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Carlos Alcaraz (vorne) musste gegen Fognini sein gesamtes Können aufbringen. © ANSA / TOLGA AKMEN

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Carlos Alcaraz (vorne) musste gegen Fognini sein gesamtes Können aufbringen. © ANSA / TOLGA AKMEN

5-Satz-Krimi: Alcaraz übersteht furiosen Fognini

Topfavorit Carlos Alcaraz ist nur mit reichlich Mühe in die zweite Runde beim Rasen-Klassiker in Wimbledon eingezogen.

Fabio Fognini hat bei seinem letzten Wimbledon-Auftritt ein wahres Tennis-Drama geliefert. Gegen Titelverteidiger Carlos Alcaraz lieferte der 38-jährige Italiener ein episches Match ab, das erst nach 4 Stunden und 37 Minuten im fünften Satz entschieden wurde – mit 7:5, 6:7 (5:7), 7:5, 2:6, 6:1 zugunsten des Spaniers.


Trotz der Niederlage war es Fognini, der die Bühne des Centre Courts eroberte. Vor einem begeisterten Publikum – unter anderem Fußball-Ikonen David Beckham und Gareth Southgate – spielte der Routinier groß auf, setzte Alcaraz mit seinem variantenreichen Spiel unter Druck und ließ das Publikum mit spektakulären Schlägen immer wieder staunen. Für lange Strecken war er der bessere Mann auf dem Platz.

Alcaraz wurde bereits in der 1. Runde sehr gefordert. © ANSA / TOLGA AKMEN

Alcaraz wurde bereits in der 1. Runde sehr gefordert. © ANSA / TOLGA AKMEN


Alcaraz, der nun in Runde zwei auf den britischen Qualifikanten Oliver Tarvet trifft, hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Der Weltranglistenzweite wirkte ungewohnt fehleranfällig, seine Aufschläge blieben oft harmlos, und gegen den entfesselten Fognini fand er lange kein Rezept. Erst im entscheidenden Satz konnte er seine Klasse wieder ausspielen und profitierte auch von einer kurzen Spielunterbrechung wegen eines medizinischen Zwischenfalls im Publikum bei Temperaturen über 30 Grad.

Fognini schnuppert an der Sensation

Fognini, derzeit nur noch die Nummer 138 der Welt, verabschiedete sich mit einer Leistung, die seinem Ruf als Ausnahmespieler gerecht wurde. Schon in der Anfangsphase erspielte er sich fünf Breakbälle, blieb in den engen Momenten aggressiv und zeigte sich nervenstark. Nachdem er den zweiten Satz im Tiebreak gewann und im vierten Satz sogar dominierte, schien eine Sensation möglich. Doch Alcaraz blieb im fünften Satz cool und nutzte seine Chancen eiskalt – wie schon 14-mal zuvor in einem Entscheidungssatz.

Der Italiener sorgte für eine große Show. © ANSA / TOLGA AKMEN

Der Italiener sorgte für eine große Show. © ANSA / TOLGA AKMEN


Nach dem Match zollte Alcaraz seinem Gegner höchsten Respekt: „Wenn er so spielt, kann er noch drei, vier Jahre auf diesem Niveau mithalten. Es war unglaublich, gegen ihn zu spielen. Ich bin froh, dieses Match mit ihm geteilt zu haben.“ Auch das Publikum spendete minutenlangen Applaus – für einen Spieler, der sich mit einem starken letzten Auftritt vom heiligen Rasen verabschiedete.

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