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Jannik Sinner freut sich über den wichtigsten Sieg seiner bisherigen Karriere. © APA/afp / ADRIAN DENNIS

Halbfinale! Sinner setzt sich den Karriere-Höhepunkt

Jannik Sinner ist am vorläufigen Zenit seiner Karriere angelangt. Der erst 21-jährige Südtiroler hat am Dienstagabend auf dem heiligen Rasen in Wimbledon, beim wichtigsten Tennisturnier der Welt, erstmals den Sprung unter die besten Vier geschafft.

Von:
Alexander Foppa

Vier Mal stand Jannik Sinner bereits bei einem Grand-Slam-Turnier im Viertelfinale, doch vier Mal blieb ihm der Einzug in die Vorschlussrunde verwehrt. Nun ist der Knoten geplatzt! Sinner besiegte den russischen Überraschungsmann Roman Safiullin mit 6:4, 3:6, 6:2, 6:2 und steht nun in Wimbledon im Halbfinale.


War Sinner bei seinen bisherigen Grand-Slam-Viertelfinalauftritten gegen Rafael Nadal (French Open), Stefanos Tsitsipas (Australian Open), Novak Djokovic (Wimbledon) und Carlos Alcaraz (US Open) stets krasser Außenseiter, schritt er nun gegen den Weltranglisten-92. Safiullin, der zuvor in Wimbledon überhaupt noch nie im Hauptfeld stand, als klarer Favorit aufs Grün. Und dieser Rolle wurde er vollends gerecht.


Die besten Schnappschüsse der Partie:



Sinner zeigte gleich zu Beginn sein bestes Tennis, returniert beinahe jeden Aufschlag seines Gegners, übernahm immer wieder vehement die Kontrolle und trieb Safiullin so in den Wahnsinn. Den ersten Satz tütete er mit 6:4 ein. Dann schlitterte der Sextner allerdings in ein unerwartetes Tief. Plötzlich traf er die Bälle nicht mehr richtig und verzog einfachste Schläge. Die Folge? Safiullin kam mit einem 6:3 im zweiten Durchgang zurück in die Partie.

Sinner-Hänger ohne Folgen

Sinner zeigte sich aber keinesfalls nervös, im Gegenteil: Ganz gewieft stellte er sein Spiel um, agierte nun viel weiter hinter der Grundlinie und gewann so allmählich wieder an Sicherheit. Auch, weil Safiullin in den entscheidenden Momenten beim Service patzte. Sinner ebnete sich mit einem 6:2 im Dritten den Weg zum Sieg. Sein russischer Gegenüber war nun angeknockt, hing wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen und ging dann im vierten Satz rasch zu Boden, als Sinner mit zwei Breaks nochmal weit ausholte. Nach zwei Stunden und 17 Minuten war sein Viersatzsieg eingetütet.
„Das hier bedeutet mir unheimlich viel.“ Jannik Sinner

Jetzt wartet auf Sinner das wichtigste Spiel seiner Karriere. „Das hier bedeutet mir gerade unheimlich viel, ich bin sehr glücklich. Jetzt werde ich versuchen, mich etwas zu erholen. Vielleicht wird das im Halbfinale ja mein ganz großer Tag“, sagte Sinner im Sieger-Interview.

Jetzt gegen Djokovic

Denn der Youngstar weiß, bei seiner Semifinal-Premiere am Freitag wird er sämtliche Körner in seinem Köcher brauchen. Er bekommt es nämlich mit dem 23-fachen Grand-Slam-Sieger, dem Titelverteidiger und Weltranglistenzweiten Novak Djokovic zu tun. Der Serbe, der beide bisherigen Duelle gegen Sinner gewonnen hat, schaltete im Viertelfinale Andrey Rublev (ATP 7) mit 6:4, 1:6, 6:4, 6:3 aus.

Wie auch immer dieses ersehnte Halbfinalspiel ausgehen mag, klar ist: Sinner hat schon jetzt Historisches geleistet. Für sich, für Südtirol, für Italiens Tennissport.


Sinners Grand-Slam-Viertelfinalspiele

JahrTurnierGegnerATP-RangErgebnis
2023WimbledonRoman Safiullin926:4, 3:6, 6:2, 6:2
2022US-OpenCarlos Alcaraz43:6, 7:6, 7:6, 5:7, 3:6
2022WimbledonNovak Djokovic37:5, 6:2, 3:6, 2:6, 2:6
2022Australian OpenStefanos Tsitsipas43:6, 4:6, 2:6
2020French OpenRafael Nadal26:7, 4:6, 1:6


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