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Jannik Sinner scheiterte bei den French Open frühzeitig. © APA/afp / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Frühes Paris-Aus: Sinners große Enttäuschung

Jannik Sinner hat zum ersten Mal überhaupt die dritte Runde der French Open verpasst. Der Sextner blieb am Donnerstag überraschenderweise an Daniel Altmaier hängen.

Nachdem Sinner zum Auftakt den Franzosen Alexandre Müller nach gerade einmal einer Stunde und 25 Minuten besiegt hatte, gab es drei Tage später in Paris die große Enttäuschung: Die Nummer 9 der Welt verlor gegen den Deutschen Daniel Altmaier (ATP 79) mit 7:6(0), 6:7(7), 6:1, 6:7(4) und 4:6. Das Fünf-Satz-Match zwischen Sinner und Altmaier dauerte insgesamt fünf Stunden und 26 Minuten. Es war ein ständiges Auf und Ab und ein Wechselbad der Gefühle – mit dem besseren Ende für Altmaier.


Für Sinner ist das frühe Ausscheiden in Paris eine herbe Niederlage. Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres ist für ihn bereits vorbei. Damit platzt gleichzeitig ein großes Saisonziel. Bereits zuletzt beim Masters in Rom kam für den 21-Jährigen relativ früh (im Achtelfinale) das Aus. Die Sandplatz-Saison 2023 war also eine zum Vergessen für Sinner.

Altmaier wächst über sich hinaus

Eines vorab: Sinner erwischte gegen Altmaier keinen guten Tag. Die ersten beiden Sätze waren relativ ausgeglichen und endeten jeweils im Tiebreak. Beim ersten Extra-Durchgang lief Sinner kurzzeitig zur Topform auf und entschied diesen zu Null. Im zweiten Tiebreak hatte hingegen Altmaier von Beginn an das Heft des Handelns in der Hand. Seinen insgesamt fünften Satzball nutzte der 24-Jährige dann aus und holte sich somit den zweiten Durchgang.

Der Deutsche Daniel Altmaier besiegte Jannik Sinner. © ANSA / CAROLINE BLUMBERG


Anschließend reagierte Sinner wie ein Champion: Auf den verlorenen Satz folgte sein stärkster: Der Pusterer verschärfte das Tempo, wirkte viel aggressiver und entschied den dritten Durchgang klar für sich. Doch wer zu diesem Zeitpunkt gedacht hätte, dass Altmaier jetzt schon geschlagen ist, der hatte sich getäuscht. Der Mann aus Nordrhein-Westfalen kämpfte sich eindrucksvoll in das Match zurück – auch, wenn Sinner zu Beginn des vierten Satzes gutes Tennis zeigte. Beim Stand von 4:4 erarbeitete sich der Südtiroler dann ein vermutlich vorentscheidendes Break. Allerdings schaffte es Sinner nicht, den Sack zuzumachen und vergab stattdessen zwei Matchbälle. Eine Chance ließ er dabei kläglich liegen.

Sinner ist platt

Altmaier witterte jetzt wieder seine Chance und somit ging es am Ende des vierten Satzes zum dritten Mal ins Tiebreak. Dort spielte Sinner schwach, wirkte fast schon gelähmt. Am Ende behielt Altmaier mit 7:4-Punkten relativ klar die Oberhand. Somit musste ein fünfter Satz über den Ausgang der Partie entscheiden. In diesem wirkte Altmaier noch spritziger als Sinner. Der Sextner schleppte sich nur so über den Platz und hatte Schmerzen am linken hinteren Oberschenkel. Er griff immer wieder an diese Stelle und lag bereits mit Break hinten.

Sinner hatte im fünften Satz mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen und ließ nach einem Ballwechsel den Frust von der Seele. © APA/afp / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT


Als Altmaier erstmals zum Matchgewinn aufschlagen konnte, erkämpfte sich Sinner plötzlich drei Breakbälle. Den letzten nutzte Sinner aus und glich – im Stile eines angeschlagenen Boxers – zum 5:5 aus. Anschließend konterte Altmaier allerdings mit einem Rebreak und brachte in der Folge sein Aufschlagspiel erfolgreich durch, obwohl Sinner zwischenzeitlich gar vier Matchbälle abwehrte. Altmaier brach anschließend nach dem wohl größten Erfolg seiner Karriere in Tränen aus. Sinner humpelte – verständlicherweise – enttäuscht vom Platz.

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