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Jannik Sinner in der Jubeltraube: Der Sextner führte die Azzurri zu einem historischen Sieg. © APA/afp / LLUIS GENE

Davis-Cup-Triumph: Jannik Sinner macht sich unsterblich!

Es war ein Traumjahr, in dem für Jannik Sinner die Superlative ausgingen. Nun setzte er dem Ganzen noch die Krone auf: Am Sonntag führte der Südtiroler Italien zum Gewinn des Davis Cup – und macht sich im Stiefelstaat somit unsterblich.

Es war im fernen Jahr 1976, im Estadio Nacional de Chile, als Italien zum ersten und bislang letzten Mal die Davis-Cup-Trophäe in die Höhe stemmen durfte. Es folgte eine Durststrecke von 47 Jahren, in denen die Azzurri zwar drei weitere Male ins Finale eingezogen sind, jedoch stets auf den zweiten Triumph warten mussten. Bis, ja bis dieser junge Bursche namens Jannik Sinner die große Tennis-Bühne betrat.


Mit unglaublichen Leistungen führte der Südtiroler seine Mannschaft quasi im Alleingang ins Finale des Davis Cup, der als Weltmeisterschaft der Nationalteams gilt. Im Endspiel am Sonntagabend gegen Australien setzte Sinner sich und seinen Kollegen schließlich die Krone auf und machte mit einem makellosen 6:3, 6:0 über Alex De Minaur den Triumph perfekt. Ein Doppel war an diesem Tag nicht mehr nötig, denn schon zuvor hatte Sinners Teamkollege Matteo Arnaldi seine Partie gewonnen und dem Südtiroler so den „Matchpoint“ serviert.

Sinners unglaubliche Leistungen

Es war überragend, was Sinner in diesen Tagen im spanischen Màlaga geleistet hat. Wer dachte, dass der 22-Jährige nach der Final-Niederlage bei den ATP Finals – die er erst vor sieben Tagen kassierte – mit hängendem Kopf an die iberische Halbinsel reisen würde, der sah sich arg getäuscht. Zuerst holte Sinner im Viertelfinale gegen die Niederlande die Kastanien aus dem Feuer, dann schlug er im Halbfinale den großen Novak Djokovic zwei Mal binnen weniger Stunden – zuerst im Einzel, dann im Doppel. Und schließlich machte er im Finale den totalen Triumph perfekt. Fünf Spiele hat Sinner in dieser Woche bestritten (drei im Einzel, zwei im Doppel), alle fünf konnte der Weltranglisten-Vierte für sich entscheiden. Allein das zeigt, in welch einer grandiosen Form der Sextner momentan ist.

Musste Sinner im Viertel- und Halbfinale stets den 0:1-Rückstand seiner Kollegen wettmachen, so bekam er am Sonntag Unterstützung: Matteo Arnaldi, die Nummer 44 der Welt, bezwang im ersten Finalspiel den Australier Alexei Popyrin (ATP 40) in einem wahren Höllenritt mit 7:5, 2:6, 6:4 und sicherte Italien so den „Matchpoint“. Dass sich Sinner diese Chance entgehen lassen würde, damit rechnete im Vorfeld kaum jemand. Gegen Alex De Minaur hatte der Pusterer nämlich eine perfekte Bilanz: Fünf Spiele, fünf Siege, nur ein einziger Satzverlust.

Italien ist verliebt in Jannik Sinner

Diese Serie sollte sich am Sonntag fortsetzen: Mit einem schnellen Break zog Sinner sofort davon und tütete den ersten Satz ein. Der zweite Abschnitt war dann Jannik Sinner in Reinkultur: Der Südtiroler überließ seinem Gegner kein einziges Game und verwandelte nach 82 Minuten seinen dritten Matchpoint zum Sieg. Zu jenem Zeitpunkt waren sowohl Sinners Teamkollegen als auch die Fans auf den Tribünen schon völlig aus dem Häuschen. Italien ist verliebt in Jannik Sinner – und der 22-jährige Bursche aus dem Südtiroler Bergdorf schon jetzt unsterblich im azurblauen Stiefelstaat.

Italiens Davis Cup Team

Jannik Sinner
Matteo Arnaldi,
Lorenzo Sonego
Lorenzo Musetti
Simone Bolelli


Kapitän: Filippo Volandri.

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