Die unglaubliche Geschichte der Maratona dles Dolomites

Im Jahr 1987 hat der Radverein Società Ciclistica Alta Badia sein 10-jähriges Bestehen gefeiert. Zu diesem Anlass wurde ein sogenanntes Rad-Marathonrennen über 7 Dolomiten-Pässe organisiert. Die Veranstalter nannten es &bdquo;Maratona dles Dolomites“. Es war 175 Kilometer lang und führte über die Pässe Grödner Joch, Sella, Fedaia, Duran, Forcella Staulanza, Falzarego und Valparola. Start- und Zielort war Pedraces.

166 Unentwegte machten sich am 12. Juli auf den Weg, darunter nur eine Frau, die eigens aus Holland angereist war. Als Erster kam nach mehr als 10 Stunden der Österreicher Wolfgang Steinmayr ins Ziel, der in den 1970er-Jahren 4 Mal die Österreich-Rundfahrt gewonnen hatte. Was aus dieser bescheidenen Veranstaltung einmal werden würde, ahnte damals noch niemand. Mehr Strecken, mehr Läufer Richtig abenteuerlich wurde es im Jahr darauf, als bereits 2 Strecken angeboten wurden. Da waren schon 440 Teilnehmer gemeldet, wegen des regnerischen Wetters aber nur 417 am Start. Am Duran-Pass wurde sogar eine Pause eingelegt und beraten, wie es weitergehen soll. Es wurde weitergefahren, aber es gab keine Wertung. Erst um 9 Uhr abends erreichte der letzte Teilnehmer das Ziel.

Auch bei der 3. Auflage hatten die Veranstalter kein Wetterglück, aber erstmals einen prominenten Gast. Den Startschuss gab Flavio Giupponi, der kurz zuvor Zweiter beim Giro d'Italia geworden war. Das Rennen musste aber am Giau-Pass vorzeitig abgebrochen werden, weil es einfach zu kalt war. Die Teilnehmerzahl stieg Jahr um Jahr an. © MdD

Bei der 4. Auflage gab es erstmals ein eigenes Maratona-Trikot für alle Teilnehmer. Ein Jahr später wurde die Marke von 1000 Teilnehmern geknackt. Es waren 1292 (darunter 32 Frauen), die auch ein Gewitter mit Hagel als Erinnerung mitnahmen. Die traurigste Maratona fand 1992 statt, als bei Kälte und Regen ein schwerer Verkehrsunfall passierte, der einem Teilnehmer das Leben kostete. Not macht erfinderisch – Auch im TV ein Erfolg Zwei Jahre später erreichte die Maratona eine neue Dimension. Erstmals waren mehr als 5000 Teilnehmer am Start, und es wurde nicht mehr in Pedraces gestartet, sondern in Corvara. 1995 mussten die Veranstalter improvisieren. Die 6500 Startnummern und Trikots sind nicht geliefert worden. Die Nummern wurden selbst gedruckt, die Trikots nachträglich per Post verschickt.

Inzwischen war die Veranstaltung so groß geworden, dass ein professionelleres Organisations-Team nötig wurde. Ab dem Jahr 2000 wurde die Maratona jedes Jahr unter ein Motto gestellt und die Teilnehmerzahl zunächst auf 6000 begrenzt. Leider gab es in jenem Jahr erneut ein Todesopfer zu beklagen. Zwei Jahre später wurde die Maratona erstmals live im TV übertragen. Sie ist auch immer mehr zu einem VIP-Event geworden. Inzwischen standen auch 3 verschiedene Strecken zur Auswahl, und 2004 wurden erstmals die Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Teilnehmerzahl ist nach und nach auf 9000 erhöht worden. Schon längst werden die Startplätze verlost, weil es dreimal so viele Anfragen gibt.

Abgesagt wurde die Maratona ein einziges Mal. Das war vor einem Jahr wegen der Corona-Pandemie. Trotzdem war es möglich, unter dem Motto &bdquo;My Maratona dles Dolomites“ die Maratona-Strecken einzeln abzufahren. Dieses Jahr findet wieder eine richtige Maratona statt, und zwar am kommenden Sonntag, allerdings mit &bdquo;nur“ 6000 Teilnehmern.

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Die unglaubliche Geschichte der Maratona dles Dolomites

Am kommenden Sonntag findet die Maratona dles Dolomites wieder statt. Damit kehrt das beliebte Radsport-Event nach über einem Jahr Pause wieder zurück.

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