5 Formel 1

Max Verstappen ist in den Tests einsame Spitze. © ANSA / ALI HAIDER

Verstappen dominiert schon, doch Ferrari hofft

Ungeachtet des Wirbels um Red-Bull-Teamboss Christian Horner hat Weltmeister Max Verstappen den Auftakt der Formel-1-Testfahrten in Bahrain bestimmt.

Der Niederländer schloss den ersten Tag in der Wüste von Sakhir in 1:31,344 Minuten mit der Bestzeit ab. Der dreimalige Champion, dessen Teamchef Horner Gegenstand einer Untersuchung wegen angeblich unangemessenen Verhaltens ist, absolvierte am Mittwoch insgesamt 142 Runden.


Verstappen verwies McLaren-Fahrer Lando Norris (+1,140 Sekunden) mit deutlichem Abstand auf den zweiten Platz, Dritter wurde Carlos Sainz (+1,240 Sekunden) im Ferrari. Die Zeiten besitzen allerdings nur bedingt Aussagekraft, da die Rennställe verschiedene Programme abspulen. Der Fokus aller Rennställe lag auf dem Sammeln von Daten, um die neuen Autos WM-fit zu machen.

„Ich hatte heute viel Spaß auf der Strecke.“ Max Verstappen

„Es ist ein gutes Gefühl, wieder in einem F1-Auto zu sitzen, und ich hatte heute viel Spaß auf der Strecke“, sagte Verstappen. „Nach der Winterpause sind die ersten Runden immer ein wenig überraschend, aber dann kommt man schnell wieder in Schwung. Insgesamt hat das Auto gut reagiert, und wenn man bedenkt, dass es nur ein Test war, hatten wir einen schönen Tag.“


Was passiert mit Horner?

Im Hintergrund schwelt der Fall Horner. Die Konzernmutter Red Bull hat Anfang Februar eine „unabhängige Untersuchung“ der Vorwürfe gegen den Teamchef eingeleitet. Ihm wird Fehlverhalten im Umgang mit einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin vorgeworfen. Ein externer Fachanwalt ließ den Briten, den dienstältesten Teamchef der Motorsport-Königsklasse, bereits bei einem stundenlangen Gespräch Stellung beziehen. Horner weist die Anschuldigungen zurück. Ob er weiter im Amt bleibt, ist offen. Die Formel 1 hofft, dass das Verfahren „schnellstmöglich geklärt wird“. Die offiziellen Testfahrten dauern noch bis zum Freitag.

Christian Horner sieht sich schweren Anschuldigungen konfrontiert. © APA/afp / GIUSEPPE CACACE


Neben Sergio Perez hatte auch Mercedes-Star Lewis Hamilton am Mittwoch frei, alle anderen Teams teilten die zwei Tagessessions zwischen ihren Stammfahrern auf. Bei Ferrari war zunächst Charles Leclerc im Einsatz und lieferte die zweitbeste Zeit knapp sieben Zehntel hinter Verstappen. Am Nachmittag übernahm dann Sainz.

Sainz' Kampfansage

Der Spanier erklärte zu Mittag, dass die Scuderia heuer Red Bull mehr Paroli bieten will. Man habe nun „hoffentlich ein schnelleres Auto auf Streckentypen, auf denen wir im letzten Jahr Probleme hatten“, sagte Sainz, der sich 2024 mit Topplatzierungen für ein neues Team empfehlen will.

Im kommenden Jahr erhält Hamilton das Cockpit des 29-Jährigen. Dieser Schritt von Ferrari sei für ihn überraschend gekommen, meinte Sainz, der von einer Vertragsverlängerung ausgegangen war. „Am Ende kam es nicht dazu“, bedauerte er. „Ich bin frei für 2025 und habe keine Ahnung, wo ich fahren werde“, so Sainz, der alle Optionen prüfen will.

Carlos Sainz bei seiner Testfahrt am Mittwoch. © ANSA / ALI HAIDER


Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärte, dass es keine schnelle Entscheidung über die Hamilton-Nachfolge geben werde. Man wolle sich da Zeit lassen, der Fokus liege derzeit auf der Entwicklung des Autos. „Bisher war das Feedback der Fahrer: Ja, das ist etwas, mit dem wir anfangen können zu arbeiten, und das ist ermutigend“, betonte der 52-jährige Wiener. In Bahrain findet am 2. März das erste Saisonrennen statt.

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