Die Wochen der Wahrheit für Jannik Sinner

Am Sonntag – drei Wochen nach seinem Triumph in Wimbledon – ist Sinner im US-Bundesstaat Ohio eingetroffen und hat schon am Vormittag erstmals trainiert. Am Samstag oder Sonntag kehrt er in der zweiten Runde (nach einem Freilos zum Auftakt) beim ATP-Masters-Turnier in Cincinnati als Titelverteidiger auf die ATP-Tour zurück. Das Turnier beginnt am Donnerstag, das Hauptfeld wird am Dienstag ausgelost.

Am vergangenen Samstag ist Sinner von Nizza nach Ohio geflogen. Letzte Woche hat er sich in seiner Wahlheimat im Fürstentum auf die wichtigen Hartplatzturniere in den USA vorbereitet. Die Coaches Simone Vagnozzi und Darren Cahill sowie Konditionstrainer Umberto Ferrara, der nach Wimbledon wieder zum Sinner-Team gestoßen ist, sind in Nordamerika mit dabei.

Einen Tag nach dem Triumph in Cincinnati 2024 (Finalsieg gegen Frances Tiafoe) hatte die Öffentlichkeit von der &bdquo;Clostebol-Affäre“ erfahren. Sinner hatte monatelang sein Lächeln verloren, das er auf dem Heiligen Rasen im Juli wiedergefunden hat. Trotz der dreimonatigen Verbannung von der Tour im Februar, März und April hat der Pusterer seinen ersten Platz in der Weltrangliste behauptet.

Sinner muss viele Punkte verteidigen In Cincinnati (7. bis 18. August) und danach bei den US Open in New York (24. August bis 8. September) muss Sinner 3000 Zähler verteidigen, weil er beide Turniere 2024 gewonnen hat. Am 18. August fallen ihm deshalb 1200 Zähler (1000 für den Sieg in Cincinnati, 200 für das Viertelfinale in Montreal) aus der Wertung. In zwei Wochen wird sein Guthaben auf Alcaraz auf 2240 Zähler schrumpfen. (10.830 zu 8.590), weil der Spanier so gut wie nichts verteidigen muss (10 Zähler) bis dahin. Auch in New York fallen Alcaraz nur 50 Zähler aus der Wertung.

Sinner bleibt bis zum Start der US Open in drei Wochen auf Platz eins. Doch dann könnte seine Regentschaft zu Ende gehen. Der Sextner muss bis zum Jahresende noch 6030 Zähler verteidigen (Montreal 200, Cincinnati 1000, US Open 2000, Peking 330, Shanghai 1000, ATP Finals 1500), Alcaraz hat 2024 nach Wimbledon nur mehr 1060 Punkte geholt (Cincinnati 10, US Open 50, Peking 500, Shanghai 200, Paris 100, ATP Finals 200).

Im ATP Race, der Weltrangliste seit Jahresbeginn, liegt Sinner aktuell mit 6000 Punkten auf Rang zwei, obwohl er 2025 erst fünf Turniere gespielt hat. Er hat die Grand-Slam-Turniere in Melbourne (2000) und Wimbledon (2000) gewonnen, in Rom (650) und bei den French Open (1300) das Finale gegen Alcaraz verloren und nur in Halle (50) frühzeitig die Segel streichen müssen. Im Achtelfinale gegen den späteren Sieger Alexander Bublik.

Sinners Rückstand auf Saison-Dominator Alcaraz (7540 Punkte) im Live-Race beträgt 1540 Zähler. Er muss also bis Ende November 1540 Punkte auf den Spanier aufholen, um auch am Jahresende die Nummer eins zu sein. Schwer, aber nicht unmöglich schließlich finden ab sofort alle Turniere auf Hartplatz statt. Seit Anfang 2024 hat er auf seinem Lieblingsbelag eine Bilanz von 60 Siegen und drei Niederlagen.

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