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Jannik Sinner hat das beste Jahr seiner Karriere hinter sich. © APA/afp / JORGE GUERRERO

Das unglaubliche Jahr des Jannik Sinner

Bei Italiens erstem Davis-Cup-Triumph seit 47 Jahren hat sich Jannik Sinner an diesem Wochenende im Stiefelstaat unsterblich gemacht. Doch auch ansonsten erlebte Südtirols Tennis-Star ein Jahr der Superlative. Hier ein kurzer Rückblick.

Bescheiden wie eh und je nahm Sinner die Gratulationen zum Davis-Cup-Titel der Azzurri entgegen. Auch wenn zu einer funktionierenden Einheit immer alle Team-Mitglieder zählen – wird Italiens Titel in Malaga immer mit Sinners Namen in Verbindung stehen. Am Samstag schlug er Novak Djokovic sowohl im Einzel (hier wehrte er drei Matchbälle ab) und im Doppel. Jetzt ist für Sinner das Tennis-Jahr 2023 vorbei. Grund genug, um auf seine Erfolge zurückzublicken.


Das erste Highlight stand im Jänner mit den Australian Open an. Dabei musste sich der Sextner im Achtelfinale nach einem Fünf-Satz-Krimi Stefanos Tsitsipas geschlagen geben. Anfang Februar folgte dann der erste persönliche Höhepunkt, als er das 250er-Turnier in Montpellier für sich entschied. Weiter ging es anschließend nach Rotterdam (ATP 500), wo er im Finale an Daniil Medvedev scheiterte.

In Montpellier holte Sinner den ersten Titel des Jahres. © APA/afp / SYLVAIN THOMAS


Von März bis Anfang April standen dann die Masters-Turniere in Indian Wells und Miami im Fokus. Im Tennis-Paradies scheiterte er noch im Halbfinale an Carlos Alcaraz, um ihn wenige Wochen später in Miami dann in derselben Runde zu besiegen. Allerdings folgte dann eine erneute Final-Niederlage gegen Medvedev.

Kleine Krise im Frühsommer

Weniger gut lief dann der weitere Frühling bzw. Frühsommer für Sinner: Beim Masters in Monte Carlo scheiterte er im Halbfinale an Holger Rune, in Barcelona musste er verletzungsbedingt vor dem Viertelfinale aufgeben und in Rom verlor er das Achtelfinale gegen den Argentinier Francisco Cerundolo.

Auch beim Highlight der Sandplatz-Saison, den French Open, erlebte Sinner eine Enttäuschung, nachdem er in der zweiten Runde am Deutschen Daniel Altmaier scheiterte. Auch auf Gras lief es zunächst nicht rund. Im Juni schied Sinner bei den Turnieren in s' Hertogenbosch und Halle relativ früh aus. Bei Wimbledon meldete sich der Südtiroler allerdings mit einem Halbfinal-Einzug zurück. In der Runde der letzten vier musste der Pusterer dann allerdings eine relativ klare Drei-Satz-Niederlage gegen Djokovic einstecken. Gesprochen wurde bei diesem Turnier aber auch über Sinners Gucci-Tasche, die in Wimbledon für Diskussionen sorgte.

In Wimbledon meldete sich Sinner mit einem Halbfinal-Einzug zurück. © APA/afp / DANIEL LEAL


Anschließend ging es im August für Sinner erfolgreich weiter, als er in Toronto seinen ersten Masters-Titel überhaupt holte. Einen kleinen Rückschlag gab es wenig später bei den US Open, als er im Achtelfinale an Alexander Zverev hängen blieb. Nicht zuletzt deshalb, weil ihm der eigene Körper einen Strich durch die Rechnung machte. Im September musste Sinner dann für die Davis-Cup-Vorrunde in Bologna absagen, weil er nicht genügend Zeit zur Regeneration gehabt hatte. Vor allem die Gazzetta dello Sport startete anschließend eine Kampagne gegen ihn, die ihn als Sündenbock darstellen ließ.

Seit Herbst in Top-Form

Anfang Oktober schaffte Sinner dann seinen nächsten Meilenstein, als er im Finale des 500er-Turniers von Peking erstmals Medvedev besiegte und so den nächste Turniersieg holte. Damit gelang dem 22-Jährigen als zweiter Spieler aus Italien der Einzug in die Top-4 der Weltrangliste. Der letzte war Adriano Panatta vor 47 Jahren gewesen. Zum Ende des Monats gewann Sinner dann auch noch das 500er-Turnier in Wien, als er erneut Medvedev schlug.

Bei den ATP Finals in Turin scheiterte Sinner erst im Finale an Djokovic. © ANSA / ALESSANDRO DI MARCO


Beim Masters in Paris-Bercy zog Sinner dann Anfang November vor dem Achtelfinale zurück, weil ihm der dortige Spielplan übel aufgestoßen war. Erstmals hatte sich Sinner heuer von Anfang an für die ATP Finals in Turin qualifiziert. Beim Turnier der besten 8 Tennis-Spieler des Jahres sorgte Sinner ordentlich für Furore und schlug in der Gruppenphase erstmals in seiner Karriere Novak Djokovic. Auch wenn der Serbe im Finale dann Revanche nahm, war in Italien längst eine neue Sinner-Mania ausgebrochen.

Diese wurde durch den Davis-Cup-Titel weiter verstärkt. Südtirols Tennis-Fans können sich also auf das Jahr 2024 freuen. Insgesamt stehen Sinner, der auf Rang 4 der Weltrangliste steht, im abgelaufenen Jahr 64 Siege und 15 Niederlagen zu Buche. Dazu hat er unter anderem ein Preisgeld von 8,2 Millionen Dollar eingestrichen – von den ganzen Sympathien ganz zu schweigen.

Sinners Jahr in Zahlen

Titelgewinne:4
Weltrangliste:Nummer 4
Bilanz im Einzel:64 Siege zu 15 Niederlagen
Preisgeld:8,2 Millionen Dollar

Schlagwörter: Tennis Jannik Sinner ATP Tour

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