Giro d’Italia: Bei den Südtirol-Etappen fallen die Würfel

Die &bdquo;rosa Karawane“ wird einmal mehr nach Südtirol kommen. Dieses Mal aber nicht in den Osten des Landes, sondern in den Westen. Nachdem die Italienrundfahrt im vergangenen Jahr in Pfalzen Halt machte, wird der Giro-Tross heuer ins Martelltal, bzw. in den Vinschgau kommen. Auf den beiden Südtirol-Etappen werden vermutlich die Würfel fallen, was den Giro-Sieg 2013 angeht. Bradley Wigging, Ryder Hesjedal oder Vincenzo Nibali wissen, dass die in Südtirol gut abschneiden müssen, wenn sie das Rosa Trikot bis zum Schluss behalten möchten.

Die Etappen

Los geht’s am Freitag, 24. Mai mit der drittletzten (19.) Etappe des Giro 2013. Das Teilstück wird 138 Kilometer lang sein und alle Teilnehmer bis an ihre Grenze bringen. Dafür sorgt allein der Anstieg auf das Stilfserjoch, wo schon in der Vergangenheit Radsportgeschichte des Giro geschrieben wurde. Nach dem Start in Ponte di Legno wird es schon nach fünf Kilometern erstmals Ernst, wenn der Anstieg auf den Gavia-Pass beginnt. Bei diesem Anstieg kam es 1988 zu einem denkwürdigen Schneegestöber.

Nach der Abfahrt nach Bormio geht es für die Teilnehmer auf das Stilfserjoch: dieser Anstieg ist 22 Kilometer lang, die Neigung beträgt fast immer zwischen sechs und neun Prozent. Im vergangenen Jahr gewann Thomas De Gendt die Bergwertung um die Cima Coppi, das ist jährlich der höchste Berg, der beim Giro &bdquo;bezwungen“ wird.

Sobald die Radfahrer den höchsten Punkt erreichen geht es in einer rasanten Abfahrt über Trafoi nach Prad. Dabei müssen die 48 legendären Kehren bewältigt werden. Danach geht es über den Vinschgau hinab bis nach Goldrain, von wo die Giro-Profis bis ins Martelltal treten. Zunächst beträgt die durchschnittliche Steigung zwischen neun und zehn Prozent, ehe die letzten sechs Kilometer mit einer Sequenz von mehreren Kehren und Steigungen bis zu 14 Prozent auf die Teilnehmer warten.

Am darauffolgenden Tag (Samstag, 25. Mai) zieht der Giro-Tross nach Schlanders um, von wo der Start zum vorletzten Teilstück erfolgt. Über Bozen und den Karerpass, den Pellegrino- und Giau-Pass geht es bis zum Tre-Croci-Pass.

280.000 Euro kosten die Giro-Etappen Der Giro d’Italia kommt zum zweiten Mal in Folge nach Südtirol und dieses Mal nicht mit einer, sondern gleich mit zwei Etappen. Die Kosten belaufen sich auf 280.000 Euro, wobei 120.000 Euro von der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung gestellt werden. &bdquo;Es ist gut, dass nach Pfalzen dieses Mal der Giro in den Westen unseres Landes und somit in einen charakteristischen Teil unserer Heimat kommt. Als Südtiroler kann man stolz sein, dass so wichtige Etappen in unserem Land ausgetragen werden“, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der Pressekonferenz am Mittwoch

Die beiden Etappen in Zahlen Beide Etappen zusammen sind 340 Kilometer lang. Die Radprofis werden dabei 7494 Höhenmeter bewältigen. Der höchste Punkt der Italienrundfahrt, die Cima Coppi, ist wie bereits erwähnt das Stilfserjoch (2757 Meter).

Der Giro kommt insgesamt zum 43. Mal nach Südtirol. Zum ersten Mal endete vor 81 Jahre ein Teilstück der Italienrundfahrt in Meran. Diese Etappe war in Mailand gestartet worden. Der vorerst letzte Sieger einer Südtirol-Etappe war im vergangenen Jahr der Baske Jon Inaustil Izaguirre, der als Erster in Pfalzen ankam.

&bdquo;Wir erwarten uns natürlich ein großes Medieninteresse. Insgesamt übertragen 22 Fernsehanstalten den Giro mit garantierten 325 Stunden Berichterstattung weltweit. Im vergangenen Jahr haben 3,7 Millionen Zuschauer allein die Live-Übertragung der RAI der Stilfserjoch-Etappe verfolgt“, berichtet OK-Chef Matthias Tschenett. Zahlen, die sich sehen lassen können. Nun muss man nur noch hoffen, dass auch auf der Straße ein Spektakel geboten wird. Aber davon kann man beim zweitwichtigsten Etappenrennen im Radsport getrost ausgehen.

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