Grandioser Sinner marschiert weiter: Erstes ATP-Halbfinale!

Der 18-Jährige aus Sexten hat den um drei Jahre älteren US-Amerikaner, der in der Weltrangliste 66 Ränge vor ihm liegt, mit 6:4, 3:6 und 6:3 in die Knie gezwungen. Damit steht Sinner zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere in einem ATP-Halbfinale. Jannik Sinner spielt in Antwerpen sein bisher bestes ATP-Turnier © Andrea Pizzini

Im mit Spannung erwarteten Next-Gen-Duell machte Sinner genau dort weiter, wo er tags zuvor beim Zweisatzsieg gegen Gael Monfils aufgehört hatte: mit powervollen, platzierten Vor- und Rückhandschlägen, sowie einem Aufschlagspiel, das immer mehr zu seiner Geheimwaffe wird. Beim Stand von 3:3 nutzte er seinen dritten Breakball und ebnete somit den Weg zum Satzgewinn.

Tiafoe brauchte dagegen bis Mitte des zweiten Durchgangs, um den Motor richtig auf Hochtouren zu bringen. Dann aber trumpfte der aufschlagstarke US-Boy auf und schaffte es, Sinner immer wieder in Bedrängnis zu bringen. Bei gegnerischem Service zog Tiafoe auf 4:2, danach gab es für Sinner kein Rankommen mehr. Somit ging es in den entscheidenden dritten Satz. Dort brachten beide Kontrahenten ihr Aufschlagspiel durch – bis Sinner im sechsten Game den Turbo zündete und mit einem Break auf 4:2 stellte. Danach ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot streichen und verwertete nach exakt 102 Spielminuten seinen ersten Matchball. Wiedersehen mit Stan Wawrinka? In seinem ersten ATP-Halbfinale könnte Sinner am Samstag auf Stan Wawrinka (ATP 18) treffen, gegen den er Ende August bei seiner Grand-Slam-Premiere in New York nach hartem Kampf in vier Sätzen verloren hat. Wawrinka muss im Oldie-Duell zunächst aber noch den Franzosen Gilles Simon (ATP 47) ausschalten.

Mit dem Einzug in die Vorschlussrunde hat Sinner jedenfalls schon jetzt 32.730 Euro Preisgeld und 90 ATP-Punkte sicher. Damit wird er am Montag zum ersten Mal in seiner Karriere unter den besten 100 Tennisspielern der Welt gelistet sein. Top-100-Platz und Wildcard für Wien Fix ist derweil, dass Sinner kommende Woche beim ATP-500-Turnier in der Wiener Stadthalle mit einer Wildcard gesetzt ist. &bdquo;Das folgt ein bisschen unserem Grundsatz, dass wir einem aufstrebenden Spieler wie Sinner eine Wildcard geben“, sagte Turnierdirektor Herwig Straka. Der Südtiroler hatte sich mit Andy Murray um einen Platz konkurriert, doch der Brite wird nach Antwerpen zu seiner hochschwangeren Frau reisen.

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