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Pavel Kotov (rechts) musste einen schweren Verlust hinnehmen. © Social Media

Der nächste Sinner-Gegner: Vom Schicksal hart getroffen

Jannik Sinner bestreitet am Montag um 20 Uhr sein zweites Match beim Masters-1000-Turnier von Madrid. Sein Gegner stammt aus Russland und musste im Vorjahr schwierige Zeiten durchgehen, als ein Schicksalsschlag ihn hart traf.

Pavel Kotov ist auf der ATP-Tour eine graue Maus. Die höchste Platzierung des 25-Jährigen ist der 61. Rang, einen ATP-Titel sucht man in seiner Vita vergebens und bei einem Grand Slam war die zweite Runde das höchste der Gefühle. Er zeichnet sich durch sein aggressives Spiel und seine Vorhand aus, ist in der Beweglichkeit aber limitiert. Heuer steht der Mann aus Moskau bei neun Siegen und acht Niederlagen. In Madrid schaltete er Albert Ramos-Vinolas (ATP 105) und Jordan Thompson (ATP 33) in den ersten zwei Runden aus. Viel spannender als die nackten Zahlen ist jedoch der Mensch hinter dem Athleten.


Der 25-Jährige musste lange warten, ehe er den Durchbruch in die Top-100 schaffte. Das gelang ihm erst im Oktober 2022. Einen entscheidenden Anteil daran hatte Ivan Polyakov, der Coach des Russen. Unter dessen Fittichen erklomm Kotov rasant die Weltrangliste und erreichte unbekannte Höhen. Am 31. März des letzten Jahres verstarb Polyakov dann aber an einer Krebserkrankung – mit nur 29 Jahren.

Schwere Zeiten überstanden

Wenige Tage nach dem Tod zog Kotov in Marrakech in sein erstes ATP-Halbfinale ein. Ende das Jahres kam er sogar ins Endspiel des Turniers in Stockholm, bei dem er emotionale Worte von sich gab. „Es war eine Tragödie für mich und mein Team. Dank ihm bin ich vom 300. auf den 100. Rang geklettert. Er hat immer an mich geglaubt“, sagte Kotov. Polyakov sei ein fantastischer, mutiger Mensch und vor allem ein Freund gewesen, „der immer in meinem Herzen bleiben wird“.

Pavel Kotov fordert Jannik Sinner. © ANSA / JUANJO MARTIN


In einem Interview mit der Herren-Organisation ATP gab Kotov nach den diesjährigen Australian Open weitere Einblicke in diese schwierige Zeit. „Es ging alles ganz schnell. Nach den French Open 2022 haben wir viele Stunden zusammen auf dem Platz verbracht. Er wurde sehr, sehr müde, dachte aber zunächst, das liege am Training“, erzählt der Russe. Ein Arztbesuch habe Polyakov dann aber die niederschmetternde Diagnose ausgestellt. Weniger als ein Jahr später verlor er den Kampf gegen die Krankheit. „Es war sehr schwer für mich, das zu verkraften und wieder zurückzukommen“, erzählt Kotov, der nun immer auch für seinen ehemaligen Freund und Coach auf dem Platz steht und sein Bestes gibt. Das wird auch gegen Sinner so sein.

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