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Jannik Sinner hat sich in China den Turniersieg geschnappt. © APA/afp / PEDRO PARDO

Grandioser Turniersieg: Sinners Stern strahlt heller denn je!

Platz 4 in der Weltrangliste, so hoch oben war Jannik Sinner in seiner Karriere noch nie. Am Mittwoch hat er eindrucksvoll gezeigt, dass die Tenniswelt gerade die beste Version des Südtirolers zu sehen bekommt. Er gewann das ATP-500-Turnier in Peking auf beeindruckende Art und Weise.

Seit dem überragenden Sieg über den Spanier Carlos Alcaraz (ATP 2) steht fest, dass Jannik Sinner ab kommenden Montag die Nummer 4 der Tenniswelt sein wird. Das hat bis dato (und seit der Einführung der elektronischen ATP-Rangliste) lediglich ein weiterer Tennisspieler aus Italien geschafft, nämlich der legendäre Adriano Panatta. Dieser gratulierte Sinner bereits vor dem Finale gegen Daniil Medvedev zu diesem neuen Rekord.


Jetzt setzte sich Sinner auch noch die Krone auf. Er gewann nämlich das Finale – und zwar gegen seinen Angstgegner schlechthin. Sechs Mal war er gegen den Russen Daniil Medvedev angetreten, sechs Mal verließ er den Platz als Verlierer. Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt: Der Südtiroler gewann das Endspiel mit 7:6 (2), 7:6 (2). Es war dies der bereits neunte Turniersieg von Sinner auf der ATP-Tour, der dritte in diesem Jahr nach Montpellier und Toronto. Und das alles im Alter von gerade einmal 22 Jahren.

Eine stürmische Woche, ein großartiger Triumph

Damit hat Sinner eine turbulente Tennis-Woche vergoldet. Im Viertelfinale musste sich der Youngster aus dem Pustertal gegen Grigor Dimitrov noch übergeben, gewann das Match aber doch irgendwie. Im Halbfinale besiegte er die Nummer 2 der Welt – Carlos Alcaraz – mit einer schlicht überragenden Vorstellung. Und nun der Triumph gegen die Nummer 3 der Welt. Damit zeigte Sinner auch eine starke Reaktion auf die Kritiken der letzten Wochen. Wegen der Davis-Cup-Absage wurde der Sextner in der Gazzetta dello Sport – Italiens größter Sportzeitung – tagelang verschmäht. Mit sportlichen Höchstleistungen ließ er die Kritiker ganz leise werden.

Sinner jubelt über seinen Sieg. © APA/afp / PEDRO PARDO


Zum Spiel. Der erste Satz begann so, wie man es sich von zwei Weltklasse-Athleten erwartet. Konzentriert und unaufgeregt erledigten Sinner und Medvedev ihren Job. Zwar machte der Russe ganz zu Beginn ein paar Fehler, diese fielen aber nicht weiter in das Gewicht und waren spätestens nach dem dritten Game Geschichte. Medvedev überzeugte mit seinem starken Service (87 Prozent der ersten Aufschläge gingen im ersten Satz in das Feld), schaffte es aber bei Sinners Aufschlagspielen kaum in die Offensive. Die Folge: Es ging hin und her. Beim Stand von 4:3 konnte sich Sinner, der einen ziemlich offensiven Stil zu seinem Besten gab, zwei Breakbälle erarbeiten, vergab diese aber (zu) leichtfertig. Schlussendlich wurde der erste Satz im Tiebreak entschieden und Sinner hatte mit 7:2 das bessere Ende für sich – 1:0 für den Südtiroler.

Wieder Tie Break, wieder Sinner

Im zweiten Satz bot sich ein ähnliches Bild. Sinner und Medvedev zeigten bei ihren Aufschlägen kaum Schwächen, mit einer Ausnahme: Der Südtiroler hatte im dritten Game drei Break-Chancen, konnte diese jedoch nicht verwerten. Es ging also wieder in den Tie Break, und hier präsentierte sich Sinner wie schon im ersten Satz extrem nervenstark. Der Pusterer sicherte sich sofort ein Mini-Break, zog auf 3:0 davon, agierte bei eigenem Aufschlag makellos und gestand Medvedev insgesamt nur zwei Punkte zu. Absolutes Highlight: Der sagenhafte Cross-Schlag des Sextners, mit dem er sich den Matchball erarbeitete und diesen schließlich verwandelte. Medvedev verzweifelte, Sinner jubelte. Der Turniersieg war nach 2.03 Stunden unter Dach und Fach.

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