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Giorgia Piccolin spielt in Saudi-Arabien weiter groß auf.

Sensationslauf: Olympia in Paris kann kommen

Sie schlug die Hände über den Kopf zusammen und konnte ihr Glück nicht fassen. Danach folgte die herzliche Umarmung mit Trainerin Jelena Timina. Giorgia Piccolin hat sich am Montag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert.

Als Qualifikantin steht die Boznerin nach jetzt 5 Siegen in Folge bei dem mit 2 Millionen Dollar dotierten Saudi Smash sensationell in den Top 16. Gestern besiegte die Weltranglisten-97. die Polin Natalia Bajor (WR 51) in 5 Sätzen mit 11:5, 9:11, 7:11, 11:3 und 11:7.


Piccolin erreichte 2022 das EM-Viertelfinale in München und gewann Anfang Jänner das Mixed beim WTT-Turnier in Corpus Christi (USA), aber jetzt bei einem „Grand-Slam-Turnier“ im Achtelfinale zu stehen, ist eine ganz andere Nummer.

Piccolin lag 1:2-Sätze und 1:3 hinten, danach gewann sie 14 Punkte hintereinander bis zum 4:0 im 5. Durchgang, musste nach dem 6:1 ihre Gegnerin noch auf 6:5 und 7:6 herankommen lassen, aber dann nutzte sie ihren ersten Matchball. Die Vorhand der Polin war im Netz, Piccolin im Achtelfinale.

Dort wartet am Mittwoch mit der erst 15 Jahre alten Japanerin Miwa Harimoto ein „Wunderkind“. Gegen die Nummer 8 der Welt wird die fünffache Italienmeisterin Außenseiterin sein, aber jetzt hat sie nichts mehr zu verlieren.

Piccolin in der Form ihres Lebens

Piccolin spielt in Saudi-Arabien das beste Turnier ihrer Karriere, hat das größte Preisgeld ihrer Karriere gewonnen (14.000 Dollar sind rund 13.000 Euro) und 225 Weltranglistenpunkte. In Dschidda hat sie mehr ITTF-Zähler geholt, als sie derzeit im für die Olympia-Qualifikation entscheidenden „Race To Paris“ gehabt hat (167). Damit wird sie sich im Quali-Ranking von Platz 55 um 20 Plätze nach vorne schieben. In der Weltrangliste wird sie sich von 97 in die Top 60 verbessern.

Giorgia Piccolin spielt in Saudi-Arabien groß auf. © ANSA / RONALD WITTEK


In der bereinigten Weltrangliste ist ihr ein Olympia-Ticket in ihrer einstigen Wahl-Heimat Paris nur mehr in der Theorie zu nehmen, auch wenn bis zum Qualifikations-Stichtag (18. Juni) noch viele Turniere anstehen. Unter anderem auch die europäische Olympia-Qualifikation in Sarajevo (15. bis 19. Mai).

„Ich bin ohne Worte. Nach dem Timeout im 4. Satz habe ich mein Spiel und die Einstellung geändert und den 4. Satz und zu beginn des 5. Satzes dominiert. Ich habe bei diesem Turnier 225 Punkte geholt, das sind viele, da komme ich im Ranking weit nach oben. Aber ich will weiter konzentriert bleiben. Das Turnier hier gibt mir viel Selbstvertrauen. Aus Aberglauben will ich noch nicht an Paris denken. Gegen Harimoto hoffe ich auf ein tolles Spiel.“

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