„Es gibt Tage, an denen ich meine Entscheidung bereue“

Denn es steht fest: Die Profi-Karriere von Marion Viertler ist vorerst vorbei. Der Entschluss der Vinschgerin wirft aber besonders in diesen Tagen Fragen auf.

In dieser Woche in St. Ulrich und dann auch in Wolkenstein nutzt die Schlanderserin nämlich die Chance, in ihrer Heimat wieder Profi-Luft zu schnuppern. Trotz der verpassten Qualifikation für das Hauptfeld am Montag Nachmittag beim 25.000-Dollar-Turnier in der Halle von Runggaditsch hat Viertler gezeigt, dass es vielleicht ein Fehler war, sich Anfang 2021 gegen eine Profi-Karriere entschieden zu haben.

Viertler ist noch auf Platz 1164 im WTA-Computer, hat gegen Katerina Kozarova aus Serbien, die Nummer 637 der Welt, mit 2:6, 4:6 verloren, aber sehr gut mitgehalten. Die Favoritin machte nach dem 2:2 zwar 4 Games in Folge, aber dann ging die Vinschgerin 2:0 in Führung im 2. Satz, machte das Break zum 3:3 und wehrte bei 3:5 noch 2 Matchbälle ab.

Marion Viertler spielt nun hauptsächlich Open-Turniere in ihrer Heimat.

&bdquo;Jetzt überwiegt die Enttäuschung, weil ich gesehen habe, dass ich eine Chance hatte“, meinte Viertler. &bdquo;In den wichtigen Momenten sind diese Spielerinnen eben besser.“ Das ist der Unterschied.

Viertler spielt zwar noch viermal in der Woche Tennis bei Coach Renato Ercolani, sie hat den TC Meran im Juni von der Serie B2 in die B1 geführt, im Sommer viele Open-Turniere bestritten und oft gewonnen, aber sie ist kein Profi mehr. Im Februar 2021 hat sie einen Schlussstrich gezogen. Völlig überraschend. „Zum Schluss war ich oft allein, das hat mir auch nicht geholfen.“ Marion Viertler Am 1. Dezember 2019 hatte Viertler in Kairo ihr erstes ITF-Turnier gewonnen. Am 8. Februar 2021 war sie die Nummer 803 der Welt (Best Ranking). &bdquo;Im Jänner 2021 war ich zum letzten Mal unterwegs. Ich bin von Antalya zurückgekommen und sollte 2 Wochen zu Hause trainieren ohne ein Turnier zu spielen. Ich habe eine Woche ausgesetzt, gar nicht mehr Tennis gespielt und gemerkt, dass Profi-Tennis nichts für mich ist. Zumindest damals nicht. Das ständige Herumfahren, nie lange an einem Ort zu sein, aus dem Koffer leben, das war für mich nicht das richtige. Zum Schluss war ich oft allein, das hat mir auch nicht geholfen“, ist Viertler ehrlich. &bdquo;Es gibt Tage, an denen ich meine Entscheidung bereue, dann Tage, wo ich es nicht bereue.“

Jetzt steht die Matura an Mittlerweile geht sie wieder zur Schule, absolviert die 5. Klasse der WFO in Schlanders, wird im kommenden Sommer die Matura machen, nachdem sie nach der 3. Klasse aufgehört hatte, um sich auf Tennis zu konzentrieren. &bdquo;Im letzten Jahr bin ich in der 4. Klasse wieder eingestiegen. Was ich danach mache, weiß ich noch nicht.“

Am Montagabend hat sie in St. Ulrich auch noch Doppel gespielt. Und mit ihrer Klubollegin Alessia Piccoliori aus Gröden wieder gegen Kozarov und Katarina Jokic nach großem Kampf und 2:03 Stunden mit 5:7, 7:6 (6) und 7:10 verloren.

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