ATP Gröden: Andreas Seppi ohne Satzverlust im Halbfinale

Andreas Seppi hat die vielen Fans in der Tennishalle von Runggaditsch auch im Viertelfinale nicht enttäuscht. Mit einem am Ende souveränen 7:6(4), 6:1-Erfolg über den Franzosen Pierre-Hugues Herbert (Nummer 281 der Weltrangliste, Seppi liegt auf Rang 23) hat der Kalterer das Halbfinale des Grödner Turniers erreicht. Dort trifft er morgen wieder auf einen Franzosen: Auf Edouard Roger-Vasselin, Nummer 106 der Welt und Nummer sechs des Turniers in Gröden. Das bisher einzige Duell hat Seppi 2011 in Nizza für sich entschieden.

Heute war der erste Satz alles andere als einfach für Seppi, der wieder von seiner Familie auf der Tribüne unterstützt wurde. Herbert, der bei seinen fünf Siegen (Qualifikation inklusive) in Gröden alle begeistert hat, riskierte viel, auch mit dem zweiten Aufschlag und wurde dafür belohnt. Er konnte beim 5:5 zwei Breakbälle abwehren und zwang Seppi als erster Spieler der Turnierwoche in den Tiebreak, den der Kalterer mit drei Punkten in Serie mit 7:4 für sich entschied. Im zweiten Satz hat Herbert dann die vielen Spiele in dieser Woche gespürt. Der Franzose wurde auch mental müde und hatte dem weiter konzentriert aufspielenden Seppi nichts mehr entgegen zusetzen. Mit zwei Breaks zum 3:1 und 5:1 und fünf Spielgewinnen hintereinander holte sich der 28jährige Kalterer den Satz mit 6:1 und damit auch das Match.

Auch Roger-Vasselin ohne Satzverlust im Halbfinale: Aus für Bolelli Simone Bolelli hat es hingegen nicht geschafft. Der als Nummer drei gesetzte Davis-Cup-Spieler aus Italien schied im Viertelfinale gegen den souverän aufspielenden Franzosen Edouard Roger-Vasselin nach 1:27 Stunden mit 4:6, 6:7(6) aus. Roger-Vasselin zieht somit, wie Seppi, ohne Satzverlust ins Halbfinale ein.

Heute wollte Bolelli, nach dem Halbfinale 2010 und der Erstrunden-Niederlage vor einem Jahr gegen Farrukh Dustov, unbedingt gewinnen. Aber Roger-Vasselin, die Nummer 106 der Welt und in Gröden an Nummer sechs gesetzt, entpuppte sich als großartiger Spieler, der wie schon in den Matches zuvor, vor allem bei den wichtigen Punkten groß aufspielte. Bolelli hatte zwar einen Breakball zum 2:0, aber er war es, der erstmals seinen Aufschlag zum 3:4 (nach einem Doppelfehler) abgab. Roger-Vasselin musste keinen Breakball mehr abwehren, er hielt sein Service und entschied dann auch den zweiten Satz im Tiebreak für sich. Trotz einer 2:0-Führung und eines Satzballes beim Stande von 6:5 verlor Bolelli den Tiebreak mit 6:8 und damit auch das Match.

Benjamin Becker und Matteo Viola ebenfalls im Halbfinale Benjamin Becker bezwang im ersten Match des Tages den an Nummer sieben gesetzten Belgier Ruben Bemelmans mit 6:3, 2:6, 6:3. Becker und Bemelmans standen in St. Ulrich schon 2011 in der Runde der letzten acht. Nach der Niederlage vor zwölf Monaten gegen Philipp Petzschner hat Becker heute im zweiten Anlauf den Einzug ins Halbfinale geschafft. Den ersten Satz gewann er nach zwei Breaks (1:0, 6:3), im zweiten Durchgang verlor die Nummer 79 der Weltrangliste den Faden und kassierte zwei Breaks. Im dritten Durchgang war Becker aber wieder obenauf. Zwar spielte er die ersten zwei Breakbälle im vierten Game schlecht, doch dann nahm er Bemelmans den Aufschlag zum 4:2 ab und schaffte die Vorentscheidung. Nach 1:34 Stunden stand er im Halbfinale.

Morgen trifft Becker auf den Italiener Matteo Viola, der sich gegen Karol Beck mit 6:4, 7:6 (7:4) durchsetzen konnte. Nachdem er vor zwei Jahren gegen den Slowaken in Gröden in Runde eins nur zwei Games gemacht hatte (2:6, 0:6), zeigte er heute Nachmittag seine Fortschritte auf dem schnellen Boden. Im ersten Satz zog der 25-Jährige aus Mestre auf 4:1 davon, kassierte bei 5:3 das Break, holte sich mit einem Re-Break aber doch den ersten Satz. Auch im zweiten Satz führte Viola mit einem Break und schlug bei 5:4 zum Satzgewinn auf. Aber Beck kämpfte sich zurück und erreichte den Tiebreak, den Viola jedoch mit 7:4 für sich entschied.

Holzer/Prader verlieren Halbfinale im Doppel Im Doppelbewerb hofften die beiden Südtiroler Thomas Holzer/Patrick Prader nach dem unerwarteten Erfolg im Viertelfinale am Mitwoch gegen Colin Ebelthite/Jaroslav Pospisil auf den Einzug ins Endspiel. Doch im Halbfinale wurden sie von der als Nummer drei gesetzten Paarung Michael Kohlmann/Rameez Junaid (Deutschland/Australien) mit 1:6, 3:6 in nur 54 Minuten abgefertigt. Holzer/Prader kamen nie ins Spiel und kassierten insgesamt vier Breaks. Kohlmann/Junaid spielen am Sonntag um 11 Uhr im Doppel-Finale gegen Karol Beck/Rik De Voest. Anschließend steht das Einzel-Finale auf dem Programm.

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