
Boris Becker (links) und Jannik Sinner (Mitte) verbindet eine besondere Geschichte. © Felice Calabro' / Felice Calabro'
Becker als Sinner-Trainer? „Dachte, das sei ein Geheimnis“
Mit Darren Cahill in seiner Box feiert Jannik Sinner seit drei Jahren großartige Erfolge. Wie Boris Becker nun erzählte, wäre er 2022 beinahe selbst Trainer des Superstars aus Südtirol geworden.
02. November 2025
Von: nie
Anfang 2022 hatten sich die Wege von Jannik Sinner und seinem damaligen Trainer Riccardo Piatti getrennt. Daraufhin brodelte die Gerüchteküche mit Blick auf die Nachfolge des italienischen Cheftrainers gehörig, unter anderem wurde der Schwede Magnus Norman als Favorit auf die Rolle gehandelt. Auch der Name Boris Becker geisterte zu jener Zeit durch die Medien. Wie der sechsmalige Grand-Slam-Turniersieger nun in einem Interview mit dem Corriere della Sera verriet, sei die Zusammenarbeit mit Sinner nur noch Formsache gewesen.
„Ich dachte, das sei ein Geheimnis ... Ich habe nie darüber gesprochen. Aber es stimmt“, erklärte er. Dass es nicht zum Engagement gekommen ist, hing auch mit dem Privatleben von Becker zusammen. Damals musste sich der 57-Jährige wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. „Zwei Monate später stand in London mein Urteil an. Ich habe zu Jannik gesagt: Ich weiß nicht, wie das ausgehen wird, also kann ich mich nicht festlegen“, so Becker.
Becker empfahl Sinner seinen Trainer
Letzten Endes wurde Becker zu einer zweieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, wovon er sieben Monate in britischer Haft verbracht hatte. Der Olympiasieger von 1992 hatte dennoch einen Rat für Sinner – der schließlich Gold wert sein sollte. „Aber ich wollte ihn nicht ohne Unterstützung dastehen lassen, also habe ich ihm ein paar Namen genannt – einer davon war Darren Cahill. Für mich der Beste“, führte Becker aus.Darren Cahill verhalf Jannik Sinner zu großen Erfolgen. © APA/afp / MARTIN KEEP
Seit Juli 2022 arbeiten Sinner und Cahill zusammen, bejubelten unter anderem vier Grand-Slam-Titel. Für Becker war dieser Höhenflug keine Überraschung. „Ich war damals überzeugt, dass Jannik der Beste werden kann. Er musste noch am Aufschlag und an der Beinarbeit arbeiten, aber im Kopf war er schon außergewöhnlich“, schilderte er.
Ob Sinner mit ihm selbst an seiner Seite noch erfolgreicher gewesen wäre? „Vier Grand-Slam-Titel mit 24 Jahren – ich glaube nicht, dass ich es besser gemacht hätte als Cahill und Simone Vagnozzi“, verneinte Becker prompt. „Als Simone ausgewählt wurde, war er nicht berühmt, aber nur wenige verstehen das Spiel so gut wie er. Der Erfolg des Teams Sinner spricht für sich. Und es ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass Jannik erst seit er 13 oder 14 ist wirklich ernsthaft Tennis spielt.“
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