Transalp: Vierter Tagessieg für Weiss und Hornetz

Hans-Peter Obwaller und Johannes Berndl, die favorisierten Herren, wollten es heute wissen: Sie haben vom Start weg sofort attackiert, um den Rückstand von 2,39 Minuten auf das Deutsch-Südtiroler Duo Hornetz/Weiss in der Gesamtwertung wettzumachen. Die Rechnung ging allerdings nicht auf. Zwar hatten die Beiden auf dem Rollepass einen maximalen Vorsprung von 1.45 Minuten herausgefahren, doch auf dem Montegrappa schmolz dieser auf zehn Sekunden. &bdquo;Sie waren weg, wir haben uns aber nicht aus Ruhe bringen lassen“, sagt Werner Weiss, der als viermaliger Gesamtsieger auf eine lange Transalp-Erfahrung bauen kann. &bdquo;Wir haben gewusst, dass der 22 km lange Anstieg auf den Montegrappa (1500 hm) die Entscheidung bringen würde und haben daher die Nerven behalten“. Johannes Berndl hat dann in der Abfahrt zu viel riskiert und ist gestürzt. &bdquo;Wir haben uns versichert, dass nichts passiert ist und sind dann weitergefahren“, so Weiss. Zwar konnte das Team den Defekt am Vorderrad reparieren, aber er hat viel Zeit gekostet. Damit war der Weg frei für den vierten Tages- und fünften Mastersieg von Werner Weiss und Bernd Hornetz. Obwaller und Berndl rollten aufgrund des Defektes zehn Minuten später durchs Ziel.

In der Damen-Kategorie haben Marina Ilmer und Beate Zanner mit einem Vorsprung von 3.36 Minuten auf Bettina Schorn und Lisa Pleyer aus Österreich gewonnen und den Vorsprung in der Gesamtwertung auf 18,5 Minuten ausgebaut.

Bei den Grand Masters kamen Marco Poier und Erwin Hickl zum dritten Mal auf den zweiten Platz. Nur die Deutsch-Schweizer Paarung mit Harry Nussbaumer und Peter Hafenrichter war heute schneller als das Deutsch-Südtiroler Team. Rang Drei ging an die Trentiner Rolando Bortolotti und Piergiorgio Dellagiacoma.

In der Kategorie Mixed mussten Pia Sundstedt und Carsten Bresser heute den Deutschen Krzysztof Skupke und Caroline Kopietz den Vortritt lassen und wurden Zweiter.

Morgen findet die sechste und vorletzte Etappe der diesjährigen Transalp-Tour statt. Sie ist mit fast 150 Kilometern zwar die längste, aber zumindest von den Höhenmetern her nicht die anstrengendste. An Start und Ziel bewegen sich die Teilnehmer auf rund 200 Metern Meereshöhe - und auch die Pässe recken sich nicht viel mehr als 1.500 Meter in die Höhe. Neutralisiert und sehr entspannt startet das Feld auf leichter Abfahrt durch Bassano del Grappa und weiter bis zum Fuße des ersten Anstieges bei Valstagna. Es folgt der wohl skurrilste Anstieg der diesjährigen Transalp: Die in den Fels geschlagene Auffahrt schlängelt sich in unzähligen Kurven von Kehre zu Kehre, ein bemerkenswertes Straßenbauwerk. Auf der grünen Hochebene von Asiago, quer durch die Sette Comuni, einer bajuwarische Sprachinsel in Norditalien, heißt es auf rund 1.000 Metern Höhe auf leicht kupierten Straßen Kilometer machen. Lediglich der Gegenwind könnte hier einer entspannten Fahrt einen Strich durch die Rechnung machen. Zu viele Körner darf man auf der Hochebene nicht verlieren, denn nach der Abfahrt auf sehr kurviger Straße hinunter nach Arsiero folgt der anstrengendste Teil dieser Etappe: ein Anstieg über 1.200 Höhenmeter am Stück. Von Melignon auf 1.500 Metern Höhe führt die Strecke weiter über den flachen Passo della Fricca auf 45 Kilometern überwiegend bergab nach Trient. Das Ziel befindet sich auf dem historischen Domplatz mit seinen hübschen Straßencafes, dem kulturellen Highlight der Tour.

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