
Tadej Pogacar ist der Topfavorit. © APA/afp / LOIC VENANCE
Sturzangst bei Tour de France: Geht ums „Überleben“
Vor dem Start der Tour de France geht bei vielen Fahrern die Sorge über ein mögliches Sturzfestival um. Da es auf den ersten zehn Etappen überwiegend über flaches Terrain geht, ist mit vielen Massenankünften zu rechnen.
05. Juli 2025
Von: dpa/dpa
„Jeder weiß, dass der Kampf um das Gesamtklassement in der zweiten Woche beginnt. Bis dahin muss man überleben“, sagte der belgische Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel vor der Auftaktetappe am Samstag in Lille.
Bereits in der Vergangenheit war es besonders auf den ersten Etappen immer wieder zu schweren Stürzen gekommen. Zu verlockend ist für viele Radprofis die einmalige Chance auf das Gelbe Trikot oder einen Etappensieg. „Es wird ein sehr hektischer Start“, meinte der zweifache Tour-Sieger Jonas Vingegaard aus Dänemark. „Wir müssen uns aus den Problemen raushalten.“ Auch sein großer Widersacher, Titelverteidiger Tadej Pogacar, weiß, dass man die Tour in der ersten Woche verlieren kann, „ohne schlecht zu sein“.
Roglic schon mehrmals betroffen
Pogacars slowenischer Landsmann Primoz Roglic war in der Vergangenheit mehrmals in Stürze verwickelt und hatte seine Hoffnungen auf Top-Platzierungen bei großen Rundfahrten früh begraben müssen. Zuletzt war dem Kapitän des Red-Bull-Teams das auch beim Giro d'Italia passiert. Im Vorjahr musste er in Frankreich nach einem Sturz in einer Abfahrt aufgeben. 2023 hat Roglic den Giro gewonnen, dazu viermal die Vuelta a Espana, die Tour aber möglicherweise auch aus diesem Grund noch nie.Im Peloton herrscht in den ersten Tagen große Nervosität. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
184 Fahrer aus 23 Teams standen am Samstag in Lille am Start. Dass die Tour-Veranstalter das Feld gegenüber dem Vorjahr noch einmal um einen Rennstall (8 Starter) vergrößert haben, sei laut Klassikerspezialist Mathieu van der Poel „ein Fehler“ gewesen. Die meisten Stürze seien durch das Verhalten der Fahrer verursacht worden. „Weniger Teams und weniger Fahrer sind das Wichtigste, was wir für unsere Sicherheit tun können“, meinte der niederländische Straßen-Weltmeister von 2023.
Gelbe Karten sollen für Sicherheit sorgen
Der Radsport-Weltverband (UCI) will mit den zu Jahresbeginn eingeführten Gelben Karten für mehr Sicherheit sorgen. Bei zwei Verwarnungen in einem Rennen erfolgt eine siebentägige Sperre. Drei Gelbe Karten innerhalb von 30 Tagen ziehen eine Sperre von 14 Tagen nach sich. Zahlreiche Kameras haben während des Rennens ein Auge auf das Verhalten im Peloton.Wurde oft von Stürzen zurückgeworfen: Primoz Roglic © APA/afp / MARCO BERTORELLO
Die Reaktionen auf die UCI-Version des Video-Assistenten im Fußball sind bisher aber unterschiedlich ausgefallen. „Was ist eine Gelbe Karte und was nicht? Das ist manchmal schwer zu sagen“, meinte etwa der belgische Sprintstar Jasper Philipsen.
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