
Tennis-Superstar Jannik Sinner wurde drei Monate gesperrt. © AFP / MARCO BERTORELLO
„Eine Ungerechtigkeit, aber Janniks Albtraum ist zu Ende“
Diese Notiz hat in der Tenniswelt hohe Wellen geschlagen: Jannik Sinner wurde für drei Monate gesperrt. In Italien herrscht dennoch große Erleichterung.
15. Februar 2025
Von: det
Die Ungewissheit war in den letzten Wochen und Monaten riesig. Wie sieht Jannik Sinners Zukunft aus? Wird er wegen der Dopingaffäre gesperrt? Und wenn ja, wie lange? Kann es sogar sein, dass der Sextner Weltranglistenerste zwei Jahre lang kein Turnier mehr spielen darf? Diese Fragen geisterten in Italiens Presse und bei vielen Fans quasi bei jedem Sinner-Match die Runde. Und mit Spannung wurde auf den 16. April geblickt, den Tag, an dem vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) die Verhandlung des Falles Jannik Sinner hätte stattfinden sollen.
Mit Betonung auf „sollen“, denn: Am Samstagvormittag platzte die Bombe. Die Verhandlung vor dem CAS wird es nicht geben, dafür haben sich die Klägerpartei, also die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), und die Verteidigung, also die Entourage des Sextners, außergerichtlich auf eine dreimonatige Sperre geeinigt. Diese muss Sinner verbüßen, da er mitverantwortlich ist für die Taten seines Teams. Die verbotene Substanz Clostebol war bekanntlich über eine Massage unwissentlich in seinen Organismus gelangt, daran hegt auch die WADA keine Zweifel.
Jannik Sinner (rechts) und Italiens Tennisboss Angelo Binaghi. © ANSA / ETTORE FERRARI / FRR
Sinner kann mit der Entscheidung leben, wie er in einem ersten Statement erklärt hat. Für ihn ist diese schlimme Geschichte, die ihn nun seit fast einem Jahr belastet, endlich zu Ende. Somit atmet auch ganz Italien auf. Dem zurzeit populärsten Sportler des Stiefelstaates bleibt eine einjährige oder gar zweijährige Sperre – die die WADA einst gefordert hatte – erspart. Dafür dürfte der Südtiroler schon beim Masters-Turnier in Rom (ab 7. Mai) wieder aufschlagen.
Italiens Tennisboss schießt gegen die WADA
Angelo Binaghi, Italiens Tennisboss, erklärte am Samstag gegenüber italienischen Medien: „Diese Vereinbarung zwischen den beiden Parteien bestätigt Janniks Unschuld, seine absolute Nichtschuld, und ermöglicht es ihm endlich, zur Ruhe zu kommen und seine Zukunft mit einem großen Comeback bei den Internazionali d'Italia in Rom zu planen, wo ihn ganz Italien so empfangen wird, wie er es verdient.“„Es ist eine schändliche Ungerechtigkeit.“ Angelo Binaghi
Binaghi ergänzt aber auch: „Es bleibt das Bedauern über all das, was er durchmachen musste, und über die ganze Zeit, die Jannik mit dieser Last verbringen musste. Dies wird vielleicht der letzte große Fehler der WADA sein, die, wie wir wissen, bereits beschlossen hat, die Regeln zu ändern, die Jannik zu einem Kompromiss zwangen. Einem Kompromiss, der zwar keine Schuld seinerseits anerkennt, aber dennoch wirklich ungerecht ist.“
Zum Schluss fügt der Tennisboss noch an: „Es ist das erste Mal, dass uns eine schändliche Ungerechtigkeit glücklich macht, weil unser erster Gedanke dem Jungen gilt, für den ein Albtraum endet.“
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