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Paul Romen, Obmann des VSS. © det

VSS und CONI: „Jetzt sind wir eine große Familie“

Der 18. September war ein Meilenstein für die Südtiroler Sportwelt. Mit dem Legislativdekret aus Rom gab es nämlich weitreichende – positive – Änderungen, die für die Sportautonomie Südtirols fundamental sind.

Mit einem leichten Schmunzeln erzählte Landeshauptmann Arno Kompatscher von einer Anekdote, die sich am Montag in Rom abgespielt hat: „Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat mir gesagt: 'Jetzt habt ihr noch mehr Autonomie, jetzt müsst ihr halt noch erfolgreichere Sportler hervorbringen.'“ Die Freude beim Sportlandesrat und den hohen Funktionären des Landes ist groß, denn das Legislativdekret vom 18. September brachte einschneidende, positive Änderungen mit sich.


Die größte Neuerung betrifft den Verband der Südtiroler Sportvereine, kurz VSS, und sein italienisches Pendant Unione Società Sportive Altoatesine, kurz USSA. Diese waren in Italien bisher nicht offiziell anerkannt, das hat sich nun geändert. Sie können sich künftig als Einrichtungen zur Förderung des Sports – auf Italienisch (EPS – Ente promozione sportiva) – bezeichnen und werden deshalb Teil der CONI-Familie, also des Italienischen Olympischen Komitees. Das freut Alex Tabarelli, den Südtiroler CONI-Chef, besonders. „Jetzt sind wir eine große Familie“, sagt Tabarelli und stellt gleichzeitig klar: „Natürlich arbeiten VSS und USSA weiterhin autonom, so wie es schon seit Jahren ist.“

Eine Belohnung für jahrzehntelange Arbeit

Das Besondere an der ganzen Geschichte: Normalerweise schreibt das Gesetz vor, dass eine Organisation in mindestens fünf Regionen tätig sein muss, um als EPS anerkannt zu werden. Dies war und ist für den VSS und der USSA nicht möglich, deshalb brauchte es die Ausnahmegenehmigung.

Alex Tabarelli, Südtiroler CONI-Chef. © det


An der sportlichen Tätigkeit des VSS (er ist mit rund 95.000 Mitgliedern der größte Verband Südtirols) ändert sich nichts, dafür gibt es bürokratische Vereinfachungen und steuerliche Erleichterungen. Vor allem für Sportarten, die vom CONI nicht anerkannt sind (wie etwa Ranggeln, Kegeln oder Naturbahnrodeln), sind das gute Neuigkeiten. „Durch die mögliche Anerkennung als EPS wird die jahrzehntelange Arbeit der Verbände VSS und USSA für den Sport in Südtirol Rechnung getragen“, zeigte sich VSS-Obmann Paul Romen erfreut.

Südtiroler CONI jetzt auch rechtlich autonom

Eine weitere Neuerung betrifft das Südtiroler CONI direkt. Bisher war dies nämlich auf regionaler Ebene angesiedelt, also gemeinsam mit dem Trentiner Komitee. Zwar arbeiteten diese zwei Komitees schon seit Jahren autonom, was jedoch nur auf mündlichen Vereinbarungen beruhte. Nun wurde die Trennung auch rechtlich besiegelt. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Südtiroler Sport-Autonomie.

Das nächste Ziel ist es, das Register der Vereine nach Südtirol zu holen. Momentan ist es nämlich so, dass jeder Sportverein in das „registro delle societá sportive“ eingetragen sein muss – in Rom und auf Italienisch. Ziel von Tabarelli & Co. ist es, ein lokales Register auf Deutsch einzuführen.

Schlagwörter: Sport Mix vss CONI

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