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Jannik Sinner reckt die Trophäe in die Höhe. © APA / VAUGHN RIDLEY

Geschafft! Sinner krönt Traumwoche mit Titel

Viele Experten prophezeien seit Jahren, dass Jannik Sinner in Zukunft große Titel gewinnen wird. Diesen Worten ließ der 21-Jährige keine Taten folgen – bis jetzt. Am Sonntag gewann Südtirols Wunderkind in Toronto seinen ersten Masters-1000-Titel und drang so endgültig in die Elite des Tennissports vor.

Hubert Hurkacz verhinderte 2021 in Miami, dass sich Jannik Sinner mit nur 19 Jahren Masters-Champion nennen durfte. Seither ist in der Tennis-Karriere des Sextners viel geschehen: Er ist in die Top-10 der Weltrangliste vorgestoßen, hat ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht und Trainer gewechselt. Er ist gereift, als Mensch und als Tennisspieler, und hat nun den ersten großen Titel in der Tasche. Das Finale gegen Alex De Minaur (ATP 18) war eine Meisterleistung, eine Machtdemonstration eines Spielers, der ab der kommenden Woche die Nummer 6 der Welt ist. Das 6:4, 6:1-Endergebnis spiegelt die Kräfteverhältnisse auf dem Platz perfekt wider.


Wer vier Mal in Folge gegen den gleichen Gegner gewinnt und dabei nur einen Satz abgibt, ist auch im fünften Duell der haushohe Favorit. Es bedarf einer großen mentalen Stärke, mit diesem Druck umzugehen, sich davon nicht hemmen zu lassen. Sinner hat an diesem Abend bewiesen, dass er auch in diesem Aspekt große Schritte nach vorne gemacht hat. Als er seinen zweiten Matchball verwertete, konnte man erkennen, welche Last von seinen Schultern fiel. Er hatte das erreicht, worauf er seit vielen Jahren hinarbeitet. Der Titel ist jedoch nicht das Ziel seiner Reise. Vielmehr ist es ein Ausgangspunkt, ein Ansporn, um auf noch größere Titel Jagd zu machen.

Sinner ist der bessere Spieler

Das Match in der kanadischen Millionen-Stadt begann wie erwartet. Beide Spieler hatten bei ihren Aufschlagspielen Probleme, was vor allem der Return-Qualität des Gegenübers geschuldet war. Zwei Mal lag Sinner mit Break vorne, jeweils schlug De Minaur prompt zurück. Als der Australier beim Stand von 4:5 gegen den Satzverlust aufschlug, konnten die Fans ahnen, was folgen würde: Schließlich hatte der Sextner, der am Mittwoch seinen 22. Geburstag feiert, sowohl gegen Matteo Berrettini, als auch in den Duellen mit Gael Monfils und Tommy Paul im zehnten Game das entscheidende Break geholt.

Nach dem gewonnenen Startsatz lief der Arm des Südtirolers befreiter. Er fühlte, dass De Minaur ihm nichts anhaben konnte. Mit seinen katzenartigen Return-Qualitäten, druckvollen Grundschlägen und sehenswerten Variationen überließ er seinem Gegner die Rolle des Statisten: Schnell lag er auch in Satz Nummer 2 mit zwei Breaks vorne. Als er bei 5:1 aufschlug und Matchball hatte, flatterten kurzeitig die Nerven, als er einen Doppelfehler beging. Wenige Sekunden später flog jedoch eine Vorhand des Australiers ins Netz. Es war das krönende Ende einer Woche, die Sinner nie vergessen wird.

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