Eva Lechners emotionaler Abschied

Angefeuert von den Neffen, Familie, Verwandten, Freunden und vielen Fans radelte Lechner am vergangenen Samstag auf den 2. Platz, schlussendlich fehlte eine Minute auf die siegreiche Giorgia Marchet. &bdquo;Ich hatte Spaß bei diesem Rennen“, betonte die 39-jährige Eppanerin. In ihrer einzigartigen Karriere war es das letzte Rennen in der olympischen MTB-Disziplin Cross Country. Spätestens als Antonio &bdquo;Nino“ Lazzarotto, der langjährige Präsident des Rad-Landesverbands, in einer ergreifenden Rede Lechners Karriere würdigte, wurde es emotional. &bdquo;Es war schön, und gleichzeitig etwas überraschend. Ein großer Dank an die Organisatoren für diesen Tag“, erklärte Lechner.

An ihr erstes Südtirol-Cup-Rennen erinnert sie sich übrigens noch genau. &bdquo;Das war 2001 in Meran auf dem Pferderennplatz“, weiß die Eppanerin. Damals holte sie in der Jugend-Kategorie den 2. Platz hinter der Sarnerin Michaela Thaler. Zahlreiche Podestplätze und Siege sollten in den folgenden Jahren folgen.

Die Eppanerin startete zuletzt für die Heeressportgruppe.

An den Start ging Lechner in ihrer Jugend übrigens für das Dynamic Bike Team Eppan. Dieses unterstützte Südtirols Mountainbike-Ass auch in den letzten Rennen, da ihr Vertrag mit dem Trinx Factory Team im Frühjahr ausgelaufen ist. Deshalb bestritt Lechner die Wettkämpfe in den vergangenen Monaten &bdquo;auf eigene Faust“ bzw. mit Hilfe von Sponsoren, Freunden und Bekannten. Gemeldet war sie dabei unter der Heeressportgruppe, der sie seit 2008 angehört.

Eine von Erfolgen begleitete Karriere Rund 20 Jahre gehörte die Eppanerin zu den erfolgreichsten Radprofis in Italien, war im Cross Country &bdquo;Serien-Italienmeisterin“, ließ international aufhorchen, holte mit der azurblauen Staffel 2009, 2012 und 2013 WM-Gold und gewann 3 Weltcuprennen. Ihren schönsten Erfolg feierte sie aber einige Jahre später. 2020 holte sie unter schwierigen Bedingungen WM-Silber hinter der Französin Pauline Ferrand-Prévot. Und das in einer Zeit, wo kaum jemand damit gerechnet hätte. &bdquo;Ich hatte einige schwierige Jahre. Dass ich es dann nochmals zurück an die Weltspitze geschafft habe, ist schon etwas ganz Besonderes“, versichert Lechner.

Völlig aufgelöst nach einem packenden WM-Rennen: In einer schwierigen Phase wurde die Eppanerin 2020 Vizeweltmeisterin. © FCI

Nun steht erstmal eine kurze Pause auf dem Programm; in Rom absolviert die 39-Jährige demnächst einen Kurs des Heeres. Was die Zukunft dann bringt, steht in den Sternen. &bdquo;Ich weiß noch nicht, was mich erwartet – mal schauen.“ Lechner wird vorerst in die Kaserne nach Bozen versetzt und beim Heer arbeiten. Künftig kann sie sich auch eine Funktion im Mountainbike-Bereich vorstellen.

Angriff im Cyclocross-Weltcup Ganz das Rad an den Nagel hängt Lechner aber noch nicht. Im Herbst startet sie in die Querfeldein-Saison, will dann auch regelmäßig im Weltcup angreifen. An den Start geht sie dabei für das Ale Cycling Team. Nach der Cyclocross-Saison will sie ihre Karriere dann endgültig beenden. &bdquo;Es müsste schon ein Wunder geschehen, dass ich noch weitermache“, lacht sie. Auch die Teilnahme an Mountainbike-Marathons und dergleichen könne sie sich nicht so wirklich vorstellen.

Fest steht jedenfalls: Auf das was nach ihrer Karriere kommt, freut sich die Eppanerin schon jetzt. Mehr Zeit mit ihren Pferden, mehr Zeit für die Familie – und den Kopf frei vom Druck des Leistungssports.

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Eva Lechners emotionaler Abschied

Mit dem Südtirol Cup hat alles angefangen. Mit dem Südtirol Cup hört alles auf. Südtirols Rad-Ikone Eva Lechner bestritt in Steinegg ihr letztes Cross-Country-Rennen. Die Platzierung war an diesem Tag freilich Nebensache.

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