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Alles läuft wieder auf dieses Duell hinaus. © ANSA / GUILLAUME HORCAJUELO

Vingegaard, Pogacar – und dann?

Wenn am Samstag die Tour de France in Bilbao in ihre 110. Auflage startet, sind die Rollen klar verteilt. Auf dem Papier zumindest.

Denn dass der Gesamtsieg entweder an Titelverteidiger Jonas Vingegaard oder seinen Rivalen Tadej Pogacar geht, ist bei der unvorhersehbaren Tour eben erst am Ende in Paris klar. Das Favoriten-Feld geht deshalb über das Überflieger-Duo hinaus.


Jonas Vingegaard: Das einzige direkte Duell mit Pogacar ging in diesem Jahr verloren. Bei Paris-Nizza wurde der Däne gar nur Dritter. Aber Vingegaard gewann alle anderen Rennen, an denen er teilnahm. Seine ganze Saison ist im Gegensatz zu Pogacar auf die Tour ausgerichtet, zudem muss er sich die Kapitänsrolle nicht mehr mit Primoz Roglic teilen. Vingegaard geht deshalb als Top-Favorit ins Rennen.

Im Vorjahr behielt der Däne die Oberhand. © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Tadej Pogacar: Der Neo-Kannibale will Revanche. Alles-Gewinner Pogacar will beweisen, dass die Niederlage im Vorjahr nur ein Ausrutscher war. Auf dem Weg zur Tour glänzte der Slowene in der Klassikersaison, brach sich in den Ardennen aber das Kahnbein. Sein Comeback gab er nach zwei Monaten Pause am vergangenen Wochenende bei den nationalen Meisterschaften und siegte da in Zeitfahren und Straßenrennen. Wie gut er wirklich ist, ist aktuell unklar und eine Chance für die Konkurrenz.

Jai Hindley & Ben O'Connor: Das australische Duo spiegelt die starke Entwicklung auf dem fernen Kontinent wider. Hindley gewann im Vorjahr den Giro, will es der Welt nun auch bei der Tour zeigen. Für sein Bora-Team wäre ein Podiumsplatz schon grandios. O'Connor war bereits Vierter und zeigte sich bei der Dauphiné Mitte Juni bereits in toller Form.

Hat Außenseiterchancen: Ben O'Connor © APA/afp / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT


Mikel Landa & Enric Mas: Die große Zeit der Spanier ist lange vorbei, 2015 landete in Alejandro Valverde zuletzt ein Fahrer aus der Radsport-Nation auf dem Podium. Doch der Start in der Heimat und die überschaubaren Zeitfahrkilometer sprechen für den Basken Landa und den Mallorquiner Mas. Allerdings ist wohl nur ohne die beiden Top-Favoriten mehr als Platz drei drin.

David Gaudu & Romain Bardet: Sie sind die Hoffnung Frankreichs. Der bisher letzte Sieg der Grande Nation datiert aus dem Jahr 1985, damals verzückte Bernard Hinault die Massen. Seitdem gab es viele zweite und dritte Plätze, auch Bardet stand schon zweimal auf dem Podium. Gaudu wurde im Vorjahr Vierter. Auch hier gilt: Schaffen es weder Vingegaard noch Pogacar nach Paris, haben sie eine Chance.

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