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Fabian Federer, während seiner Zeit als Gokart-Profi.

Der Südtiroler, der mit Max Verstappen um die Wette raste

Fabian Federer aus Ritten ist wohl nur eingefleischten Motorsport-Fans ein Begriff. Der Südtiroler arbeitet als Motorentuner bei einem Gokart-Team. Dabei war Federer selbst mal Rennfahrer und hat eine interessante Vita vorzuweisen. Wir haben mit ihm über seinen Arbeitsalltag, seine Leidenschaft zum Motorsport, die Formel 1 und seinen ehemaligen Teamkollegen Max Verstappen gesprochen.

Von:
David Lechthaler

Seit seinem 8. Lebensjahr widmet sich Fabian Federer aus Lengstein am Ritten dem Gokart-Sport. In der Bozner Sill hat er dies erlernt. Angefangen hat er mit seinem Vater Josef Federer, der ihn nach wie vor bei seinen Tätigkeiten unterstützt. Bis vor zwei Jahren war er selbst Profi und fuhr für das Werkteam SRP-Racing. Als Fahrer wurde Federer unter anderem zwei Mal Europameister (2011 und 2016) und einmal Vize-Weltmeister (2016 in Schweden).


Der mittlerweile 32-Jährige hat sich inzwischen als Fahrer von der höchsten Go-Kart-Liga zurückgezogen. Dafür ist er seit 2021 bei seinem Team als Motorentuner im Einsatz. „Ich bin lange genug gefahren. Mir gefällt es, den jungen Fahrern weiterzuhelfen und ihnen auch Tipps zu geben. Bis zu 12 Fahrer beliefere ich mit Motoren“, erklärte Federer gegenüber SportNews. Einer dieser Fahrer ist der Südtiroler Moritz Ebner, der zuletzt bei der WM 13. wurde.

Das Leben als Motorentuner

Aber worin besteht die Aufgabe von Federer genau? „Wir kaufen D&M-Motoren ein und tunen diese selbst, innerhalb des Reglements logischerweise.“ Der Rittner beschreibt dabei kurz seinen Arbeitsalltag: „Ich stehe morgens auf und gehe direkt zum Motorenprüfstand. Ich habe rund 30 Motoren zuhause, bringe alle auf den gleichen Stand und teste sie. Dann werden sie wieder verlegt. Sie haben 52 PS und einen Hubraum von 225cm. Die Karts erreichen eine Geschwindigkeit von gut 150 km/h.“

Das Basteln an den Motoren ist die Welt des Fabian Federer.


Das macht Federer alles zuhause in seiner Garage. Nebenher hat er einen Bauernhof mit 20 Schafen und 2 Haflingern. „4 Tage in der Woche kümmere ich mich um die Motoren und einen Tag um den Hof (lacht). Aber ich bin auch viel unterwegs – quer durch Europa. Insgesamt stehen rund 16 Rennen im Jahr auf dem Programm. Die meisten in Italien, Deutschland, Frankreich und Schweden.“

Ex-Teamkollege Verstappen

Von 2011 bis 2014 war Federer Werksfahrer bei CRG. Dort war kein Geringerer als Max Verstappen sein Teamkollege. „Wir sind oft gegeneinander gefahren. Er war schon brutal schnell. Trotzdem haben ich ihn ein paar Mal geschlagen (lacht). Aber er hatte immer ein großes Team hinter sich, vor allem seinen Vater Jos. Als Typ war Max, der damals 15 oder 16 Jahre alt war, schon ein bisschen egoistisch. So wie man als Rennfahrer eben sein muss“, sagte Federer über Verstappen, der schon bald zum dritten Mal Formel-1-Weltmeister werden wird.
„Ich habe ihn sogar ein paar Mal geschlagen“. Fabian Federer über Max Verstappen

Federer hatte auch noch eine schöne Anekdote zu Verstappen bereit:
„Max hat immer alle Geheimnisse für sich behalten und war sehr auf sich fixiert. Dies auch deshalb, weil sein Vater eiskalt zu ihm war. Er hat eine harte Schule durchlaufen. Ich kann mich an ein Rennen in Sarno (Kampanien) erinnern. Damals hat Max in der ersten Runde einen Unfall gebaut, weil er den Führenden gleich überholen wollte. Jos war anschließend so sauer, dass er sofort ins Auto stieg und nach Hause fuhr. Er hat Max einfach hinten gelassen.“

Und in Zukunft?

Federer ist extrem glücklich mit seinem momentanen Job. „Ich liebe die Go-Kart-Welt. Ob ich einmal Teammanager werden will? Reizen würde mich das schon. Es gab auch schon Chancen dazu. Doch das Risiko war mir bisher zu groß. Das kann finanziell schnell nach hinten los gehen. Ich kann so schon autonom arbeiten und genieße viele Freiheiten“, erklärte der passionierte Motoren-Liebhaber.

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