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Carlos Alcaraz kritisierte die Plätze in Turin. © APA/afp / TIZIANA FABI

Die Crux mit dem Belag: Des einen Freud, des anderen Leid

Der Großteil der Saison auf der ATP Tour findet auf Hartplatz statt. Hartplatz ist jedoch nicht gleich Hartplatz – das kommt in diesen Tagen in Turin zur Geltung. Einige Spieler profitieren vom schnellsten Belag des Jahres, andere kommen darauf überhaupt nicht zurecht.

Aus Turin

Von:
Leo Holzknecht

Es war Anfang des Jahres in Indian Wells, als dieser Satz von Daniil Medvedev für Gelächter sorgte: „Das hier ist kein Hartplatz. Ich weiß das, denn ich bin ein Hartplatz-Spezialist“, schimpte der Russe über den (zu) langsamen Belag in Kalifornien. In Turin ist nun alles anders. Laut mehreren Indikatoren ist der Belag im Pala Alpitour der schnellste des ganzen Jahres. Dass Jannik Sinner und Novak Djokovic insgesamt 35 Asse schlugen, ist ein Beweis dafür. Viele Spieler und Experten begrüßen das, anderen schmeckt das hingegen überhaupt nicht.


„Dieser Belag ist der schnellste des Jahres, das ist sicher“, sagte der Weltranglisten-2. Carlos Alcaraz nach seiner Niederlage gegen Alexander Zverev: „Ich weiß nicht, warum sie diesen Belag hier verwenden, denn alle anderen Turniere in diesem Jahr hatten extrem langsame Bedingungen. Ich verstehe das nicht, weil wir noch nie auf einem solchen Belag gespielt haben“, betonte der Spanier. Zverev profitierte hingegen vom Belag und haute Alcaraz 16 Asse um die Ohren. „Erstens habe ich sehr gut serviert, das hilft“, sagte der Deutsche auf der Pressekonferenz. „Zweitens: Der Platz ist sehr schnell. Aber hier in Turin ist es immer schnell. Die Höhe spielt vielleicht auch eine Rolle.“

Sinner liebt schnelle Plätze

Der Deutsche gehört zu jenen Spielern, die auf solchen Bedingungen ihr bestes Tennis zeigen. Bereits bei seinem Sieg im Jahr 2021 waren die Plätze in Turin ähnlich schnell. Auch Jannik Sinner missfallen diese Verhältnisse nicht, da seine powervollen Grundschläge so noch schwerer zu kontern sind. „Man muss reaktionsschnell handeln“, sagte er. Und Sinner kennt die Bedingungen aus seiner Heimat: Die Plätze in St. Ulrich etwa gehören zu den schnellsten der Tour. 2019 gewann Sinner den Challenger in Gröden ja fast schon im Schongang.

Jannik Sinner ist es gewohnt, auf schnellen Plätzen zu spielen. © ANSA / ALESSANDRO DI MARCO


Fest steht: Der Schrei nach schnelleren Belägen wird auf der Tour immer lauter, da die Unterschiede zwischen den Sand-, Rasen- und Hartplätzen in den letzten Jahren immer kleiner wurden. Und schnellere Unterlagen führen zumeist zu engeren Partien. In Turin wird diese These bestätigt.

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