Zuschauer-Rückkehr: Dürfen Sportfans im Land aufatmen?

Fangesänge, buntes Treiben auf den Rängen, dichtes Gedränge am Getränkestand und Schulter an Schulter das Treiben auf dem Rasen oder dem Eis verfolgen. Viele Sportfans in Südtirol wissen gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. Doch jetzt steht das gute alte Stadionerlebnis vor dem großen Comeback – und das trotz Corona.

Aktuell lautet in Italien folgende Zuschauerregelung für Profi- und Amateursport: Unter freiem Himmel darf maximal 50% der Stadionkapazität belegt werden, in der Halle sind es nur 35%. Jetzt dürfte diese Vorschrift allerdings kippen. Der Grund: Die hohe Impfrate und rückläufige Corona-Zahlen im Stiefelstaat. „Das ist nur ein Zwischenschritt zur vollständigen Öffnung der Stadiontore.“ Andrea Costa, Unterstaatssekretär im Gesundheitsministerium Das Gesundheitsministerium prüft in der Tat signifikante Lockerungen der Beschränkungen. &bdquo;Wir wollen die Kapazitätsauslastung auf 75% anheben“, sagt Andrea Costa, der Unterstaatssekretär für Gesundheit, im Interview mit Rai Radio 1 . In geschlossenen Sportstätten, also auch den Eisstadien in Südtirol, sollen dagegen 50% der Zuschauerplätze belegt werden dürfen. Costa geht sogar noch weiter: &bdquo;Das ist nur ein Zwischenschritt zur vollständigen Öffnung der Stadiontore.“

Anders als in Deutschland, wo dieser Tage die 2G-Regel forciert wird, sollen in Italien weiterhin auch getestete Fans Zugang zu den Stadien erhalten. Voraussetzung für einen Spielbesuch ist weiterhin der Grüne Pass (geimpft, genesen, getestet). Lockerungen noch diese Woche? Die ersten Lockerungen in Sachen Zuschauerkapazität sollen jedenfalls noch diese Woche beschlossen werden und dann sofort in Kraft treten. Die Aufhebung sämtlicher Beschränkungen könnte innerhalb eines Monats erfolgen – sofern sich die Corona-Gesamtsituation nicht drastisch verschärft.

Doch was bedeutet das konkret für die heimischen Vereine? Die Regellockerung würde für alle Veranstaltungen in Südtirol greifen, sofern diese in Sportstätten mit nachweisbarer Zuschauerkapazität ausgetragen werden. Egal, ob Handball, Fußball, Volleyball, Eishockey oder andere Sportarten.

In erster Linie trifft es den FC Südtirol, der künftig knapp 2000 statt der bisherigen 1400 Anhänger im Drusus-Stadion begrüßen dürfte. Der HC Bozen dagegen könnte zusätzlichen 1000 Zuschauern (bisher knapp 2600) Einlass in die Eiswelle gewähren. Allerdings: Bis auf das Serie-C-Derby zwischen dem FC Südtirol und Trient haben diese beiden Klubs bislang ihre Kapazitätsgrenze ohnehin nie zur Gänze ausgeschöpft. Auch aus den vier Südtiroler Hallen der Alps Hockey League wurde bislang noch nie ausverkauft vermeldet. Großes Hoffen in Bruneck Anders gestaltet sich die Situation in Bruneck, wo bei der Eröffnung der neuen Intercable Arena im Oktober – stand heute – nur knapp 1100 Besucher dabei sein dürften. Mehr wären es auch beim ersten Saisonderby gegen den HC Bozen am 26. Oktober nicht. Sollte die Hallenkapazität auf 50% angehoben werden, dürften 1550 Fans ins neue Brunecker Schmuckkästchen pilgern.

Aufatmen würden jedoch nicht nur die finanziell gebeutelten Vereine sowie die Sportler, die immer wieder das Fehlen der Zuschauer bedauert haben, sondern auch die vielen Sportfans im Land. Sie dürfen sich – zumindest auf italienischem Staatsgebiet – auf Stadionerlebnisse freuen, die an jene aus Zeiten vor Corona erinnern, inklusive Atmosphäre auf den Rängen. Erst recht, sollten die Zuschauerlimitierungen tatsächlich vollständig aufgehoben werden.

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