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Jannik Sinner hat viel Grund zur Freude. © APA/afp / ALAIN JOCARD

Halbfinale und Nummer 1: Sinner macht sich unsterblich

Dieser Tag geht in die heimische Sportgeschichte ein, denn Jannik Sinner ist die neue Nummer 1 der Welt! Und er kann bei den French Open in Paris nach wie vor von seinem zweiten Grand-Slam-Triumph träumen. Am Dienstag bezwang der Sextner im Viertelfinale Grigor Dimitrov und profitierte fast zeitgleich von der verletzungsbedingten Aufgabe von Novak Djokovic.

Historisch, unglaublich, bahnbrechend: Egal wie man diesen denkwürdigen Nachmittag in Paris am 4. Juni 2024 bezeichnen will, er wird aus den Köpfen vieler heimischen Sportfans nicht mehr verschwinden. Es hatte sich abgezeichnet und dennoch muss man es sich auf der Zunge zergehen lassen: Jannik Sinner ist die neue Nummer 1! Grund dafür ist der Rückzieher von Novak Djokovic vor dem Viertelfinale gegen Casper Ruud. Dass Sinner am Dienstag sein drittes Grand-Slam-Halbfinale erreichte, rückte angesichts dieser Meldung fast in den Hintergrund. Der Sextner schlug Grigor Dimitrov mit 6:2, 6:4 und 7:6.


Das bis zum Bersten gefüllte Philippe-Chatrier sah einen Beginn, in dem Sinner deutlich konzentrierter zu Werke ging, als noch im Achtelfinale gegen Corentin Moutet. Der 22-Jährige massierte die Rückhand des Bulgaren, der entweder Länge in seinen Schlägen verlor oder direkt einen Fehler produzierte. Weil der große Favorit zudem extrem stark returnierte, war die Startphase eine klare Angelegenheit. Die zwei Breaks, die sich Sinner früh schnappte, verteidigte er in der Folge ohne Probleme.

Dimitrov wird besser

Das gleiche Muster bekamen die Fans im zweiten Abschnitt zu sehen. Während Sinner mit einer unheimlichen Sicherheit auftrat, wirkte der Bulgare gehemmt – sowohl in den Bewegungen als auch in den Schlägen. Und so kassierte der 33-Jährige im ersten Aufschlagsspiel gleich das nächste Break. Aus Sinners Sicht schien alles reibungslos zu verlaufen.

Beim Stand von 3:2 kamen dann aber plötzlich Zweifel auf. Nach einem Dimitrov-Stopp blieb der Sextner einfach stehen, kurz darauf griff er sich an den Rücken. Schnell wurden die Sinner-Anhänger aber beruhigt, denn bereits im nächsten Servicegame schlug der Südtiroler wieder mit einer gewohnten Geschwindigkeit auf. Ohne eine einzige Breakchance zuzulassen, machte der Schützling von Darren Cahill und Simone Vagnozzi den Sack auch im zweiten Satz zu.

Die Chance auf die Vorentscheidung vergab der Weltranglisten-Zweite gleich im ersten Returngame des dritten Satzes, als er einen Breakball liegen ließ. Nach über anderthalb Stunden musste Sinner dann seinerseits die erste Breakmöglichkeit abwehren. Das gelang ihm dank einer satten Vorhand. Fortan entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe, das von den Aufschlägern bestimmt wurde. Beim Stand von 4:4 patzte Dimitrov plötzlich drei Mal mit der Vorhand und schenkte Sinner das Break. Dann aber geschah das, was nicht zu erwarten war.

Novak Djokovic gab bekannt, dass er verletzungsbedingt aufgeben muss. Ein Raunen ging durch das Stadion und wohl auch Sinner verstand, dass er ab dem kommenden Montag die neue Nummer 1 der Welt sein wird. Diese Neuigkeit warf ihn offensichtlich etwas aus der Bahn, denn gleich darauf kassierte er das erste Break des Tages. Er rettete sich aber in den Tiebreak, wo er sich mit einem fantastischen Passierball den entscheidenden Vorteil erarbeitete. Dimitrovs Gegenwehr war nun gebrochen. Sinner verwertete seinen ersten Matchball und beendete so diesen historischen Nachmittag am Bois de Boulogne.

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