Absage: Jannik Sinner spielt nicht in Gröden

Wie SportNews am Montag exklusiv in Erfahrung bringen konnte, wird Jannik Sinner bei seinem Heimturnier nicht zur Titelverteidigung antreten. Der 19-jährige Senkrechtstarter schlägt Dienstagmittag beim ATP-Turnier in Sofia gegen Marton Fucsovics auf. Nach seinem Auftritt in Bulgarien wird sich Sinner von den Strapazen der vergangenen Wochen erholen und seinen Fokus voll und ganz auf die Australian Open im Januar richten. Den &bdquo;Sparkasse Challenger Val Gardena Südtirol“ kommende Woche in der Tennishalle in Runggaditsch wird er auslassen.

Der Verzicht von Sinner ist nach der Absage von Andreas Seppi, dem Zuschauer-Ausschluss und dem drohenden Lockdown ein weiterer Rückschlag für die Ausrichter des Challengers in Gröden, der mit 44.820 Euro dotiert und damit Südtirols mit Abstand bedeutendstes Tennisveranstaltung ist. Wir haben deshalb bei Turnierdirektor Ambros Hofer nachgefragt und ihn zu folgendem Kurzinterview gebeten.

&bdquo;Er hätte das für Südtirol und die Südtiroler gemacht“ Turnierdirektor Ambros Hofer © DLife

Herr Hofer, wie sehr schmerzt die Absage von Jannik Sinner? Ambros Hofer: &bdquo;Die Entscheidung war irgendwie vorhersehbar. Jannik befindet sich mittlerweile auf einem Level, da kann ihn ein Challenger-Turnier nicht mit Preisgeld und ATP-Punkten locken. Er hätte das hier für Südtirol und die Südtiroler gemacht. Er hat es vergangenes Jahr genossen, vor seiner Familie, Freunden und Bekannten zu spielen. Deshalb wäre er auch heuer gerne gekommen. Ich bin mir sicher, dass das Zuschauer-Verbot eine sehr große Rolle in seinen Überlegungen gespielt hat. Aufgrund seiner Verletzung in Wien und dem Fernziel Australian Open kann ich seine Entscheidung aber auch aus sportlicher Sicht nachvollziehen.“

Apropos Zuschauer-Verbot. Wie sehr werden sich die leeren Ränge auf die Turnierbilanz niederschlagen?

&bdquo;Diese Maßnahme war für uns natürlich eine Hiobsbotschaft. Die Ticketeinnahmen machen rund 20 Prozent unsere Budgets aus. Doch abgesehen davon, büßt das Turnier enorm an seiner Öffentlichkeitswirksamkeit ein, kamen doch in den vergangenen Jahren Tennisfans aus allen Landesteilen und weit darüber hinaus zu uns ins Tal.“

&bdquo;Wir ziehen das Ding durch!“ Eine Absage des Turniers kommt nicht in Frage?

&bdquo;Nein, das wäre jetzt zu kurzfristig. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird das Turnier stattfinden. Die Spieler haben alle ihre Reisen gebucht, sie treffen ab Dienstag nacheinander ein. Außerdem mussten wir frühzeitig die Nennung für das Turnier abgeben und das Preisgeld hinterlegen, eine Absage hätte deshalb noch viel größere Folgen. Es wird auch in diesem Jahr wieder exzellentes Tennis geboten werden. Es ist der Lohn für viel harte Arbeit, die unsere Helfer in diesen Wochen verrichten. Außerdem sehe ich es als wichtiges Zeichen in schwierigen Zeiten wie diesen. Deshalb ziehen wir das Ding durch!“

Mit Lorenzo Musetti kommt auch in diesem Jahr eines der weltgrößten Tennistalente nach Gröden. Kann er die Thronfolge von Jannik Sinner antreten? &bdquo;Den Turniersieg zu landen ist ein hartes Stück Arbeit. Durch Musetti hat unsere Veranstaltung in Italien jedenfalls nochmal zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Er ist eines unserer großen Zugpferde. Dazu haben wir noch fünf Top-100-Spieler und eine ganze Reihe an Namen im Feld, die bereits in Vergangenheit in Gröden aufgezeigt haben. Das Turnier ist auch ohne Seppi und Sinner hervorragend besetzt, so viel steht fest.“

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Am Wochenende hat Andreas Seppi seine Teilnahme zurückgezogen, jetzt folgt der nächste herbe Dämpfer für Südtirols größtes Tennis-Event: Jannik Sinner wird nicht beim Challenger in Runggaditsch aufschlagen. Der Turnierdirektor zeigt sich davon aber unbeeindruckt.

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