Schoko-Diät und Freudentränen: Wierer ist im 7. Himmel

Von Thomas Debelyak aus Antholz

Kurz vor der WM in Antholz hat Dorothea Wierer in einem Interview eine Wette abgeschlossen. &bdquo;Wenn ich in Antholz Weltmeisterin werde, verzichte ich einen Monat lang auf Schokolade. Aber nicht länger. Ich mag sie einfach zu sehr“, sagte sie damals mit einem Schmunzeln im Gesicht. Ob die Antholzer WM-Heldin diesen &bdquo;Diät“-Plan nach ihrem Gold-Auftritt in der Verfolgung durchzieht?

Nötig hat sie das jedenfalls nicht, wie sie am Sonntag einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Im WM-Verfolger zeigte sich die Rasnerin nämlich von ihrer Schokoladenseite: In der Loipe kämpfte und rannte sie wie ein Löwe, am Schießstand bewies sie Nerven aus Stahl und im Ziel freute sie sich wie eine waschechte Weltmeisterin.

Besonders der Zieleinlauf war für die Rasnerin denkwürdig: Vor einer prallgefüllten Tribüne in der Südtirol Arena wurde sie von den 15.000 Fans frenetisch gefeiert. &bdquo;Als ich die letzten Meter ins Ziel lief, war das schon sehr emotional“, erklärte Wierer gegenüber SportNews. &bdquo;Meine Skimänner empfingen mich, meine ganze Familie war da – da ist mir schon eine Freudenträne runtergekullert. Heute ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hätte mir nie gedacht, dass so etwas passieren wird.“ Autogramme an die Journalisten Im Antholzertal ist Dorothea Wierer aufgewachsen, hier hat sie die ersten Schritte im Biathlon-Sport gemacht. Der Heim-Weltmeisterschaft fieberte die 29-Jährige schon seit Jahren entgegen, nun holte sie sich hier die Goldmedaille ab. &bdquo;Mit dem, was hier alles dahinter ist, sprich der Druck, die Aufregung, die vielen Interviews, kann ich sagen, dass das hier sicher einer der schönsten Erfolge meiner Karriere ist“, so Wierer, die auf nationaler und internationaler Ebene längst ein Superstar ist. Das wurde auch daran ersichtlich, dass gar einige Journalisten nach der Pressekonferenz nicht nur Antworten der feschen Rasnerin notierten, sondern sich auch Fotos und Autogramme machen ließen.

Die Weltmeisterschaft ist für Wierer natürlich noch nicht zu Ende. Im Gegenteil: Noch stehen der Einzel-Wettkampf (am Dienstag), die Staffel-Bewerbe (Single Mixed am Donnerstag, Damen-Staffel am Samstag) und der Massenstart (am nächsten Sonntag) an. Auch hier hat die Pustererin Medaillenchancen. Karriereende oder nicht? &bdquo;Ich will versuchen, weiter so arbeiten wie heute. Eine gewisse Last ist durch den Sieg weg“, weiß Wierer, die sich noch keine Gedanken macht, wie es mit ihr nach der Saison weiter geht. In Vergangenheit hat sie mehrmals angekündigt, nach der WM in Antholz ihre Karriere beenden zu wollen, zuletzt äußerte sie sich aber nicht mehr so entschlossen dazu.

&bdquo;Ich mache mir darüber keine Gedanken und will mich bis Saisonende nur aufs Biathlon konzentrieren. Mein Ziel bleibt der Gesamtweltcup, den ich unbedingt gewinnen will. Das wird schwierig, weil es heuer viele Mädchen draufhaben. An andere Sachen will ich nicht denken, denn das würde mir nur zu viel Energie nehmen.“

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Schoko-Diät und Freudentränen: Wierer ist im 7. Himmel

Dorothea Wierer hat am Sonntag den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert und in ihrem Heimattal den Weltmeistertitel in der Verfolgung gewonnen. Dass die Rasnerin danach auf Wolke 7 schwebte, erklärt sich von selbst.

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