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Jannik Sinner ist in Kanada gefragt. © Social Media

Die Weste bleibt weiß: Sinner besiegt auch Berrettini

Jannik Sinner hat auf der ATP Tour noch nie ein Match gegen einen Landsmann verloren. Diese beeindruckende Serie verteidigte der Sextner am Mittwoch beim Masters-1000-Turnier von Toronto (Ortszeit) dank eines prestigeträchtigen Sieges gegen Matteo Berrettini (ATP 38).

Obwohl beide Akteure seit Jahren zu den Top-Cracks auf der Tour gehören, sind sie sich noch nie begegnet. Umso größer war das Interesse rund um die Partie zwischen Jannik Sinner und Matteo Berrettini. Letzterer hatte erst vor wenigen Tagen erzählt, dass er unter Depressionen litt und sogar ans Aufhören dachte. Grund dafür waren die vielen Verletzungen, die ihn auch aus den Top-30 der Weltrangliste rutschen ließen. Seit dem Turnier in Wimbledon ist der 27-Jährige aber wieder ganz der Alte. Das stellte er auch am Dienstag in Toronto unter Beweis.


Er forderte Sinner lange alles ab, konnte sich aber nicht jenen Vorteil erarbeiten, den er sich angesichts der Spielanteile verdient gehabt hätte. Der Südtiroler bestrafte dies im Stile eines Top-Spielers und siegte letztendlich klar mit 6:4 und 6:3.

Das Match auf dem bis zum Bersten gefüllten Grandstand begann wie erwartet: Hart umkämpft. Berrettini machte mit seiner Vorhand extrem viel Druck, Sinner wurde zumeist in die Defensive gedrängt. Und weil der Aufschlag klemmte, sah er sich gleich sieben Breakbällen in den ersten drei Servicegames gegenüber. Der Sextner behielt jedoch kühlen Kopf, zirkelte starke zweite Aufschläge ins Feld und machte alle Möglichkeiten zunichte. Die vergebenen Chancen kratzten am Selbstvertrauen von Berrettini, der beim Stand von 4:5 ein Horrorgame einstreute: Zwei Doppelfehler, ein kläglicher Vorhand-Fehler – und schon war der Satz weg. Dabei war der Römer über weite Strecken der bessere Spieler.

Sinner kennt kein Pardon

Die Art und Weise, wie der Durchgang verloren ging, stürzte Berrettini in ein Loch. Sinner hingegen blühte regelrecht auf. Plötzlich waren alle Returns im Feld, jeder Grundschlag landete wenige Zentimeter vor der Grundlinie und der Aufschlag lief deutlich besser. Dass es schnell 3:0 zu seinem Gunsten hieß, lag aber auch an Berrettini, der seinen Aufschlag nach 40:0 und mehreren Vorhand-Fehlern am Stück abgab. Den erarbeiteten Vorsprung verteidigte Sinner gekonnt: Berrettini knabberte zwar hier und da an ein Break, doch der Schützling von Darren Cahill war in den wichtigen Augenblicken hellwach. Exemplarisch dafür war das letzte Aufschlagspiel: Zwei Asse und zwei weitere Gewinnschläge bedeuteten das Spielende nach exakt 90 Minuten. Damit hat Sinner nun alle neun Matches gegen italienische Spieler gewonnen.

Im Achtelfinale kommt es nun zum Duell mit einem weiteren großen Namen: Der dreifache Grand-Slam-Sieger Andy Murray (ATP 40), der in der ersten Runde Lorenzo Sonego mit 7:6 und 6:0 ausgeschaltet hatte, besiegte den Australier Max Purcell (ATP 78) mit 7:6, 3:6 und 7:5. Wann das Match am Donnerstag stattfindet, ist noch nicht bekannt.

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