrer Norris, der etwas überraschend von Rang zwei losfahren durfte, hielt zunächst Verstappens Teamkollegen Sergio Perez und das Mercedes-Duo hinter sich. Norris bekommt Strafe aufgebrummt Kurz darauf musste Alpine-Pilot Esteban Ocon sein Auto wegen einer Kollision abstellen. Das Safety-Car rückte kurz aus. Nach dem Neustart zog Verstappen schnell davon. Norris lieferte sich ein hartes Duell mit Perez, ehe der Mexikaner ins Kiesbett geriet und zurückfiel. Die Rennrichter verurteilten den Briten dafür später zu einer umstrittenen Fünf-Sekunden-Strafe.

Zwischenzeitlich durften auch die Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc auf eine Podiumsplatzierung hoffen. Sie bildeten mit Daniel Ricciardo (McLaren) lange eine schnelle Verfolgergruppe, schafften es aber nicht, bis nach ganz vorne vorzudringen. Am Ende des Tages belegte Sainz den fünften Platz, Leclerc kam unmittelbar hinter Ricciardo als Achter ins Ziel.

Vorn dominierte Verstappen fast nach Belieben, während sich dahinter Norris und Hamilton duellierten. &bdquo;Mehr Leistung“, verlangte Hamilton von seinen Ingenieuren an der Box per Funk, den Motor noch mehr aufzudrehen. Nach 21 Runden schaffte es der Serien-Champion endlich an Norris vorbei, da war Verstappen schon um zehn Sekunden enteilt.

Nun begann die Zeit der Strategen und der Boxenstopps. Verstappens Verfolger kamen zuerst für frische Gummiwalzen, dann konnte ganz entspannt auch der Spitzenreiter zur Garage rollen. Auch danach wuchs der Vorsprung des Niederländers immer weiter. Mercedes winkt Bottas vorbei Grund dafür war auch ein Schaden an Hamiltons Auto. Teamgefährte Bottas durfte den Briten in Runde 52 nach einem Funkspruch überholen, Norris zog bald auch vorbei. Für den Titelverteidiger ging es mit noch einmal frischen Reifen nur noch um Schadensbegrenzung.

Dagegen konnte es sich Verstappen dank seines Polsters sogar leisten, noch einmal an die Box zu kommen und mit neuen Pneus die schnellste Rennrunde zu sichern. Sein vierter Sieg beim Team-Heimspiel auf dem Red-Bull-Ring wurde zur Demonstration seiner aktuellen Übermacht. Für Mercedes und Hamilton geriet der Tag am Ende zur Demütigung.

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