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Max Verstappen gewann auch in Sao Paulo. © APA/afp / NELSON ALMEIDA

Verstappen siegt, doch alle reden über Ferrari und Mercedes

Red Bull Racing hat beim Grand Prix von Brasilien einen weiteren Formel-1-Rekord für sich verbucht. Mit dem Erfolg von Max Verstappen in Sao Paulo egalisierte der österreichisch-britische Rennstall die Rekordmarke von Siegen innerhalb einer Saison.

19 binnen eines Kalenderjahres hatte zuvor nur Mercedes in der Saison 2016 geschafft. Für Verstappen, der am Sonntag vor McLaren-Pilot Lando Norris und Fernando Alonso im Aston Martin gewann, war es der 17. Sieg in dieser Saison.


Es sei hauptsächlich um das Reifenmanagement gegangen, erklärte Verstappen. „Wir waren auf jedem Reifen gut, wir haben einen kleinen Vorsprung herausgefahren“, erklärte der mittlerweile 52-fache Grand-Prix-Gewinner. Der Niederländer überholte damit in der Bestenliste den vierfachen Weltmeister Alain Prost. Mit Lewis Hamilton (103), Michael Schumacher (91) und Sebastian Vettel (53) liegen nur noch drei Allzeit-Größen vor ihm. „Bei den hohen Geschwindigkeiten musste man sich konzentrieren, aber zum Glück hat es heute geklappt“, betonte Verstappen.

„Der zweite Platz ist das Beste, was wir im Moment erreichen können.“ Lando Norris

„Der zweite Platz ist das Beste, was wir im Moment erreichen können. Max schien immer eine Antwort auf alles zu haben“, sagte der zweitplatzierte Norris. „Um ehrlich zu sein, hätte es nicht viel besser laufen können.“ Alonso meinte: „Ein phänomenales Ergebnis für das Team! Wir hatten ein paar Rennen lang zu kämpfen, zwei Ausfälle, aber das hier ist für sie.“

Re-Start nach Crash

Schon wenige Sekunden nach dem programmgemäßen Start des Grand Prix war es zu einem Crash gekommen. Alexander Albon hatte nach einer Berührung die Kontrolle über seinen Williams verloren und Kevin Magnussen im Haas mitgenommen. Zahlreiche Trümmer lagen daraufhin auf der Rennstrecke. Wenig später erfolgte der Abbruch des Rennens mittels Roter Flagge. Rund eine halbe Stunde später kam es zu einem zweiten stehenden Start, dieser verlief ohne Turbulenzen.

Das Podest: Verstappen siegt vor Norris (links) und Alonso (rechts). © ANSA / Sebastiao Moreira


Verstappen behauptete von der Pole Position aus die Führung, dahinter folgten Norris, Alonso und die beiden Mercedes von Hamilton und George Russell, der im Vorjahr in Brasilien triumphiert hatte. Die „Silberpfeile“ hatten jedoch Probleme, das Tempo in der Verfolgergruppe zu halten, und mussten bald Sergio Perez und Lance Stroll vorbeiziehen lassen. Später kam es noch schlimmer: Hamilton musste sich mit dem achten Platz begnügen, Russell schied aus.

Mercedes enttäuscht

Mercedes-Teamchef Toto Wolff nannte die Performance des W14 an dem Wochenende „unentschuldbar“. „Ich kann nur mit den beiden mitfühlen, dass sie so ein erbärmliches Ding fahren müssen“, sagte der Wiener. „Das Auto ist fast so gefahren, als ob es auf drei und nicht auf vier Rädern fahren würde.“ Er stellte fest: „Dieses Auto verdient es nicht, ein Rennen zu gewinnen. Wir müssen in den letzten beiden Rennen pushen und schauen, dass wir irgendwie zurückkommen.“
„Ich kann nur mit den beiden mitfühlen, dass sie so ein erbärmliches Ding fahren müssen“ Mercedes-Teamchef Toto Wolff

An der Spitze kontrollierten Verstappen und Norris das Geschehen, der Niederländer brachte einen komfortablen Vorsprung zwischen sein Auto und den McLaren. Der mit Respektabstand dahinter gelegene Alonso versuchte unterdessen, sich Perez vom Leib zu halten. In der vorletzten Runde überholte der Mexikaner den Spanier, der eroberte den dritten Platz jedoch eine Runde später zurück und rettete 53 Tausendstelsekunden Vorsprung ins Ziel. Es war Alonsos erster Podestplatz nach Platz zwei im September in Zandvoort.

Lewis Hamilton und Mercedes kamen nicht in die Gänge. © ANSA / ISAAC FONTANA


„Für mich waren es 30 Runden, in denen ich den Druck von 'Checo' hatte. Als er mich zwei Runden vor Schluss überholte, dachte ich, das Podium sei weg“, sagte Alonso im Anschluss. Perez vergrößerte immerhin den WM-Vorsprung auf Hamilton auf 32 Punkte.

Schon auf der ersten Einführungsrunde war Charles Leclerc nach einem Defekt seines Ferrari ausgeritten. „Ich habe die Hydraulik verloren. Warum habe ich so viel Pech?“, klagte Leclerc über den Teamfunk, nachdem er rückwärts in die Leitplanken gerast war. Er hatte das Rennen aufgeben müssen, bevor es begann. Teamkollege Carlos Sainz rettete den sechsten Platz für Ferrari hinter dem Fünften Stroll. Yuki Tsunoda stellte seinen AlphaTauri auf Rang neun.

Das Ergebnis in Brasilien

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:56:48,894 Std.; 2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +8,277 Sek.; 3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +34,155; 4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +34,208; 5. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +40,845; 6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +50,188; 7. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +56,093; 8. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1:02,859 Min.; 9. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:09,880; 10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.;

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