u Mountainbike

Der Kolumbianer Leon Paez gewann den „HERO“ bereits zum achten Mal. © Photocredit BMW HERO Südtirol Dolomites 2023_@wisthaler

HERO Südtirol Dolomites: Paez triumphiert – Mairhofer erklettert Podium

Der härteste Mountainbike-Marathon der Welt in Wolkeinstein, Gröden ging am Samstag mit dem achten Sieg des Kolumbianers Leon Paez zu Ende. Bei den Frauen triumphierte das zweite Jahr in Folge Adelheid Morath vor Katazina Sosna und der Südtirolerin Sandra Mairhofer. Auch die Rad-Legende Vincenzo Nibali ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen.

Schon bei der Pressekonferenz kündigte sich an, dass der BMW HERO Südtirol Dolomites ein hochkarätiges Rennen werden würde. Das Starterfeld der dreizehnten Auflage mit den weltbesten MTB-Marathoniken verhieß für heute einen Wettkampf der Extraklasse. Und diese Erwartungen wurden erfüllt. Auf Platz 1 der Bestenliste des BMW HERO Südtirol Dolomites 2023 fuhr nun zum achten Mal der Kolumbianer Leon Hector Leonardo Paez. Er siegte mit einer Zeit von 04:29.05,9 Stunden auf der Strecke von 86 Kilometern mit 4.500 Metern Höhendifferenz.


„Ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg. Das Rennen bedeutet mir sehr viel, denn es begleitet mich schon seit jeher“, sagte Paez wenige
Augenblicke nach dem Zieleinlauf, „und jedes Jahr aufs Neue motivieren mich die Berge, die Menschen und die Organisation, wieder am HERO teilzunehmen“. Den ersten Platz eroberte er sich bei diesem Rennen souverän und ließ dabei Konkurrenten von absolutem Spitzenniveau wie Samuele Porro vom Wilier Pirelli Factory Team hinter sich, der mit einer Zeit von 4:36.29.9 Stunden ins Ziel fuhr. Auf Platz drei landete der Kolumbianer Diego Arias Cuervo vom Team Futura ASD mit 7:34 Minuten Sekunden Rückstand auf den Sieger.


Auch dieses Jahr waren wieder zahlreiche Spitzenathleten am Start. © Photocredit BMW HERO Südtirol Dolomites 2023_@wisthaler


Den vierten Platz belegt Porros Teamkollege, der Österreicher Daniel Geismayr, während der Tscheche Martin Stosek vom Canyon Northwave MTB Team auf Platz fünf fuhr. Die fünf Konkurrenten behielten nach einem Anfangsgeplänkel am Danterciepes-Anstieg und in Richtung Pratolongià ein gleichmäßiges Tempo bei, bis Paez am Fuße des berüchtigten Ornella-Anstiegs beschleunigte und die anderen Ausreißer hinter sich ließ, um mit einem Vorsprung von fast 4 Minuten auf seine Verfolger aus dem Wald zu kommen.

Anschließend fuhr Paez im Alleingang zu seinem achten HERO-Sieg. Im Ziel betrug sein Vorsprung 7:24 Minuten vor Porro und Arias Cuervo. Für Paez ist das ein großer Erfolg, denn der HERO ist der härteste Mountainbike-Marathon der Welt, was das Verhältnis von zurückgelegter Strecke und zu überwindendem Höhenunterschied angeht – dieses Jahr wurde das Rennen rund um die Sella- und Langkofelgruppe in die Klassifizierung UCI Hors Class aufgenommen.

Mairhofer auf Platz 3

Nicht weniger spektakulär verlief das Rennen auf der 60 Kilometer langen Frauenstrecke mit 3.200 Höhendifferenz, auf der sich die
Spitzensportlerinnen beweisen mussten. Als Erste fuhr Adelheid Morath vom Team Mount7 mit einer Zeit von 3:58.59,5 Stunden in Wolkenstein ein, wo seit jeher auf der Piazza die Gewinnerinnen und Gewinner des HERO gefeiert werden. „Beim Start wusste ich nicht, was mich erwartete,
ich war zwar erschöpft, aber es ging mir gut“, so Morath, deren Augen über den zweiten Sieg in Folge vor Freude strahlten, „deshalb ließ ich es von Anfang an vorsichtig angehen, um mein Rennen im Griff zu haben“.

Ungeachtet ihrer zurückhaltenden Strategie fuhr die Deutsche ab der ersten Steigung des Grödner Jochs das Rennen im Alleingang. „Mein Abschneiden hat mich selbst überrascht, nachdem ich mich nach dem Rennen in Finale Ligure letzte Woche nicht ganz ausgeruht gefühlt habe“, sagte die Deutsche abschließend.


Das Podium der Frauen (von links): Sosna, Morath und Sandra Mairhofer. © Photocredit BMW HERO Südtirol Dolomites 2023_@wisthaler


Den zweiten Platz bei den Frauen sicherte sich die Litauerin mit italienischem Pass Katazina Sosna vom Torpado Factory Team, die mit ihrer Zeit von 4:02.07,4 Stunden das vierte Mal beim HERO auf dem Siegertreppchen steht. Dritte wurde Sandra Mairhofer aus dem A.S.D. Granbike Velo Club, die hier vor heimischem Publikum antrat. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Stefanie Dorn vom Canyon Northwave MTB Team und Lejla Njemcevic vom Team Allebike, der aktuellen Nummer 1 der Weltrangliste, die am Vortag des Rennens angekündigt hatte zu kämpfen.

Der „Hai“ erobert die Dolomiten

Ebenfalls im Starterfeld dieser spannenden Ausgabe war Vincenzo Nibali, der nach dem Ende seiner unglaublichen Karriere als Profi-Straßenrennfahrer die HERO-Herausforderung annahm, um sich an genau den Anstiegen zu messen, die er bis letztes Jahr noch auf Asphalt zurückgelegt hatte. Mit einer Zeit von 5:22.32,1 Stunden auf der 86 Kilometer langen Strecke wurde er im Ziel mit Ovationen begrüßt: „Es war wirklich ein harter Test, aber ich bin zufrieden, dabei gewesen zu sein. Dabei konnte ich nicht nur meinen Rhythmus finden, sondern auch das wunderbare Panorama der Dolomiten genießen“, kommentierte der Hai von Messina sein Rennen, das live im Fernsehen übertragen und in sage und schreibe 85 Länder auf fünf Kontinenten gestreamt wurde.


Vincenzo Nibali kämpft sich den Berg hoch. © Photocredit BMW HERO Südtirol Dolomites 2023_@Freddy Planinscheck


In der Gesamtwertung liegt er damit auf Platz 40 – ein positives Ergebnis angesichts der zahlreichen Termine der letzten Monate, die ihn von einer gezielten Vorbereitung auf einen Marathon wie den HERO abgehalten haben. Neben Nibali startete auch der Olympiasieger von London 2012, Marco Aurelio Fontana, der sich auf der Strecke, die er selbst am Vortag als „irre“ bezeichnet hatte, gut behauptete. Der Radsportler aus Castel Arquato belegte den 53. Platz und hat damit vor allem die Herausforderung gemeistert, einen so harten Test wie den HERO zu bestehen.

Tausend Geschichten vom Hero

Die Dolomiten und Wolkenstein in Gröden waren heute der Schauplatz, an dem 40 Länder ihre Begeisterung für den Sport feierten. Das unterstreicht einmal mehr den internationalen Charakter dieser Veranstaltung, die für jeden Radsportler mindestens einmal im Leben zur Pflicht geworden ist. Unter den zahlreichen Startern fanden sich auch viele besondere Geschichten, wie die von Carlo Resta, der nach einer langen Karriere im Ausland nach Italien zurückkehrte und ein sein Rennen mit dem Ziel fuhr, Spenden für die Gemeinschaft Sant'Egidio zu sammeln. Auch die 1985 geborene Chiara Ciuffini, Markenbotschafterin des amerikanischen Fahrradunternehmens, das den HERO sponsert, nahm am Rennen teil, und maß sich als Straßenradsportlerin in einer so technischen Disziplin wie dem Mountainbiking.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH