T Tennis

Ballt die Faust: Jannik Sinner © APA/afp / GLYN KIRK

Diesel-Sinner kämpft sich ins Achtelfinale

In den ersten zwei Wimbledon-Runden hatte Sinner leichtes Spiel. Am Freitag musste der Sextner gegen Quentin Halys (ATP 79) deutlich härter für den Sieg arbeiten. Doch er behielt die Nerven und bejubelte letztlich den ungefährdeten Einzug ins Achtelfinale.

Von:
Leo Holzknecht

Mit Halys traf Sinner auf einen Spieler, der im Vergleich zu Juan Manuel Cerundolo und Diego Schwartzman komplett andere Eigenschaften hat. Der 26-Jährige ist äußerst aufschlagstark, verfügt über eine gefährliche Vorhand und nimmt das Zepter selbst in die Hand. Kurzum: Halys’ Spielweise ist perfekt, um auf dieser Unterlage erfolgreich zu sein. Dass er in seiner Karriere erst vier Partien auf Rasen gewonnen hat, kommt daher überraschend. Trotz eines dick bandagierten Knies stellte der Franzose auch gegen Sinner seine Qualitäten unter Beweis. Letzterer ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und gewann 3:6, 6:2, 6:3 und 6:4.


Besonders in der Anfangsphase wurde der Südtiroler von der Aggressivität seines Gegenübers überrumpelt. Nachdem er im dritten Game eine Breakchance vergab, lief Halys zur Höchstform auf und überließ Sinner die Rolle des Statisten. Das Break, das der Schützling von Darren Cahill und Simone Vagnozzi kassierte, konnte er nicht mehr aufholen. Dank unzähliger Gewinnschläge gewann Halys den ersten Satz deutlich mit 6:3.

Sinner erhöht das Tempo

Erinnerungen an die Altmaier-Niederlage bei den French Open kamen auf. Lässt sich Sinner die nächste große Chance entgehen, nachdem viele Favoriten in seinem Tableau bereits ausgeschieden sind? Die Antwort lautet: Nein. Der 21-Jährige begann im zweiten Satz, die wuchtigen Halys-Aufschläge besser zu lesen und zu returnieren. Das schnelle Break und eine 3:0-Führung war die Folge. Mit dem gestiegenen Selbstvertrauen hatten nun auch die Grundschläge die gewohnte Qualität. Halys war überfordert, agierte nun deutlich fehlerhafter und verlor den Durchgang mit 2:6.

Die Gangart änderte sich auch in der Folge nicht: Obwohl Sinners Aufschlag im Gegensatz zu den ersten Runden klemmte und er sich gleich acht Doppelfehler leistete, geriet der Südtiroler bei eigenem Aufschlag nie in Gefahr. Gleichzeitig setzte er Halys bei dessen Service immer wieder unter Druck – mit Erfolg. Beim Stand von 3:2 schaffte er mit tatkräftiger Mithilfe seines Gegenübers das entscheidende Break. Mit der 2:1-Satzführung im Rücken schien die Gefahr einer Niederlage nun gebannt.

Quentin Halys erwies sich als zäher Gegner. © APA/afp / GLYN KIRK


Der Drops war aber noch lange nicht gelutscht: Weil Sinner zu Beginn des vierten Satzes immer wieder über den zweiten Aufschlag musste und weiterhin den einen oder anderen Doppelfehler einstreute, zog Halys auf 2:0 davon. Die Reaktion des Sextners folgte prompt: Mit teils unglaublichen Gewinnschlägen holte er sich das Break zurück. Danach begann eine Zitterpartie, keiner der beiden Akteure zeigte sein bestes Tennis. Schließlich machte jedoch die größere Klasse den Unterschied. Beim Stand von 4:4 schnappte sich Sinner das entscheidende Break. Halys konnte daraufhin nichts mehr entgegensetzen und musste Sinner nach 2.25 Stunden zum Achtelfinaleinzug gratulieren. Dort wartet nun entweder Daniel Galan (ATP 85) oder Mikael Ymer (ATP 59).

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH