10.000 Zuschauer und doch düstere Wolken am Horizont

Der Höhepunkt der abgelaufenen Saison auf dem Untermaiser Pferderennplatz war zweifellos der 86. Große Preis von Meran Südtirol am 28. September, bei dem der französische Wallach Speed Emile unter Jockey Baptiste Le Clerc seinen Titel verteidigte und damit einen weiteren Triumph für das französische Team einfuhr.

Trainer Guillaume Macaire, der bereits sieben Mal in Meran gewonnen hat, bestätigte einmal mehr seinen Status als Meister des Hindernissports. Auch die Zuschauerzahlen waren beeindruckend: An den üblichen Renntagen fanden sich zwischen 2.000 und 3.000 Besucher ein, mit einem Höhepunkt von über 10.000 Zuschauern an den beiden Großen-Preis-Turftagen. Die Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen, Sponsoren und Partnerhotels trug dazu bei, Meran als eines der führenden Zentren des italienischen Galoppsports zu etablieren.

<a data-caption="Ein gewohntes Bild in der zu Ende gegangenen Saison auf dem Meraner Pferderennplatz: Jockey Gabriele Agus ging in den vergangenen fünf Monaten 63 Mal an den Start und überquerte 14 Mal als Erster die Ziellinie. © FOTOPRESS ARIGOSSI" data-fancybox="inline-282966" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2025/10/ein-gewohntes-bild-in-der-zu-ende-gegangenen-saison-auf-dem-meraner-pferderennplatz-jockey-gabriele-agus-ging-in-den-vergangenen-fuenf-monaten-63-mal.jpg"><img alt="Ein gewohntes Bild in der zu Ende gegangenen Saison auf dem Meraner Pferderennplatz: Jockey Gabriele Agus ging in den vergangenen fünf Monaten 63 Mal an den Start und überquerte 14 Mal als Erster die Ziellinie. © FOTOPRESS ARIGOSSI" class="uk-img-preserve" src="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x850/img/2025/10/ein-gewohntes-bild-in-der-zu-ende-gegangenen-saison-auf-dem-meraner-pferderennplatz-jockey-gabriele-agus-ging-in-den-vergangenen-fuenf-monaten-63-mal.jpg" /> Ein gewohntes Bild in der zu Ende gegangenen Saison auf dem Meraner Pferderennplatz: Jockey Gabriele Agus ging in den vergangenen fünf Monaten 63 Mal an den Start und überquerte 14 Mal als Erster die Ziellinie. © FOTOPRESS ARIGOSSI

Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Mittel ausreichen, um langfristig eine nachhaltige Entwicklung des Hindernissports in Italien zu gewährleisten. Bis jetzt war von den zugesagten Geldern – bis auf einigen Preisgeldzuschüssen – noch wenig direkt spürbar – weder in sichtbaren Verbesserungen des Rennplatzgeländes, noch in konkreten Förderungen für Trainer, Jockeys oder Pferdebesitzer. Man mahnt, dass die Investitionen – in Höhe von etwa 21 Millionen Euro – ohne einen klaren, langfristigen Plan schnell verpuffen können. Geld allein reicht nicht aus, wenn es nicht gezielt eingesetzt wird. So droht die Gefahr, dass auch die großzügigen Zuschüsse des Landes irgendwann wie Sand im Wind verschwinden – eine stille Kritik, die hinter den Kulissen schon zu hören ist.

Trotz der Zusagen bleibt der italienische Hindernissport vor erheblichen Herausforderungen gestellt. Die geringe Anzahl italienischer Trainer, Besitzer und Jockeys bei den großen Rennen wirft ernsthafte Fragen zur Nachwuchsförderung und zum internationalen Austausch auf. Ohne eine klare Strategie für Ausbildung, Integration und Förderung droht der Sport weiter an Profil zu verlieren und die italienische Identität im Hindernissparkett Stück für Stück zu verschwinden.

Die Saison 2025 in Meran war ein Spiegelbild der aktuellen Situation im italienischen Galoppsport: voller Leidenschaft und Engagement, aber geprägt von Herausforderungen, die es zu überwinden gilt. Mit der richtigen Unterstützung und einer klaren Vision könnte Meran noch lange ein Leuchtturm des Hindernissports in Europa bleiben – doch wie lange, bleibt offen.

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