
Jannik Sinner mag angeschlagen gewesen sein, war am Donnerstagabend aber doch unschlagbar. © ANSA / Mohammed Badra
Auch angeschlagen eine Macht: Sinner überrollt Shelton
Jannik Sinner steht im Halbfinale von Paris. Der Südtiroler ließ am Freitagabend dem US-Amerikaner kaum eine Chance und bleibt damit klar auf Kurs.
31. Oktober 2025
Von: tu
Am Donnerstag streifte im Duell mit Francisco Cerúndolo ein müder und angeschlagener Jannik Sinner über den Platz. Der Südtiroler zeigte sich beim Masters 1000 in Paris nicht in der besten Verfassung. Auch im Viertelfinale gegen Ben Shelton war die Nummer 2 der Welt augenscheinlich nicht bei bester Gesundheit, wirkte ab und an kraftlos und stützte sich früh beim Stand von 2:2 erschöpft auf seinen Schläger. Das Duell um das Halbfinale versprach so ein harter Kampf zu werden – zum einen gegen seinen Kontrahenten, den US-Amerikaner, zum anderen gegen seinen eigenen Körper.
Schlussendlich machte der Südtiroler an beiden Fronten jedoch kurzen Prozess. Die Nummer 7 der Welt hatte in diesem Duell nicht viel zu melden, und während Sinner wirklich zwischen den Ballwechseln heftig schnaufte, war, als es zählte, nicht viel davon zu erkennen. Sinner gewann nach nur 1.10 Stunden mit 6:3, 6:3.
Sheltons Aufschläge greifen nicht
Shelton spielte dabei wie gewohnt. Der US-Amerikaner baute auf seinen hammerharten Aufschlag und versuchte als Linkshänder stets, den Spielfluss von Sinner mit Spielverlagerungen auf die eine und andere Seite zu stören. Doch nicht umsonst gilt der Südtiroler als einer der besten Rückschlagspieler auf der Tour und wusste den pfeilschnellen, mit viel Spin geschlagenen Angaben Sheltons gekonnt entgegenzusetzen – auch weil Shelton sich im ersten Satz den ein oder anderen schwerwiegenden Doppelfehler leistete. Wie eine Wand stellte sich Sinner dem starken Aufschläger entgegen, zwang ihn in die Ballwechsel und schlug dort – in seinem Revier – zu. Gleich zwei Breaks gelangen ihm im ersten Satz, der 6:3 endete.Shelton wurde von Sinner über den Platz gehetzt. © APA/afp / JULIEN DE ROSA
So solide die Aufschläge Sinners im ersten Satz waren, in dem Shelton nicht einmal an einem Break schnupperte, nahm Sinner diese Stärke zu Beginn nicht in den zweiten Satz mit. Plötzlich war Shelton da und revanchierte sich schnell für ein frühes Break zum Stand von 2:3. Shelton machte dabei acht Punkte in Folge. Die Zuschauer fragten sich dabei sicherlich, ob Sinner die Energie ausgehe. Doch diese zwei Games sollten nur die Ausnahme sein. Der Südtiroler raffte sich wieder auf und übernahm die Kontrolle. Kurz darauf gelang ihm sein zweites Break im zweiten Satz, wobei der US-Amerikaner stark mit seinen zweiten Aufschlägen haderte. Ohne große Probleme schritt Sinner dann über die Ziellinie und gewann auch den zweiten Satz mit 6:3.
Sinner trifft auf Zverev
Der 24-Jährige musste in diesem Viertelfinale nicht seine Bestleistung abrufen und gewann so seine siebte Partie in Folge gegen diesen Gegner. Sinner bleibt damit auf Kurs, seinen ersten Masters-1000-Titel in dieser Saison zu gewinnen. Cool und gelassen stieß er die Tür ins Halbfinale auf und schritt hindurch, wo nun Alexander Zverev (ATP 3) auf ihn wartet.Auf der anderen Seite des Turnierbaums duellieren sich Félix Auger-Aliassime (ATP 10) und Alexander Bublik (ATP 16) am Samstag um einen Platz im Finale.
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