2 Jahre vor Olympia in Tokio: Südtirols mögliche Starter (2)

Während im ersten Teil dieser Olympiavorschau jene Sportarten im Vordergrund standen, die schon 2016 Südtiroler Sportler am Start sahen, geht es in Teil 2 um die anderen Disziplinen von Tokio 2020 mit Aussicht auf die Teilnahme von Sportlern aus Südtirol. Badminton Die alphabetische Auflistung der weiteren Sportarten mit Südtiroler Teilnahmechancen beginnt bei Badminton, wo die &bdquo;Trauben“ der Qualifikation zugegebenermaßen sehr hoch hängen. Die besten Südtiroler Katharina Fink, Yasmine Hamza, Lukas Osele und Kevin Strobl sind sehr jung und dennoch unter Italiens Besten. Für die 172 Olympia-Startplätze müssen vom 29.4.2019 bis zum 26.4.2020 fleißig Punkte gesammelt werden. Basketball Ähnliches wie für die Volleyballer gilt auch für die Basketballer. Allerdings mit der Einschränkung, dass Italiens Männer und Frauen in dieser Sportart sich schwerer tun dürften, um einen der je 12 Startplätze zu ergattern. Entscheidend werden die WM 2019 und ein Qualifikationsturnier sein. Die Chancen, dabei zu sein, betreffen den jungen Bozner Alessandro Lever und die routinierte Buchholzerin Kathrin Ress . Fußball Hier sind Südtirols Chancen tatsächlich sehr klein und betreffen nur die Frauen. Italiens Frauennationalteam müsste 2019 bei der 1. WM-Teilnahme seit 20 Jahren unter den besten 3 europäischen Teams landen. Im Kader könnten die Karneiderin Katja Schroffenegger und nach ihrer U19-EM-Teilnahme vielleicht auch die Malserin Melanie Kuenrath stehen. Golf Ähnlich bescheiden sind die Chancen des Seiser Golfers Aron Zemmer, der allerdings heuer bei den Mittelmeerspielen zweimal Silber gewann. Die 60 Startplätze werden aufgrund eines eigenen Rankings von Ende Juni 2020 vergeben. Kanuslalom Die Brüder Matthias und Jakob Weger und die Cousins Valentin und Jakob Luther aus Meran brauchen vermutlich noch einen kleinen Leistungssprung, um mit ihrem Einer-Kayak in Tokio dabei zu sein. Erschwerend kommt hinzu, dass in dieser Sportart nur ein Athlet pro Land starten darf. Entscheidend wird die Rangliste vom 1. Juni 2020 sein. Leichtathletik Laut derzeitigem Stand hat in dieser Sportart der Routinier Hannes Kirchler die größte Südtiroler Chance auf Olympia. Für den Meraner Diskuswerfer, der 2020 reife 41 Jahre alt sein wird, wären es die zweiten olympischen Spielen, 12 Jahre nach den ersten. Denn Kirchler war 2008 in Peking am Start, dann aber 2012 in London und 2016 in Rio nicht. Für die Leichtathletik werden erstmals Weltranglisten (vom 29.6.2020) über die 32 Startplätze entscheiden. Neben Kirchler dürfen eventuell auch die beiden Pusterer 400-m-Hürden-Spezialistinnen Caren Agreiter und Valentina Cavalleri von Olympia träumen. Radsport/Straße Die zweifache Junioren-Weltmeisterin Elena Pirrone aus Leifers und die Junioren-Vizeweltmeisterin Alessia Vigilia aus Bozen könnten in Tokio beim Straßenrennen und beim Zeitfahren, ihrer Lieblingsdiziplin, dabei sein, allerdings ist die Konkurrenz in Italien groß. Ein erster wichtiger Schritt ist das UCI-Team-Ranking vom 27.10.2019, das über die Anzahl der Startplätze (1 bis 4) entscheidet. Schwimmen 2016 hatte die Brixnerin Laura Letrari die Qualifikation für Olympia in Rio nicht geschafft, anders als 4 Jahre zuvor in London, wo sie Mitglied von Italiens 4x100-m-Staffel war. Dass sie genau für dieses Rennen noch immer sehr wertvoll ist, hat sie soeben bei der EM in Glasgow bewiesen trotz Rückenproblemen. Um sich wieder zu qualifizieren, muss Letrari, die während der Spiele in Tokio 31 Jahre alt sein wird, erstens darauf hoffen, dass Italien bei der WM 2019 einen der Olympiastartplätze erreicht. Zweitens muss sie selbst auch zwischen März 2019 und Juni 2020 die Olympianorm erreichen und weiterhin zu den besten 4 italienischen Freistilschwimmerinnen zählen. Nur mit einer eventuellen deutlichen Leistungsexplosion kann auch der Bozner Brustspezialist Zaccaria Casna auf Olympia hoffen. Sportklettern Erstmals wird in Tokio 2020 auch das Sportklettern olympisch sein. Je 20 Teilnehmer werden bei Frauen und Männern um Olympiagold kämpfen. Die Startplätze werden bei der WM 2019 (je 6), im Weltcup (je 1), bei einem interkontinentalen Quali-Event (je 6) und dann noch bei Qualifikationswettkämpfen in jedem einzelnen Kontinent vergeben. Zu den Südtirolern mit den größten Teilnahmenchancen zählen die Brixnerin Andrea Ebner und die beiden Grödner Filip Schenk und Michael Piccolruaz . Tischtennis Schon 2016 hatten die Kaltererin Debora Vivarelli und die Boznerin Giorgia Piccolin um Olympiastartplätze an den Tischtennistischen gekämpft, sind aber an den strengen Quali-Kriterien gescheitert. Auch diesmal wird es nicht wirklich einfacher werden. Für die 16 Startplätze im Team-Bewerb wird es ein interkontinentales (9 Startplätze) und je ein kontinentales Turnier geben (je 1 Startplatz). Die 64 bis 70 Einzelspieler werden sich einerseits aus je 2 pro qualifiziertem Team zusammensetzen. Andererseits werden auch hier Startplätze über eigene Olympia-Quali-Turniere und über die Weltrangliste vergeben. Die Chancen von Giorgia Piccolins Bruder Jordy und Debora Vivarellis Schwester Evelyn sind noch ein bisschen kleiner. Triathlon Schon voll im Laufen ist die Olympia-Qualifikation für die Triathleten. Seit dem 11. Mai 2018 und bis zum 11. Mai 2020 werden bei mehreren Rennen Punkte für das Olympia-Ranking vergeben, das dann entscheidend sein wird für die je 55 Startplätze bei Frauen und Männer, mit der Einschränkung von maximal 3 Athleten pro Land. Verena Steinhauser ist optimal in diese Quali-Phase gestartet, denn die Brixnerin liegt derzeit auf dem ausgezeichneten 7. Rang. Matthias Steinwandter aus Innichen muss hingegen noch dazulegen: Er ist zur Zeit nur 171. und auch nur achtbester &bdquo;Azzurro“. Das länderinterne Ranking wird auch für die erstmals ausgetragene Mixed-Staffel wichtig sein.

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